Studiologic ist eine Marke der italienischen Tastaturmanufaktur Fatar. Verständlich also, dass in den Instrumenten von Studiologic Tastaturen aus gleichem Hause verbaut sind. Die Studiologic SL-Serie bietet sich an für alle, die für ihr MIDI-Studio oder Live-Setup ein robustes Masterkeyboard mit guten Hammermechanik-Tastaturen suchen.
Die Ansprüche an das Spielgefühl sind bekanntlich unterschiedlich, daher bedient die Studiologic SL-Serie diese mit verschiedenen Ausführungen. Drei SL-Modelle gibt es, die sich für unterschiedliche Anwendungsszenarien eignen. Tatsächlich unterschieden sich die Controller-Keyboards der Studiologic-SL-Serie lediglich durch die Tastaturen und ihre Baugröße. Funktional betrachtet sind alle drei SL-Modelle identisch.
Sind die meisten Controller-Keyboards auf die Kontrolle von Sequenzer-Funktionen und Plug-ins ausgerichtet, liegt der Fokus der Studiologic SL-Serie etwas anders. Hier steht zunächst die Hammermechanik-Tastatur und ein gutes Spielgefühl im Vordergrund. Entsprechend spartanisch scheinen die SL-Keyboards ausgestattet – aber man sollte genauer hinschauen, denn sie können eine Menge.
Es mag sich aufgrund der spartanischen Ausstattung mit Reglern und Fadern vorerst nicht vermitteln, aber vor allem hebt sich das SL-Konzept von den meisten MIDI-Masterkeyboards durch mehr Flexibilität ab. DAW-Steuerung ist bei den SL-Keyboards – nur zunächst – zweitrangig, hier stehen vor allem zwei Dinge im Vordergrund:
Die Komplexität bei den SL-Keyboards liegt in der Ausstattung mit XY-Controllern in Form von drei Joysticks sowie Anschlüssen für bis zu vier Pedale. Ebenfalls ein Unterschied zu anderen Controller-Keyboards: Die Studiologic SL-Keyboards bieten vier MIDI-Zonen, die unabhängig voneinander der Tastatur zugewiesen werden können, um externe Instrumente, Software-Instrumente oder Host-Applikationen wie Apple MainStage oder Gig Performer zu steuern.
Um gerade auf der Bühne auch die Füße mit in die Performance einbeziehen zu können, wurden den Studiologic SL-Keyboards gleich vier Pedal-Anschlüsse spendiert. Port 1 und 2 nehmen Sustain-Pedale auf, Port 3 dagegen ein Pedal für Volume oder Expression. Port 4 ist ein Universal-Port, der beides aufnehmen kann – Switch und Expression. Letztere Buchse wäre dann auch die richtige für ein Halbpedal-fähiges Sustainpedal. Die anderen Pedal-Buchsen arbeiten lediglich als Switch.
Die Studiologic SL-Serie ist ein Tipp für alle, die gute Spielbarkeit mit einem günstigen Preis verbinden wollen. Eine Hammermechanik-Tastatur für unter 400,- Euro bei den Modellen SL73 Studio und SL88 Studio – das hat wirklich Seltenheitswert.
Im Zusammenhang mit Controllern bedeutet der Begriff Hammermechanik, dass auch in der Mechanik dieser elektronischen Geräte nach akustischem Vorbild tatsächlich Hämmer verbaut werden, die aber natürlich keine Saiten treffen, sondern lediglich das Anschlaggefühl eines Klaviers simulieren.
Das vermitteln schon die beiden Studio-Modelle mit der Fatar TP/100LR Tastatur wirklich gut. Noch besser spielt sich die 88er TP/40 WOOD des SL88 Grand.
Der kleine TFT-LCD-Bildschirm mit (320 x 240 Pixel) in der Mitte des Bedienfelds genügt, um alle Funktionen im Klartext anzugeben. Dank der Farbcodierung kann man die Einstellungen der vier Zonen immer gut differenziert betrachten und hat alle Funktionen schnell zur Hand. Das clevere UX-Design haben wir bereits bei Studiologics Stagepiano Numa X gelobt. Damit lässt sich auch die SL-Serie einfach und übersichtlich handhaben.
Für jede Zone lassen sich diverse MIDI-Funktionen einstellen: Angefangen bei Program Change, Bank Select und Volume zur Voreinstellung externer MIDI-Geräte können dann noch die Tastaturzone sowie die Zuweisung von Controllern und Pedalen gemacht werden. Jede Zone lässt sich mit diesen MIDI-Funktionen einstellen: Transpose, Octave, Velocity Curve, Velocity Range.
Kleines Detail, auf das man ein Auge haben sollte: Die Zuweisungen von Controllern zu den Joysticks und Pedalen können für jede Zone individuell vergeben werden (was nicht unbedingt immer zur Übersicht beiträgt).
Alle Einstellungen lassen sich mit einem individuellen Namen abspeichern. Programme können dann wiederum in Gruppen zusammengeführt werden, die man etwa in verschiedenen Projekten nutzen möchte.
Noch komfortabler gestaltet sich die Programmierung der vier Zonen mit Hilfe des SL-Editors. Hier hat man gleich sämtliche Funktionen direkt im Überblick und muss nicht durch Display-Anzeigen navigieren. Aber die Handhabung über das Display ist absolut zu bewerkstelligen, sodass man auch mal im Proberaum oder beim Gig hier schnell etwas ändern kann.
Ein absolutes Highlight ist der Numa Player, den Studiologic umsonst für MacOS, iOS und Windows anbietet. Da die gebotenen Sounds wirklich super sind, wäre das allein schon der Hit. Darüber hinaus aber hat Studiologic den Numa Player perfekt auf das 4-Zonen-Konzept der SL-Keyboards zugeschnitten: Bis zu vier Sounds können in individuellen Klanggruppen konfiguriert werden, wobei vom Upright über Konzertflügel bis zu Clavinet, Rhodes und Strings alles dabei ist, was man zum Spielen braucht. Das ist absolut Plug & Play!
Anstelle der üblichen Handräder für Pitch-Bend und Modulation gibt’s bei den SL-Keyboards gleich drei Joysticks, die auf unterschiedliche Weise funktionieren. Stick 1 wird automatisch auf der X- und Y-Achse zentriert, Stick 2 dagegen nur auf der X-Achse. Stick wird gar nicht zentriert und behält immer die zuletzt eingestellte Position bei. Optimal, um Synth-Sounds zu artikulieren, Rotary oder andere Modulationseffekte zu steuern oder durch Soundscapes zu navigieren – einfach klasse.
Der Controller SL|Mixface nimmt in der SL-Serie eine Sonderrolle ein. Er lässt sich flexibel einsetzen, und das gar nicht ausschließlich in Verbindung mit den Masterkeyboards der SL-Serie. Der SL|Mixface kann grundsätzlich mit jedem „Class Compliant“-Controller verbunden werden und bietet dann die gleichen Masterkeyboard-Funktionen wie die SL-Keyboards.
Oder anders ausgedrückt: Der SL|Mixface kann (fast) jede MIDI-Tastatur in ein vollständiges Masterkeyboard mit vier programmierbaren Zonen verwandeln. Insofern der Tipp für alle, die bereits ein Keyboard haben, aber Masterkeyboard- und DAW-Controller-Funktionalität suchen.
Darüber hinaus arbeitet der SL|Mixface aber auch als herkömmlicher DAW-Controller und dient zur Kontrolle der Transportfunktionen, Mischpult-Funktionen Volume, Pan, Mute, Solo. Der SL|Mixface weiß bereits als Hardware zu gefallen: Das Gehäuse ist nicht nur sauber verarbeitet und stabil, es ist auch leicht magnetisch und „snappt“ wunderbar auf die Bedienoberfläche der SL-Keyboards.
In Verbindung mit den SL-Keyboards entfaltet der SL|Mixface dann auch seine gesamte Flexibilität: Man steuert damit DAW-Funktionen, Parameter von externen Geräten, während man gleichzeitig via Bluetooth Synthesizer im iPad kontrollieren kann.
Testberichte und ein Video zu den SL-Keyboards findest du ebenfalls auf PIANOO.de. Hier gehen wir für den schnelleren Überblick auf die speziellen Eigenschaften der jeweiligen Modelle ein.
Wer eine hochwertige Tastatur in einem kompakten Controller-Keyboard sucht – zum Preis von knapp 800,- Euro kann man das SL88 Grand als das günstigste Masterkeyboard mit einer Hybrid-Holztastatur bezeichnen. Die Fatar TP40Wood vermittelt dank Ivory Feel-Oberfläche und gewichteter Hammermechanik ein edles Spielgefühl.
Pro und Contra
... eine Empfehlung für alle, die den Fokus auf gutes Spielgefühl im Zusammenhang mit Piano-VST und Piano-Apps legen. Das einzige Masterkeyboard mit einer Hybrid-Holztastatur für unter 800 Euro.
SL88 Grand : 719,00 €
ZUM ANGEBOT
Wer auf HighEnd-mäßiges Spielvergnügen verzichten kann zugunsten eines deutlich günstigeren Preises: Für etwa den halben Preis des Grand bekommt man das SL88 Studio. Das Spielgefühl ist hier anders, auch die Tastaturoberfläche ist weniger edel. Aber die Hammermechanik spielt sich sehr gut.
Pro und Contra
Studiologic SL88 Studio ist ein toller Piano-Controller mit hervorragender Hammermechanik-Klaviatur. Auch wenn die Bezeichnung des Geräts etwas anderes suggeriert, das SL88 Studio zielt definitiv auf einen Einsatz auf der Bühne ab.
SL88 Studio : 385,00 €
ZUM ANGEBOT
Wer nicht nur Geld, sondern auch noch Platz sparen will, sollte sich das kleinere Modell SL73 Studio anschauen. Es ist der Tipp schlechthin für eine kompakte Masterkeyboard-Lösung mit guten Spieleigenschaften – in puncto Tastatur identisch mit dem SL88 Studio.
Pro und Contra
... guter Piano-Controller im kompakten 73er Format für deutlich weniger als 400,- Euro. Absolute Empfehlung.
SL73 Studio : 355,00 €
ZUM ANGEBOTDie Controller-Keyboards der SL-Serie von Studiologic bieten flexible Masterkeyboard-Funktionen, gutes Spielgefühl und robuste Verarbeitung zum günstigen Preis. Die Tastaturen aller Modelle heben sich von den Mitbewerbern ganz klar ab.
Wer also bei einem MIDI-Controller den Schwerpunkt bei der Tastatur und Spielbarkeit setzt, kommt an der SL-Serie nicht vorbei. Für alle, die zusätzliche Regler und Fader wollen, sollten sich unbedingt auch den Controller SL|Mixface anschauen, der nicht allein in Kombination mit den SL-Controller-Keyboards eine gute Ergänzung von Live- und Studio-Setups ist.
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