Lautsprecher- und Klavierklang: Wo liegen die Unterschiede?
Akustische Klaviere sind so konstruiert, dass sie den Raum mit Klang erfüllen. Folgt man der typischen Aufstellung eines Wandklaviers, dann strahlt das Akustikpiano über Korpus und Resonanzboden den Klang in alle Richtungen ab. Einfluss auf den Sound kann man nehmen, indem man den Klavierdeckel öffnet. Noch offener und direkter wird der Sound des Klaviers, wenn man den Korpus von der zweiteiligen Frontverkleidung befreit.
Noch krasser ist der Effekt bei einem Konzertflügel. Mit aufgestelltem Klavierdeckel beschallen solche Instrumente einen Konzertsaal bis in den letzten Winkel. Es sollte einleuchten, dass ein kleines Einsteiger-Digitalpiano für 1000 Euro oder weniger dies nicht leisten kann. Und doch erwarten viele den vollen „Konzertklang“ im Wohnzimmer.
Kopfhörer- vs. Lautsprecher-Klang
In gewisser Weise bilden digitale Klavierklänge diesen großen Klangeindruck eines Konzertflügels sogar ab. Und zwar beim Spielen über Kopfhörer! Der gespeicherte Klavierklang klingt wie eine Klassikaufnahme, und der Nachhall eines Konzertsaals wird durch künstliche Hall-Effekte simuliert. Vor allem aber erlebt man den Klang entkoppelt von jeglichen akustischen Einflüssen – man kann hier schon mal zusammenfassen: Es gilt, Lautsprecher und Klavierklang und(!) die akustische Umgebung zu betrachten.