Was kann das Piano?
In der Klanghierarchie der Korg Workstations stellen die Programs die kleinsten Elemente dar. „Einzel-Sounds“, wenn man so will. Wählen wir also gleich die Kategorie „Piano“ an, um das akustische Klavier unter die Lupe zu nehmen. Die Basis bildet das Grand Piano, welches in Varianten mit Attributen wie „bright“ oder „mellow“ verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten bieten kann.
Der Grundklang des Grand Piano ist über den gesamten Tonumfang der 88 Tasten klar und breit. Hier wird zwar nicht ganz die Qualität eines Stagepianos erreicht – auf subtilere Details wie Sympathetic Resonance oder Fall-back Noise verzichtet dieser Sound. Aber immerhin werden Key-Off-Effekte berücksichtigt, und die Damper Resonance kann im Pedal gespielt Dimension erzeugen.
Und dann findet man im Korg Kross 2-88MB die Sounds aus den Stagpiano-Klassikern Korg SG1D und Korg M1. Sehr drahtig und markant setzen sich diese Sounds sehr gut durch und lassen den Sound der 80ies aufleben. Auch das Electric Grand (vermutlich ein Yamaha CP80) klingt richtig schön rockig.
Die Liste der Electric Vintage Pianos scheint kaum zu enden, wenn man durch die zahlreichen Varianten von Fender Rhodes und Wurlitzer scrollt. Vor allem gilt das für die Sounds des Fender Rhodes, das mit allerhand typischen Effekten vertreten ist – bis hin zum knalligen Dyno-Rhodes. Die Sounds funktionieren bei spontanen Jams auf Anhieb, da die Presets sehr effektiv und praxisnah programmiert wurden – die Effekte treten nur dann in den Vordergrund, wenn beabsichtigt – wie beim Rhodes mit Delay beispielsweise.
Alles in allem erreicht die dynamische Bandbereite der Piano-Sounds nicht ganz das Niveau aktueller Stagepianos. Aber mit dem Material kann man prima arbeiten. Und man darf ja nicht vergessen: Der Korg Kross 2-88MB hat noch viel, viel mehr drauf.