Weihnachtslieder mal anders spielen – Tutorial zum Podcast

Weihnachtslieder spielen? „Boaaaah-ring!“ Das kann man betrachten wie man will, aber es gibt schon noch Möglichkeiten, Weihnachtslieder mal anders zu spielen. Einfach, damit’s nicht langweilig wird … oder vielleicht sogar richtig toll! Die Tipps aus unserem Podcast hier nochmal zusammengefasst.

Die Klassiker kennt man ja schon – aber dann gibt es doch immer diese Momente, in denen ein simples Weihnachtslied zur richtigen Zeit die perfekte Stimmung erzeugt.

Wer die Folge der TV-Serie Dr. House mal zur Weihnachtszeit erwischt hat, wird sich vielleicht spontan inspiriert gefühlt haben, wenn der ansonsten wenig emphatisch scheinende Doc ganz sensibel in die Tasten greift und Stille Nacht, heilige Nacht spielt.

Auf jeden Fall ging’s Klavierlehrer Yacine Khorchi so – und es hat ihn dazu inspiriert, Weihnachtslieder mal anders anzugehen.

Weihnachtslieder – Klassiker & Notenmaterial

Um Weihnachtslieder mal anders zu spielen, ist es eine gute Idee, sich die Noten der Klassiker zu besorgen. Die Auswahl an Notenbüchern ist riesig groß – wir haben in unserem Ratgeberartikel eine kleine, aber feine Auswahl zusammengefasst.

→ Weihnachtslieder am Klavier spielen: Klaviernoten.

In unserem Podcast zum Thema „Weihnachtslieder am Klavier“ zeigt Yacine, wie ein bisschen Jazz-Flavor aus einfachen Weihnachtsliedern Unterhaltungsmusik macht.

Morgen kommt der Weihnachtsmann – Jazz-Version

Wenn du Yacines Version von Morgen kommt der Weihnachtsmann selber probieren möchtest – du kannst dir die Noten hier herunterladen.

Yacine hat drei Versionen von diesem Lied gespielt: Einmal so, wie man es als einfaches Weihnachtslied am Klavier spielt. Diese Basis-Version kannst du als Grundlage nutzen, um selber eigene Versionen zu entwickeln. Dann folgen zwei Jazz-Versionen: Die finale Version ist harmonisch nochmal raffinierter arrangiert.

• Basis-Version
• Jazz-Version 1
• Final-Version

Bugge Wesseltoft – It’s Snowing On My Piano

It’s Snowing On My Piano vom norwegischen Jazzpianisten Bugge Wesseltoft ist eine tolle Weihnachtslieder-CD (ACT Music + Vision). Bereits Ende der 90er-Jahre wurde das Album veröffentlicht, aber als zeitloses Werk ist es immer noch eine wunderschöne Möglichkeit, Weihnachtslieder mal anders klingen zu lassen.

Und eine Inspiration für alle, die sich dem Thema Weihnachtslieder von anderer Perspektive nähern möchten. Internationale Weihnachtslieder lässt Bugge in seinem minimalistischen Jazzstil erklingen – insofern eine Empfehlung für alle Fans des Nordic Jazz.

Begleitend dazu ist auch das gleichnamige Songbook (Bosworth Edition) erschienen, erhältlich bei Stretta Music.

Weihnachtslieder mal anders – Idee 1

Inspiriert von Bugge Wesseltofts In Dulce Jubilo – wir gehen darauf auch in dem o.g. Podcast ein – habe ich mich selber daran versucht, Weihnachtslieder anders zu spielen. Nach einigen Versuchen habe ich mich für O du Fröhliche entschieden, das sich tatsächlich sehr gut auf ähnliche Weise bearbeiten lässt. Es klingt selbstverständlich etwas anders, aber es hat diese minimalistische Anmutung – es wird weitgehend vierstimmig geführt. Die Noten der Version kannst du unten herunterladen.

Weihnachtslieder mal anders – Idee 2

Für diese Arrangement-Idee habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, eines der simpelsten Weihnachtslieder – nämlich Leise rieselt der Schnee – durch eine Begleitung interessanter zu machen. Dabei habe ich mich bei einem Begleitpattern Le Son Binocle von Erik Satie bedient. Es ist wie Leise rieselt der Schnee im 3/4-Takt und hat irgendwie auch im Timbre Ähnlichkeiten.

Son Binocle ist Teil dreier Walzer (Les trois valses distinguées du précieux dégoûté) – jeder für sich in spieltechnischer Sicht wie auch im Ausdruck ein spezielles Werk. Der Son Binocle zeiht sich mit einem gleichförmigen Akkord-Motiv durch verschiedene Tonarten und wirkt daher schon fast wie Modal-Jazz.

Das Prinzip lässt sich natürlich auf Leise rieselt der Schnee nicht 1:1 anwenden. Hier und da muss man das Pattern dem Harmonieverlauf anpassen und verbiegen. Aber es funktioniert durchaus und bekommt einen ähnlich modernen „Neo-Klassik“-Charakter wie Erik Saties Son Binocle.

Les trois valses distinguées du précieux dégoûté – die sollte man sich auf jeden Fall mal anschauen – sind Teil des Bandes Erik Satie – Klavierwerke Band II.

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