Es gehört neben dem Fender Rhodes zu den bekanntesten E-Pianos und ist heute mindestens genauso begehrt und beliebt. Das Wurlitzer 200A E-Piano prägte mit seinem ausdrucksstarken Sound viele Songs der 1970er Jahre und darf heute als Sound-Preset in keinem Digitalpiano fehlen.
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Egal, ob Ray Charles (What’d I Say), Supertramp (Dreamer, Logical Song…) oder Pink Floyd (Money) – sie alle (und viele andere) spielten ein Wurlitzer E-Piano.
Das bekannteste Modell ist das Wurlitzer 200A. Man erkennt es am schwarzen Kunststoffgehäuse, das mit abnehmbaren Beinen und zwei integrierten Lautsprechern ausgestattet ist. Mit 64 Tasten ist der Tonumfang begrenzt, aber es ist aus genau diesem Grund auch sehr kompakt und im Vergleich zu einem 73er Fender Rhodes leichter zu transportieren.
Ein Element, das den Sound des Wurlitzer 200A so besonders macht, ist der eingebaute Tremolo-Effekt. Er lässt sich über den zweiten Regler des silbern schimmernden Bedienfelds in der Intensität einstellen. Der erste Regler dient zum Einschalten des Pianos und zum Einstellen der Lautstärke.
Das 200A wurde 1974 auf den Markt gebracht und kam wegen seines durchsetzungsfähigen Sounds bei vielen Musikern sehr gut an. Seinen Vorgänger, das Wurlitzer 200, gab es schon ab 1968 – erhältlich wahlweise in den Farben schwarz, grün, rot und beige. Die frühen Modelle ohne „A“ sind aber anfällig für Störgeräusche, was übrigens auch für die ersten Exemplare des 200A gilt.
Das Wurlitzer gehört wie das Rhodes zu den Instrumenten mit elektromechanischer Klangerzeugung, aber es verwendet ein anderes Schwingungsprinzip. Anders als bei den Tines des Rhodes werden beim Wurlitzer Metallzungen (Reeds) angeschlagen. Außerdem ist die Hammermechanik beim Wurlitzer E-Piano viel komplexer aufgebaut als die des Fender Rhodes.
Obwohl das Wurlitzer einen wirklich kernigen und bisweilen schon aggressiv-bissigen Sound hat, so bietet es pianissimo gespielt ein wirklich schönes Vibrafon-artiges Timbre. Die Tastatur des Wurlitzer 200A ist sehr leichtgängig, aber definiert. Jedoch sollte man hier nicht bedenkenlos in die Tasten hauen, denn nicht selten werden die Metallzungen überreizt, was mit einem Knallen quittiert wird.
Als netzunabhängig mit Batterien betriebene Variante wäre das Wurlitzer 200B zu nennen. Weiterhin gab es Konsolenmodelle, bei denen das Sustain-Pedal fest in das Gehäuse verbaut wurde. Eher für das Wohnzimmer konzipiert waren die Modelle 203, 210 und das 300 im Klavierdesign, welches nur in Europa verkauft wurde. Rare Sondermodelle sind das Wurlitzer 214, 215, 206 und 207. Sie besitzen keinen Tremolo und wurden für Lehrzwecke entwickelt.
Bereits 1954 kam das erste Wurlitzer E-Piano heraus: Das Modell E-110. Es folgten verbesserte Modelle (EP-111, EP-112) mit einem internen Röhrenverstärker und einem rückseitigen Lautsprecher. Das erste Wurlitzer-Piano mit Transistorverstärker (EP-140) wurde 1962 vorgestellt.
Ein echtes Wurlitzer zu spielen ist speziell – und eine Freude, wenn es gut intoniert ist. Die alten Instrumente sind allerdings anfällig, sodass man guten Kontakt zu einer spezialisierten Reparatur-Werkstatt halten sollte. Wir empfehlen in diesem Falle diese beiden Experten für Vintage E-Pianos:
Das Wurlitzer E-Piano wird heute zu hohen Preisen gehandelt. Es gibt aber auch sehr gut klingende und detailreich gesampelte Software-Instrumente. Besonders zwei Sampling-Instrumente sind uns wegen ihrer besonderen Klangeigenschaften aufgefallen.
Das e-Instruments Electric W macht von der speziellen Pentamorph-Funktion gebrauch, sodass man den Klang in viele verschiedene Richtungen verbiegen kann. Wer den Charme eines abgenutzten und leicht kaputten Wurlitzer E-Piano sucht, sollte sich unbedingt Soniccouture Broken Wurly geben.
Es klingt nicht kaputt, sondern wirklich gut! Die Dynamik im Sound bietet all die Ausdrucksmöglichkeiten, die man an einem Wurlitzer E-Piano liebt und schätzt. Es kann schon Lounge-mäßig soft, aber eben recht bissig in den Akzenten gespielt werden.
Broken Wurli : 98,00 €
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