E-Piano anschließen
Nichts leichter als das – einfach den Line-Ausgang des E-Pianos mit einem Mischpultkanal verbinden und fertig. Aber was ist ein „Line“-Ausgang“ und welches Mischpult braucht man eigentlich, und braucht man es überhaupt? Es gibt durchaus verschiedene Optionen. Eine davon ist eben: kein Mischpult. Wenn du lediglich dein Stagepiano über Lautsprecher spielen willst – kein Problem: Du kannst die Line-Ausgänge über Instrumentenkabel mit aktiven Boxen verbinden.
Sobald mehrere Instrumente im Spiel sind, ist ein Mischpult eine sinnvolle Anschaffung. Generell ist es praktisch, ein Mischpult zu nutzen, wenn man auf der Bühne live spielen will. Stagepiano oder Masterkeyboard plus iPad und evtl. noch einen kleinen Synthi und ein Mikrofon? In diesem Fall ist bereits ein kleines Mischpult mit mehreren Stereo- und Mono-Kanälen eine lohnende Anschaffung.
Digitalpiano und iPad über USB verbinden – ohne Mischpult
Unter Umständen ist das die einfachste und effektivste Möglichkeit für dich: Digitalpiano und iPad direkt und ohne Umwege miteinander kombinieren. Allerdings setzt dies eine USB-Audio/MIDI-Funktion voraus, die nicht alle aktuellen Digitalpianos bieten können.
Wichtig: In jedem Falle ist Zubehör in Form von Adaptern und Kabeln notwendig.
Voraussetzung dafür sind zwei Dinge:
- Camera Connection Kit, da der direkte Anschluss des Digitalpianos über USB an die Lightning-Buchse des iPads i.d.R. nicht möglich ist.
- USB-Audio/MIDI-Funktion: Das Digitalpiano unterstützt Audio & MIDI parallel über USB. So lässt sich das Digitalpiano als MIDI-Quelle in der Piano-App anmelden, während der Audio-Stream vom iPad gleichzeitig an Lautsprecher/Kopfhörer des Digitalpianos übertragen wird. Dazu gehören die Digitalpianos von Dexibell, Yamaha Clavinova (ab CLP-600-Serie) und Arius-Reihe, das Yamaha P-515, Korg B2 und Korg LP-380 sowie Thomann DP-28 Plus.
Hier eine Aufstellung von Digitalpianos mit USB-Audio/MIDI-Funktion*
iPad mit Lightning oder USB-C?
Ein Digitalpiano mit USB-Audio/MIDI-Funktion ist besonders von Vorteil, wenn man eines der neueren iPads besitzt. Da diese nur noch USB-C als universellen Anschluss nutzen, gibt es hier auch keinen Audio- bzw. Kopfhörer-Anschluss mehr. Man kann zwar Audio drahtlos per Bluetooth ausspielen, es ist aber keine Lösung, um mit einer Piano-App Klavier zu spielen. Die Latenz (Systemverzögerung) von Bluetooth spürt man beim Musikhören gar nicht, beim Klavierspielen stört es.
Insofern praktisch, wenn man das iPad per USB mit dem Digitalpiano verbinden kann, wobei dann MIDI- und Audio-Signal parallel ausgetauscht werden können. iPads mit Lightning-Anschluss können auch so genutzt werden. Hier gibt es aber auch einen Kopfhörer-Anschluss, was im Zweifel immer die einfachste Lösung ist, um Digitalpiano und iPad miteinander zu verbinden.
Eines muss man wissen: Sofern das E-Piano eine USB-Audio/MIDI-Funktion hat, dann leitet das iOS die Audio-Signale möglicherweise automatisch auf den USB-Weg. In diesem Moment ist das Audio einer Klavier-App an der Kopfhörer-Buchse nicht mehr verfügbar. Man kann allerdings diese Einstellung in den System-Settings der jeweiligen App individuell anpassen.
Dein Digitalpiano besitzt keine USB-Audio/MIDI-Funktion?
In diesem Fall arbeitet das iPad völlig autark und will über Audio-Inputs angeschlossen werden. Dazu kann man bei älteren iPads die Kopfhörer-Buchse verwenden – bei aktuellen iPads mit USB-C-Anschluss ist ein USB-C-Adapter notwendig. Es gibt zwar USB-Hubs mit integriertem Audio-Ausgang, allerdings sind hier bzgl. der Audioqualität Zweifel angebracht. Da sich iOS in Sachen mobiles Musikmachen ohnehin als die Lösung schlechthin entwickelt, sollte man über die Anschaffung eines kleinen Audio-Interface nachdenken.