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Masterkeyboard-App: Piano spielen mit einem VST-Host-Programm

  • Die Bezeichnung „Host“ (engl. Wirt) leitet sich von der Fähigkeit einer Software ab, Unterprogramme zu integrieren.
  • Ein VST-Host-Programm bietet die Möglichkeit, VST-Plugins einzubinden, um diese dann über Tastaturzonen zu organisieren – ganz ähnlich einem Keyboard mit Masterkeyboard-Funktionen.
  • Mit einem VST-Host-Programm kann man ein ganzes Keyboard-Setup für Live-Shows managen, aber auch schnell und unkompliziert Sounds mit Piano zusammenstellen.
Piano spielen mit einem VST-Host-Programm-piano-spielen
Foto: Jörg Sunderkötter
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Braucht man immer gleich eine komplizierte DAW-Software, nur um mit einem Piano-VST Klavier zu spielen? Eine Hürde für alle, die sich mit Recording-Technik nicht auskennen. Eine praktische Lösung ist eine einfache Masterkeyboard-App: Piano spielen mit einem VST-Host-Programm!

Warum kompliziert, wenn’s auch einfach geht?

Ist denn eine DAW nicht bereits eine Host-Software? Richtig – im Grunde genommen ist natürlich eine DAW auch eine Host-Software, denn ihr wesentliches Merkmal ist auch hier erfüllt: Die Integration externer Programme in Form von Plugins. Inzwischen hat sich der Begriff DAW aber etabliert und bezeichnet eine Audio/MIDI-Sequenzer-Software für Komposition, Musikproduktion, Sounddesign. 

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Klingt alles etwas kompliziert? Ist es auch. Zumindest, wenn man einfach nur ein Software-Piano im Computer spielen will. Um mit einem so komplexen Recording-Tool wie einer DAW umzugehen, braucht es schon etwas Einarbeitung. Da Software-Pianos aber so gut klingen, will man gerne nach einer Lösung dafür suchen.

Die einfachste Lösung: Standalone

Warum kompliziert, wenn’s auch einfach geht? Gibt es zu dem Piano-VST eine Standalone-Version, ist das die optimale Lösung, um einen tollen Klavier-Klang mit dem Computer zu spielen. Standalone bedeutet, dass der Piano-Klang als eigenständiges Programm auf dem Rechner gestartet werden kann. Bei vielen Software-Instrumenten steht aber die Anwendung als VST im Vordergrund und sie werden ohne Standalone-App angeboten.

Was ist ein VST-Host-Programm?

Ein VST-Host-Programm als „DAW ohne Sequenzer“ zu bezeichnen, trifft es nicht ganz. Denn die Ausrichtung ist bei einem Host-Programm doch anders. Die einzige wichtige Gemeinsamkeit mit einer DAW ist die Integration von Plugins.

Ansonsten aber ist ein VST-Host-Programm vor allem darauf ausgerichtet, virtuelle Instrumente zu organisieren, um sie über eine oder auch mehrere angeschlossene Tastaturen spielbar zu machen.  Man kann so ein ganzes Keyboard-Setup für Live-Shows managen, aber eben auch ein paar Sounds mit Piano zusammenstellen.

Splitten und Layern mit einem VST-Host-Programm

Tastaturbereiche einstellen, Klänge zuweisen, Lautstärke einstellen, evtl. Effekte – im Prinzip ermöglichen dies auch DAWs. Aber das Handling ist hier schon sehr kompliziert. Technisch ist es durchaus möglich, aber für Masterkeyboard-ähnliche Anwendungen muss man meistens ganz schön in die Trickkiste greifen. 

Mit einem Host-Programm hingegen ist das sehr einfach: Man lädt z.B. zwei verschiedene VSTs, und schon hat man einen Layer-Sound geschaffen. Oder man wählt bestimmte Tastaturzonen, um Split-Zonen für die Software-Instrumente zu definieren. Es hängt natürlich immer von den Möglichkeiten des jeweiligen Host-Programms ab, aber im Prinzip ist das alles, was zu tun ist.

Patches speichern mit dem VST-Host-Programm

Auch hier zeigen sich große Unterschiede zur DAW. Selbst wenn man bei der Organisation seiner Sound-Kombinationen immer einen Workaround finden kann: Es bleibt kompliziert. Bei einem Host-Programm ist nicht nur die Speicherung von solchen Kombi-Setups vorgesehen – meistens gibt es auch einfache Möglichkeiten, diese schnell aufzurufen. Ladezeiten sind im Heimgebrauch kein Problem, wer live spielen will, braucht aber unbedingt eine Fähigkeit: Die Sounds sollen möglichst sofort abrufbereit sein. 

Auch hier liegen Host-Programme ganz klar vorn. Aber man sollte auch technisch betrachtet optimale Voraussetzungen dafür schaffen, indem man als Festplatte eine ultra-schnelle Solid State Disk verwendet. Piano-VSTs und generell Sound-Libraries können viele Gigabyte an Daten umfassen. Gegenüber einer herkömmlichen schnellen Festplatte (7200 rpm) verkürzt eine SSD die Ladezeiten um etwa das Zehnfache.

Korg Gadget als Host-Programm

Korg Gadget als Host-Programm

Genial einfach und doch überraschend vielseitig ist die Sequenzer-Software Korg Gadget, die es für iOS-Geräte sowie für Windows und MacOS gibt. Gadget ist eine Art „MIDI-Propduktionsstudio“ und als Host-Programm zunächst gar nicht konzipiert. Dennoch geht hier einiges.

Vor allem geht es bei Gadget darum, mit einfachen Mitteln schnell gut klingende Beats zu machen. Dafür bietet Korg Gadget eine große Auswahl an Modulen, darunter Drumcomputer, Bass-Synthesizer, Sampler, Sound-Effekte, Piano-Modul und nicht zuletzt das MIDI-Modul „Taipei“. Damit wird Korg Gadget zum ausgefuchsten Masterkeyboard-Controller, denn es lassen sich externe MIDI-Instrumente sowie auch Piano-Apps auf dem iPad steuern.

Als iOS-App ist Gadget besonders günstig mit knapp 40,- Euro. Die Auswahl der Sound-Module kann per In-App-Kauf ergänzt werden. Hier geht’s zur App Store-Website.

Bitwig Studio als Host-Programm

Als DAW ist Bitwig Studio in erster Linie natürlich für die Musikproduktion gemacht. Aber das Programm für MAcOS, Windows und Linux bietet gleich eine ganze Reihe verschiedener Funktionen, die bei der Handhabung von Sound-Layer extrem hilfreich sein können – in anderen DAWs kann man solch eine Funktionalität auf jeden Fall nur suchen.

Bitwig Studio kann externe Hardware-Instrumente integrieren und bietet dafür auch noch die entsprechenden Layer-Funktionen als internes Software-Instrument. Wie man es von einer Synthesizer-Workstation kennt, lassen sich beliebige Split- und Layer-Sounds konfigurieren – egal, ob interne Sounds oder externe MIDI-Instrumente. Dank des cleveren Preset-Managements lassen sich sämtliche Settings komfortabel als Presets speichern und abrufen, wann immer man sie braucht.

Aufschlussreich ist das Tutorial auf Bonedo.de: Bitwig Studio als Masterkeyboard-Workstation.

Host-Programme – Produktempfehlungen

Ganz einfach ein Piano-VST und andere Software-Instrumente im Audio-Rechner kombinieren, verwalten und spielen – als erstes Host-Programm darf man Apple MainStage nennen, da es schon seit vielen Jahren auf dem Markt ist. Als Ableger von Logic Pro sind Ähnlichkeiten zu Apples DAW deutlich zu erkennen. Was das Handling von Software-Instrumenten betrifft, gibt es inzwischen smartere und flexiblere Lösungen.

1
Deskew Technologies Gig Performer
Einfache Handhabung und flexible Masterkeyboard-Setups. Das professionell gemachte VST-Host-Programm gibt’s für MacOS & Windows. Hier geht’s zum Gig Performer Test.
Deskew Technologies Gig Performer
2
Camelot Pro
Sehr einfach in der Handhabung ist diese VST-Host-Software für MacOS, Windows und sogar iOS-Geräte erhältlich. Eine gemeinsame Entwicklung der Softwarefirma Audio Modeling und dem italienischen Tastaturhersteller Fatar.
Camelot Pro ist eine Entwicklung von Audio Modeling und dem italienischen Tastaturhersteller Fatar.
3
Apple MainStage
Unter den VST-Host-Programmen ist Apple MainStage der Klassiker. Viele Ähnlichkeiten zu Apple Logic Pro und ebenso nur für MacOS erhältlich.
Apple MainStage ist Apple Logic in vielen Details ähnlich und auch nur für MacOS erhältlich.

Diskussion über VST-Hosts im Forum Musiker-Board

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