Slash-Akkorde mit akkordfremden Tönen
Slash-Akkorde kommen ursprünglich aus der Welt des Jazz, in der es eigentlich keine akkordfremden Töne gibt, wie wir das von der Popmusik her kennen. Deshalb wirkt so mancher Slash-Akkord anfangs vielleicht ein bisschen befremdlich.
Nehmen wir als Beispiel F/G. Scheinbar haben der F-Dur-Akkord und der Ton G nicht viel gemein, trotzdem ist dieser Slash-Akkord eine der meist genutzten Harmonien in Pop, Soul, R&B und Jazz. Das hat folgenden Grund.
Im ersten Teil unserer Klavierakkorde-Reihe haben wir festgestellt, dass ein Akkord immer aus dem ersten, dritten und fünften Ton der gleichnamigen Tonleiter besteht. Deshalb lauten die Töne des C-Dur-Akkords C, E und G.
Führen wir dieses Prinzip einfach weiter, erhalten wir den siebten, neunten, elften und dreizehnten Ton dieser Tonleiter, nämlich H, D, F und A, bevor wir dann wieder beim C landen. Und die letzten drei Töne dieser schier endlosen Terzschichtung heißen folglich F, A und C, und das sind eben auch genau die Töne des F-Dur-Akkords. F/G nutzt also lediglich Töne, die in der C-Dur-Tonleiter vorkommen und ist somit gar nicht so weit weg. Deshalb klingt dieser Slash-Akkord so gut.
Noch interessanter wird es allerdings, wenn leiterfremde Töne bei Slash-Akkorden genutzt werden. Hast du dir schon einmal Db/C oder A/C angehört? Schon echt schräg:-)
Aber wie wär’s mal mit einem Septakkord als A/G gespielt?