Als Duplex Scale bezeichnet man die Saitenabschnitte zwischen Steg und Rahmen. Sie erzeugen Saitenresonanz und reichern den Klavierklang mit Obertönen an.
Ähnlich wie Aliquot-Saiten ist die Duplex Scale ein Resonator-System. Nur werden für die Duplex Skala keine unabhängigen (Hilfs-)Saiten genutzt. Bei der Duplex Scale handelt es sich um Abschnitte der Spielseiten außerhalb des Saitenbereichs, der unmittelbar durch den Hammer angeschlagen wird. Dabei ist das Ziel der Duplex Scale, die Saitenschwingung mit einem Gemisch aus hohen Frequenzen anzureichern, das für mehr Brillanz im Klang sorgt.
Die Duplex Skala wurde von Steinway & Sons patentiert und geht zurück auf den 1875 entwickelten Centennial Concert Grand Konzertflügel. Dort kam erstmalig die zusammen von Steinway und dem Physiker Hermann von Helmholtz entwickelte Duplex Skala zum Einsatz. Dieser Flügel gilt als der unmittelbare Vorgänger des seit 1884 gebauten Modells D-274.
Wie man im oberen Bild erkennen kann, sind die Tonabschnitte unterschiedlich skaliert. Ableitend davon kann man auch eine wiederkehrende Tonabfolge erkennen, wenn man mit dem Finger über diese Saitenabschnitte streift.
Moderne Digitalpianos berücksichtigen neben dem Grundklang des angeschlagenen Tons viele Klangdetails. Im dynamischen Zusammenspiel simulieren diese das komplexe Klangverhalten des akustischen Klaviers. Oft sind die Klangdetails sogar im einzelnen zu editieren, wobei Saitenresonanz, Dämpfer-Resonanz, Key-Off-Geräusche usw. nach Belieben einzustellen sind. Einstellmöglichkeiten für das Klangverhalten bieten die Digitalpianos von Yamaha (Piano Room), Kawai (Virtual Technician) und Roland…
Die Duplex Skala findet man als Parameter der Piano-Designer-Funktion von Roland Digitalpianos. Experimentiert man damit, lässt sich sehr gut der Einfluss der Duplex Scale nachvollziehen: Dem Klavierklang verleiht sie mehr Strahlkraft, während das kurze Nachklingen staccato gespielter Töne mit einem hohen Sirren angereichert wird.
Generell gilt für Klangdetails: Weniger ist mehr! Als Mittel zur Klanggestaltung kann man Details stärker betonen als man es normalerweise am originalen Instrument wahrnehmen würde. Man sollte sich dabei immer bewusst machen, dass solche Eingriffe den Klang verfälschen. Ganz besonders gilt dies für die Duplex Scale, denn sie macht sich bei Überbetonung als aufdringliches Höhengemisch bemerkbar.
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