Digitalpiano über Stereoanlage spielen
Portable Digitalpianos sind äußerst beliebt: Sie bieten gute Sounds und ansprechende Tastaturen für kleines Geld und aufgrund kompakter Maße sind sie leicht zu transportieren. Dank der eingebauten Lautsprecher sind sie die idealen Einsteiger-Instrumente zum Lernen und Üben. Der große Vorteil der kompakten Baugröße kleinerer E-Pianos bringt jedoch auch ein kleines Manko mit sich: Bei den eingebauten Speaker-Systemen sollte man keine Wunder erwarten.
Der Gedanke, den Sound mit einer Stereoanlage ein wenig aufzumotzen, liegt also durchaus nahe – nicht nur bei Portable Pianos, sondern auch bei kleineren Einsteiger-Homepianos. Ob es dann letztendlich besser klingt, hängt natürlich von der Qualität und der Stereoanlage und den angeschlossen Boxen ab. Der Sound des Digitalpianos über eine kleine Hifi-Kompaktanlage gespielt wird dich vermutlich eher enttäuschen.
Großer Sound über Hifi-Boxen?
Sofern man den Kopfhörer-Anschluss als Audio-Ausgang „missbraucht“, werden die internen Lautsprecher des Digitalpianos automatisch abgeschaltet. Hat dein Digitalpiano einen richtigen Audio-Ausgang, kannst auch ausprobieren, den Klang des Digitalpianos mit dem Sound der Stereoanlage zu mischen. Unter Umständen ergibt das einen schönen räumlichen Sound.
Man kann hier auch mal mit den Reverb-Einstellungen und Layer-Sounds experimentieren, meistens aber ist das Klangergebnis eher enttäuschend. Das liegt nicht am Klang des Digitalpianos, sondern an den Lautsprechern der Hifi-Anlage. Diese sind für die Wiedergabe von Musik-Signalen ausgelegt. Wenn man ein Digitalpiano an eine Stereoanlage anschließt, klingt der Piano-Sound meistens unausgewogen und indirekt.
Was wird gebraucht und wie schließt man das Ganze an?
1. Gute Hifi-Anlage mit Audio-Eingängen
Die Stereoanlage muss Audio-Eingänge haben – viele kleine Kompaktanlagen können leider nicht damit dienen. An einem herkömmlichen Hifi-Receiver findet man mehrere Eingäne vor für Tape, CD, DVD oder Video, die Audio-technisch betrachtet geeignet sind.
2. Phono-Inputs sind nicht geeignet!
Sollte ein Phono-Anschluss für einen Plattenspieler vorhanden sein: Dieser eignet sich nicht für den Anschluss des Digitalpianos an die Stereoanlage.
3. Adapter oder Adapter-Kabel
Da die Eingänge von Hifi-Anlagen meistens als Cinch-Buchsen ausgeführt sind, ist ein Adapterkabel notwendig. Denn bei den meisten Digitalpianos wird das Audio-Signal über zwei monophone Klinkenbuchsen ausgegeben. Eine seltene Ausnahme ist das Thomann SP-120, welches Cinch-Buchsen bietet. Immerhin aber ist ein unabhängiger Audio-Output vorhanden.
4. Kopfhörer-Ausgang an die Stereo-Anlage anschließen?
Portable Pianos im unteren Preissegment besitzen oft nur den Phones-Ausgang. Aufgrund der Verstärkung für den Kopfhörer ist dieser Ausgang u.U. zu laut. Daher: Runter mit der Lautstärke am Digitalpiano, da ansonsten die Eingänge der Stereoanlage übersteuern. Hier wiederum wird ein Adapterkabel von Stereoklinke auf Cinch gebraucht.
Warum externe Lautsprecher anschließen?
Das Problem zeigt sich meistens bei kleinen Homepianos oder Portable Pianos: Der Klavierklang ertönt zwar in stereo, er wirkt trotzdem meistens etwas mickrig: Kraftlos in den Bässen, im Diskant etwas schrill, kein großer Ausklang.
Dabei sind die Klavierklänge moderner E-Pianos sogar recht gut. Nur können die kleinen Lautsprecher die Qualität vom großen Konzertflügel nicht vermitteln. Denn sie sind zum Üben und Spielen daheim ausgelegt.
Ein Konzertvortrag in der Schulaula oder etwa ein Live-Gig lässt sich damit kaum bestreiten. Eine Lösung ist eine Anlage mit größer dimensionierten Lautsprechern – Aktivboxen sind zu empfehlen.
E-Piano an Aktivboxen anschließen
Wer sich mit den Leistungsangaben von Lautsprechern nicht auskennt, greift zu Aktivboxen. Denn sie sind viel leichter zu handhaben als komplexere Anlagen, die aus Einzelkomponenten (Mixer, Endstufe, Passivboxen) aufgebaut werden.
Welche Aktivbox ist die richtige?
Das kommt ganz darauf an, was man damit anrichten möchte:-) Zur Kategorie Aktivboxen gehören drei Systeme, die in der Anwendung einige Unterschiede aufweisen: Aktive Studiomonitore, aktive (PA-)Monitore sowie aktive PA-Komplettsets.
Generell machen sich Studiomonitore gut am Digitalpiano daheim. Wer auf fein auflösenden detailreichen Sound setzen möchte oder ohnehin ein kleines Homestudio plant, sollte sich aktive Studiomonitore anschaffen.
Wenn eine möglichst kräftige Klangwiedergabe gefragt ist, dann sind aktive PA-Monitore, Mini-PAs oder aktive PA-Komplettsets die richtige Lösung. Diese Systeme gibt es mit sehr unterschiedlichen Leistungsmerkmalen. Kleinere Aktivboxen mit einer Leistung bis 100 Watt eigenen sich durchaus auch für alle, die beim Spielen am Homepiano einen vollen Sound haben möchten.
In Abgrenzung zu Studiomonitoren, die für den Nahfeldbereich konzipiert sind, arbeiten die Lautsprecher bei „Live-tauglichen“ Systemen mit einem anderen Wirkungsgrad, der auf eine möglichst weit reichende Übertragung ausgelegt ist.
Stagepiano an Keyboardverstärker anschließen?
Um live auf der Bühne mit dem Stagepiano zu spielen, sind Keyboardverstärker eine praktikable Lösung. Die Anwendung ist in der Regel völlig unkompliziert, man muss nur auf ein paar technische Details achten. Optimal ist sind stereo ausgelegte Keyboardverstärker, da die Klavierklänge im E-Piano fast immer stereo gesampelt sind. Spielt man diese mono ab, bedeutet dies in der Regel eine Verschlechterung der Tonqualität.