Slash-Akkorde am Klavier spielen – Workshop Klavierakkorde (3)
Bei einem Slash-Akkord ist nicht der Grundton des Akkordes im Bass.
Der Name stammt vom englischen Wort „Slash“ für Schrägstrich, denn so werden diese Akkorde notiert: Em/G.
Der erste Buchstabe steht für den Akkord, den die rechte Hand spielt, der zweite für den Basston in der linken Hand.
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Um das Akkordspiel und das freie Klavierspiel möglichst interessant zu gestalten, brauchen wir so viele Techniken wie möglich. Besonders bei Song-Begleitungen sind Slash-Akkorde am Klavier ein beliebtes Stilmittel. Für die in den ersten beiden Workshop-Folgen erlernten Akkordtypen und Umkehrungen sind Slash-Akkorde eine effektvolle Erweiterung.
In der modernen Popmusik sind Slash-Akkorde zahlreich vertreten. Gerade am Klavier sind Slash-Akkorde ein tolles Stilmittel, um Song-Begleitungen interessanter zu gestalten. Denn es geht um die Variation des Basstons eines Akkords – und eine Art Bassbegleitung gehört ja fast immer auch zu einer gut gespielten Klavierbegleitung.
Jegliche Art von Musiktheorie sollte nicht nur gelernt und verstanden, sondern auch unbedingt gehört werden. Deshalb findest du auch in diesem Teil über Slash-Akkorde wieder alle hier gezeigten Klavierakkorde auch im virtuellen Klavier. Die Akkorde sind bereits gespeichert und du klickst einfach auf „Spielen“, um dir den jeweiligen Klavierakkord anzuhören.
Natürlich kannst du selber Akkorde eingeben und anhören. Klicke auf „Markierungen löschen“, dann auf „Markieren“ – gib dann deine neuen Töne ein, indem du auf die Tastatur klickst.
Für Slash-Akkorde am Klavier ist die virtuelle Tastatur allerdings etwas klein, um die übliche Spielweise mit oktaviertem Bass in der linken Hand (s.u.) zu demonstrieren, manche Akkorde müssen unter Umständen sogar eine Oktave höher klingen als notiert. Du findest dann einen entsprechenden Hinweis.
Beim freien Klavierspiel oder bei der Begleitung von z.B. Sänger*innen spielen wir am Klavier hauptsächlich Akkorde und deren Umkehrungen, wie wir sie aus den ersten beiden Teilen unserer Klavierakkord-Workshop-Reihe her kennen.
Dabei übernimmt die rechte Hand in der Regel einen kompletten Akkord, in der linken Hand wird der entsprechende Grundton des Akkords verdoppelt und ein bis zwei Oktaven tiefer gespielt. Das sorgt für harmonische Stabilität und einen satten Sound.
In der Regel spielen wir am Klavier einen Akkord in der rechten und den gedoppelten Grundton in der linken Hand.
Beim Slash-Akkord wird im Bass, und damit der linken Hand, nicht der Grundton des Akkords eingesetzt. Dadurch entsteht ein ganz anderer, offenerer Klang. Slash-Akkorde stammen übrigens aus dem Jazz, werden inzwischen aber auch häufig in der modernen Popmusik eingesetzt.
Bei einem Slash-Akkord wird nicht der Grundton eines Akkordes im Bass gespielt.
Wie wird ein Slash-Akkord notiert?
Für die Notation eines Slash-Akkords wird ein Schrägstrich eingesetzt: C/E. Und genau daher kommt auch der Name für diesen speziellen Akkord, denn Slash ist der englische Begriff für Schrägstrich.
Der erste Buchstabe steht für die Harmonie, die wir in der rechten Hand spielen, in unserem Beispiel C-Dur. Der zweite Buchstabe steht dagegen für den Basston, den die linke Hand spielt. Immer wenn der Basston nicht dem Grundton des gespielten oder notierten Akkords entspricht, handelt es sich um einen Slash-Akkord. Dann kannst du die Slash-Notation einsetzen. Gesprochen wird C/E: „C-Dur über E“.
So werden Slash-Akkorde notiert.
Slash-Akkorde mit akkordeigenen Tönen
Einen Slash-Akkord mit akkordeigenen Tönen am Klavier zu spielen ist sehr einfach, dafür musst du einfach den Basston in der linken Hand austauschen. Du kannst ihn durch die beiden anderen Akkordtöne austauschen und bekommst dadurch ganz andere Klänge, die ein anderes Gefühl vermitteln.
Mit akkordeigenen Tönen können zwei Slash-Akkorde pro Harmonie gebildet werden.
Slash-Akkorde mit akkordfremden Tönen
Slash-Akkorde kommen ursprünglich aus der Welt des Jazz, in der es eigentlich keine akkordfremden Töne gibt, wie wir das von der Popmusik her kennen. Deshalb wirkt so mancher Slash-Akkord anfangs vielleicht ein bisschen befremdlich.
Nehmen wir als Beispiel F/G. Scheinbar haben der F-Dur-Akkord und der Ton G nicht viel gemein, trotzdem ist dieser Slash-Akkord eine der meist genutzten Harmonien in Pop, Soul, R&B und Jazz. Das hat folgenden Grund.
Im ersten Teil unserer Klavierakkorde-Reihe haben wir festgestellt, dass ein Akkord immer aus dem ersten, dritten und fünften Ton der gleichnamigen Tonleiter besteht. Deshalb lauten die Töne des C-Dur-Akkords C, E und G.
Führen wir dieses Prinzip einfach weiter, erhalten wir den siebten, neunten, elften und dreizehnten Ton dieser Tonleiter, nämlich H, D, F und A, bevor wir dann wieder beim C landen. Und die letzten drei Töne dieser schier endlosen Terzschichtung heißen folglich F, A und C, und das sind eben auch genau die Töne des F-Dur-Akkords. F/G nutzt also lediglich Töne, die in der C-Dur-Tonleiter vorkommen und ist somit gar nicht so weit weg. Deshalb klingt dieser Slash-Akkord so gut.
Slash-Akkorde aus akkordfremden Tönen können trotzdem harmonisch klingen.
Noch interessanter wird es allerdings, wenn leiterfremde Töne bei Slash-Akkorden genutzt werden. Hast du dir schon einmal Db/C oder A/C angehört? Schon echt schräg:-)
Aber wie wär’s mal mit einem Septakkord als A/G gespielt?
Slash-Akkorde am Klavier üben
Slash-Akkorde lockern dein freies Klavierspiel und deine Akkordbegleitungen ungemein auf. Mit ihrem offenen Klang kannst du deinem Sound eine ganz neue Tiefe verleihen. Baue Slash-Akkorde am Klavier so oft du kannst in deinen Akkordfolgen und Improvisationen ein. Bleib dran, es lohnt sich!
Am Klavier Akkorde lernen – Teil 4
Unsere Workshop-Reihe ist noch längst nicht am Ende angekommen, denn im nächsten und vierten Teil wird es um vierstimmige Akkorde gehen. Das wird sehr interessant, also sei gespannt auf die nächste und vierte Stufe auf deinem Weg zum Akkord-Profi!
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Tobias Homburger lebt in Berlin und schreibt als Fachjournalist nicht nur über Musik, er releast auch eigene in den verschiedensten Genres. Außerdem verfügt er über langjährige Unterrichtserfahrung in den Fächern Klavier, Komposition und Musikproduktion.
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