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Vintage Keyboards – lohnt sich der Aufwand noch?

  • Originale aus den 60/70/80er-Jahren sind nicht nur anfällig für Reparaturen, sie sind auch in der Anschaffung sehr teuer.
  • Echte Vintage-Instrumente liebt man wegen ihrer sehr speziellen und individuellen Eigenschaften.
  • Außer Pro und Contra Vintage geben wir Tipps zu günstigeren Alternativen.
Vintage Keyboards: Fender Rhodes Mark I & MuTron Phaser (Foto: J. Sunderkötter / eboardmuseum Klagenfurt)
(Foto: J. Sunderkötter / eboardmuseum Klagenfurt)
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Zu teuer, zu anfällig! Und doch schlagen bei dem Thema Vintage Keyboards die Herzen höher. Nicht allein bei Liebhabern und Sammlern stehen Instrumente aus den 60er/70-Jahren im Fokus. Aber lohnt sich der Spaß überhaupt noch? Denn inzwischen gibt es fast jedes Vintage Keyboard als Software, ja teils sogar als neu gebaute Hardware.

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E-Pianos, Orgeln, Synthesizern und String-Ensembles: Wer heutzutage Kult-Instrumente wie Fender Rhodes, Wurlitzer & Co. besitzt, weiß ganz sicher, was daran so einzigartig ist. Einerseits natürlich das Spielgefühl, der Sound und die Gewissheit, dass dieses Instrument einen ganz individuellen Klang hat.

Kult: Philips Philicorda Orgel (Foto: J. Sunderkötter)
Kult: Philips Philicorda Orgel (Foto: J. Sunderkötter)

Denn jedes Vintage Keyboard ist einzigartig durch seine ganz eigenen Ecken und Kanten. Alles natürlich „Macken“, die sich über die Zeit ergeben haben. Jede Schramme und jeder Kratzer im Gehäuse machen das Instrument so besonders wie eben kleine Ungenauigkeiten in der Mechanik und der Tastatur.

Crumar E-Piano & Roland SH-09 (Foto: J. Sunderkötter / eboardmuseum
Crumar E-Piano & Roland SH-09 (Foto: J. Sunderkötter / eboardmuseum Klagenfurt)

Vintage Keyboards inspirieren

Es gilt für diejenigen, die die Entwicklung der Instrumente damals miterlebt haben, ganz besonders aber für alle, die jünger sind: Es kann wahnsinnig inspirierend sein, mit Vintage Keyboards Musik zu machen.

Verhalten sich in der digitalen Welt alle Exemplare eines Instruments absolut identisch, so gibt’s in der analogen Welt Unterschiede. Toleranzen der elektronischen Bauteile sind ein Grund dafür, aber auch die Abnutzung und die schon erwähnten kleinen „Macken“ können Vintage Keyboards in ihrem Klangverhalten schon auch unberechenbar machen.

Musikalisch kann das durchaus positive Effekte haben – man muss sich nur darauf einlassen und sich mit dem Ist-Zustand arrangieren. Nicht selten kommt man dabei auf ganz neue Ideen. Aber man muss auch akzeptieren, wenn ein Vintage Keyboard ganz einfach kaputt und reparaturbedürftig ist – dann wird’s meistens teuer.

Vintage Keyboards brauchen viel Pflege

Damit sind wir gleich auch bei dem Thema, das man neben dem finanziellen Aufwand leicht vergisst. Mit den Jahren hinterlassen Abnutzung und Materialermüdung eben auch ihre Spuren im Klangverhalten.

Das kann man feiern oder man begibt sich immer wieder auf die Reise zur Service-Werkstatt, um das Schätzchen wieder in Ordnung bringen zu lassen. Auf diesem Wege wird man gleich auch an das hohe Gewicht erinnert, das Vintage Keyboards im Vergleich zu heutigen digitalen Instrumenten so mitbringen.

Vintage Schwergewicht: Fender Rhodes Eighty Eight Suitcase (Foto: J. Sunderkötter / eboardmuseum Klagenfurt)
Vintage Schwergewicht: Fender Rhodes Eighty Eight Suitcase (Foto: J. Sunderkötter / eboardmuseum Klagenfurt)

Vintage Keyboards sind teuer

Außerdem sind Service-Werkstätten, die auf Vintage Gear spezialisiert sind, rar gesät. Und eine Instandsetzung, Intonation oder Restauration kostet ganz schön. Jedes Mal wird die Liebe zu seinen analogen Schätzen erneut auf die Probe gestellt: Lohnt sich das eigentlich noch?

Sowas gibt’s heute nicht mehr, wird es nie mehr geben!

Was ist so besonders am Original?

Einfach alles! Es ist das Anfassgefühl von altem verkratztem Tolex-Bezug, das Spielgefühl der Tasten und erstmal die Knöpfe! Solche Potis und Schalter wie damals gibt’s ja kaum noch. Wenn man sich mal die alten Transistor-Geräte von Farfisa, Philicorda oder Vermona anschaut. Dieser retro-futurische Look der 60er/70er-Jahre – einfach der Wahnsinn.

Vintage Keyboard aus Schweden: - Mustad Klavitron (Foto: J. Sunderkötter / eboardmuseum Klagenfurt)
Vintage Keyboard aus Schweden: - Mustad Klavitron (Foto: J. Sunderkötter / eboardmuseum Klagenfurt)

Dann der Klang: Wer einmal den eigentümlich sirrenden Klang eines alten String-Ensembles gespielt hat, wird fasziniert sein. Diese Entdeckung des Klangs und der Haptik, es geht ja bis hin zum Geruch, den die Vintage-Instrumente als eigentümlichen Mix aus Holz, Elektronik und Tolex-Bezug ausströmen. Wer sowas zum ersten Mal unter seinen Fingern spürt, weiß sofort: Sowas gibt’s heute nicht mehr, wird es nie mehr geben!

Insofern ist jedes Vintage-Gerät in sich schon als eine Entdeckung zu betrachten. Aber die Zeiten, in denen man glaubt, auf Flohmärkten das Super-Schnäppchen zu machen, sind allmählich auch vorüber – denn „vintage“ ist überall angesagt. Selbst die Billig-Teile von damals gelten heute plötzlich als die Analog-Schätze.

Dennoch lohnt es sich, nach den alten Dingen zu stöbern – man braucht ein wenig auch den richtigen Blick dafür. Selbst kleine Digital-Geräte aus den 90er- und 00er-Jahren – z.B. aus der QY-Serie von Yamaha – klingen heute charmant trashig. Die ersten Digitalpianos hingegen, die klingen halt so lala…

Hier nagt der Zahn der Zeit: Die Korrosion an Klangzungen,  Stimmfedern und Tonabnehmer dieser Rhodes-Klangerzeugung verändert die Spieleigenschaften. Aber aus solchen "Macken" entsteht auch ein ganz eigener Klangcharakter. (Foto: J. Sunderkötter / eboardmuseum Klagenfurt)
Hier nagt der Zahn der Zeit: Die Korrosion an Klangzungen, Stimmfedern und Tonabnehmer dieser Rhodes-Klangerzeugung verändert die Spieleigenschaften. Aber aus solchen "Macken" entsteht auch ein ganz eigener Klangcharakter. (Foto: J. Sunderkötter / eboardmuseum Klagenfurt)

Pro oder contra Vintage Keyboards?

Die Frage ist kaum zu beantworten, es ist sicher eine Frage der Leidenschaft. Wer originales Vintage-Gear besitzt, kennt beide Seiten: Einerseits erfreut man sich am Klang und an der Haptik, sobald man z.B. einen alten Minimoog spielt. Andererseits wandelt sich dieser erhabene Moment schnell in ein: „Bloß nicht schon wieder!“, wenn das Poti vom Filter Cutoff mal wieder kratzt und den erwarteten sahnigen Filter-Sweep zu einer holprigen Fahrt macht. Es ist Fluch und Segen zugleich.

Damit wäre auch die Frage schon beantwortet: Lohnt sich der Aufwand noch? Ganz klar: Jein! Wer Ja sagt zu original Vintage, wird auch gerne die weniger schönen Seiten in Kauf nehmen. Denn man hat ein ganz besonderes Instrument mit individuellen Eigenschaften, die es so nur einmal auf der ganzen Welt gibt.

Was ist wichtiger: Das Original oder das Konzept?

Völlig klar: Auf einem Fender Rhodes spielt es sich ganz anders als auf einem Wurlitzer E-Piano und wiederum auf einem Wersi Pianostar. Aber jedes Instrument hat seinen ganz eigenen Charme und man spielt jeweils andere Musik damit – ganz nach Ausdrucksstärke und Charakter des Pianos.

Noch deutlicher wird das bei komplexeren elektronischen Instrumenten wie etwa Ensemble Keyboards oder String Ensembles. Sie haben ganz spezielle Strukturen und damit unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten.

Das jeweilige Konzept spielt hier eine wichtige Rolle. Die Struktur einer Klangerzeugung verbunden mit dem Layout des Bedienfelds geben immer ein bisschen auch den Weg vor, wie man damit musiziert. Das lässt sich auch an modernen Instrumenten ablesen – z.B. bei Stagepiano und Stagkeyboard.

Roland RD-08 (Bildquelle: Roland)
Roland RD-08 Stagepiano (Bildquelle: Roland)

Konzept: Stagepiano vs. Stagekeyboard

Stagepianos waren und sind noch immer auf einen Job ausgerichtet: Piano-Sounds in Form von Akustik- und E-Pianos auf die Bühne zu bringen. Dafür braucht’s nicht viele Funktionen, wichtig aber sind die Faktoren Tastatur und Sound-Qualität.

Stagekeyboards sollen auch Piano-Sounds liefern, darüber hinaus aber noch viel mehr können: Orgel-Sounds, Strings, Pads, Klang- und Effekt-Bearbeitung. All das soll möglichst direkt bedienbar sein. Dieses Konzept sieht ein mit Reglern und Schaltern übersätes Bedienfeld vor.

Yamaha YC88 - Retro-Style Stagekeyboard (Bildquelle: Yamaha)
Yamaha YC88 - Retro-Style Stagekeyboard (Bildquelle: Yamaha)

Oder doch neu? Retro Vintage Keyboards

Auch eine Möglichkeit: Man verabschiedet sich gleich von dem Gedanken, ein altes Vintage Keyboard zu kaufen und orientiert sich in der aktuellen Instrumentenwelt. Wer dabei auf Hardware setzen möchte, steigt mit hohem Budget ein.

Egal, ob Instrumente von Vintage Vibe oder der neuen Rhodes Company – das echte Spielgefühl lassen sich diese Hersteller mit Gold aufwiegen. Es handelt  sich hier um Manufakturen, die die Instrumente in stark limitierter Stückzahl herstellen.

A class of its own: Das Rhodes MK8 Electric Piano. (Bildquelle: Rhodes Music)
A class of its own: Das Rhodes MK8 Electric Piano. (Bildquelle: Rhodes Music)
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Rhodes Mk 8-73 FX Classic
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Günstiger und nicht nur deshalb mit wirklich praktikablem Ansatz sind Retro Vintage Instrumente – sie bieten nicht nur hochwertige und authentische Vintage Sounds, sondern gehen auch beim Design andere Wege als z.B. Workstations, die grundsätzlich auch viele Vintage-Sounds zu bieten hätten.

Übersicht Retro Vintage Pianos

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Korg SV-2S 73
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Crumar Seven
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Clavia Nord Electro 6D 73
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Viscount Legend `70s Compact
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Yamaha YC88
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Im Test: Rhodes V8 Pro vs. Scarbee EP-88s

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Vintage in der Software-Welt

Was denn? Einfach nur als Software – wie soll sich das denn bitte anfühlen? Völlig klar, eine Vintage-Haptik darf man hier getrost vergessen. Immerhin mit liebevoll gestalteten Bedienoberflächen glänzen Software-Instrumente.

Arturia Stage 73 Suitcase
Arturia Stage 73 Suitcase

Aber klar: Hier geht’s allein um den Sound. Einerseits ist die Auswahl riesig, andererseits bieten viele dieser Software-Instrumente eine exzellente Klangqualität. Vom alten Akustik-Piano für den Cool-Jazz der 50er/60er über  Vintage-E-Pianos bis zu den authentischen Effekten wie Small Stone Phaser, Boss Chorus und Roland Delay/Echo – nicht zu vergessen die unzähligen Vintage-Synthesizer. Die Auswahl ist einfach überwältigend.

→ Übersicht: Vintage Keyboards als Software

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