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Bühnen-Setup mit Stagepiano: Live-Gig & guter Bühnensound

  • Egal, wie klein oder umfangreich dein Bühnen-Setup ausfällt – zuverlässig funktionieren muss es.
  • Ein Live-Gig mit Stagepiano bedeutet nicht viel Aufwand, sollte aber immer gut vorbereitet sein.
  • In diesem Workshop lernst du, wie man ein Bühnen-Setup zusammenstellt und wie man es richtig einsetzt.
Bühnen-Setup mit Stagepiano
(Foto: J. Sunderkötter)
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Live spielen! Egal, ob allein mit dem Stagepiano oder mit Band: Es gibt nichts Besseres, als vor Publikum in die Tasten zu hauen – mit dem richtigen Bühnen-Setup und einem guten Bühnensound eine runde Sache. Wenn das alles noch Neuland für dich ist, liefert dir dieser Workshop die Praxis- und Technik-Tipps für den Einstieg ins Livespielen.

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Volles Haus, die Bühne ist in sanftes Licht getaucht, alles auf Anfang, dann der Count-In und los! Einen Live-Gig amtlich abliefern? Ein Träumchen – wenn alles rund über die Bühne geht. Für alle, die bislang mit ihrem Digitalpiano nur zu Hause geübt haben, wird die Situation etwas unübersichtlich.

Das Spielen in ungewohnter Umgebung macht übrigens nicht nur Einsteigern Schwierigkeiten, aber klar: Mit der vertrauten Zimmerlautstärke über die eingebauten Lautsprecher eines Portable Pianos kommt man nicht weiter, um konzertant aufzuspielen! Hier erfährst du wie es besser geht.

Equipment ist nicht alles

Aber es hilft💪🏼 Das unsichere Gefühl, sich auf auf neuem Terrain zu bewegen, lässt sich nicht einfach durch Equipment beseitigen wie ein lästiges Brummen auf der Bühne. Es braucht schon ein bisschen Erfahrung und etwas Geduld, bis alles rund läuft. Daher Tipp Nummer 1: Auf gutes Equipment setzen! Es spart Zeit und Geld und vermittelt ein sicheres Spielgefühl.

Darauf kommt es an bei einem gut funktionierenden Bühnen-Setup mit Stagepiano:

  • Schneller Aufbau: Das Bühnen-Setup soll schnell und zuverlässig aufgebaut sein. So bleibt der Kopf frei für die wichtigen Dinge beim Live-Gig.
  • Robust & leicht: Zuverlässige Stative, Kabel ohne Wackelkontakte – ein solides Bühnen-Setup sorgt für ein sicheres Spielgefühl. Aber es sollte auch leicht zu transportieren sein.
  • Guter Bühnensound: Vor allem geht es darum, eine „Wohlfühl“-Lautstärke zu finden, die zum Bandkontext passt. Wenn man sich selber und die anderen nicht gut hören kann, wie soll man dann vernünftig abliefern?
Stagepiano unter 2000 Euro: Yamaha CP73

Mit dem Stagepiano auf der Bühne

Dazu braucht es nicht viel: Ein robuster Keyboardständer, eine Monitorbox plus Kabel, ein Piano-Hocker und schon kann’s losgehen. Mit einem solchen Mini-Setup kommt man absolut klar. Bei einer Unplugged-Session reicht u.U. sogar das Lautsprechersystem deines Portable Pianos. Eine Monitorbox wird dann möglicherweise gar nicht gebraucht. Aber wer weiß, vielleicht wird’s ja im Laufe der Session etwas lauter.

Bandprobe unplugged oder mit vollem Set? Kleiner Live-Gig im Club oder große Festival-Bühne? Die Frage nach dem Was und Wie richtet sich letztendlich nach der Situation und der jeweiligen Location: Wie bin ich laut genug und was brauche ich dafür?

Woraus besteht ein Bühnen-Setup?

Egal, ob nur Stagepiano oder Keyboard-Burg – ein Bühnen-Setup lässt sich unterteilen in diese Bestandteile:

Instrumente/Klangerzeuger: Stagepiano, Stagekeyboard, Masterkeyboard, Synthesizer, Orgel, Drumcumputer, Grooveboxen, Tablet, Computer.
Mix & Monitor: Mischpult, Monitorboxen, PA, Gesangsanlage, Kopfhörer, In-Ear.
Zubehör I (Hardware): Stative, Racks, Tische – Dinge, auf die man die Instrumente stellen kann.
Zubehör II (Kleinteiliges): Hocker, Taschen, Stativ-Erweiterungen für Tablet, Smartphone, Monitore. Außerdem natürlich: Pedale, Kabel, Adapter, Stromversorgung, Gaffer-Tape usw.

Wann bin ich laut genug?

Die Antwort ist ganz einfach: Wenn alle dich hören können – einschließlich Publikum und dir selber. Das klingt vielleicht wie eine Binsenweisheit. Aber du wirst darüber anders denken, wenn du zum ersten Mal versuchst, mit den eingebauten Lautsprechern deines Stagepianos gegen Schlagzeug, Gitarren und Bass anzukommen. Den Versuch wirst du – jede Wette – schon nach kurzer Zeit abbrechen, denn die Sound-Wand von Drums und Gitarren-Amps wirst du kaum durchdringen können. Es gibt dann zwei typische Szenarien – beide sind unbefriedigend:

  1. Vermutlich wirst du nicht einmal mehr dich selber hören können oder…
  2. du kannst zwar dein Stagepiano hören, aber sonst niemand außer dir.

Safety first!

Bevor wir losgehen mit mehr Lautstärke für das Stagepiano im Bühnen-Setup sollte das Thema Gehörschutz angesprochen werden. Es ist – ja – langweilig, aber extrem wichtig. Denn ein Gehörschaden ist meistens irreparabel.

Akustisches Schlagzeug, Gitarren-Stacks und Bass-Amps ebenso wie Monitorboxen erzeugen hohe Schalldrücke, die das Gehör schädigen können. Vor allem dann, wenn im Proberaum oder auf kleinen Bühnen eine kurze Distanz zu den Schallquellen kaum zu vermeiden ist.

Egal, ob bei einer Probe oder bei einem Gig – meistens bemerkt man die Auswirkung schädlicher Lautstärken erst dann, wenn es zu spät ist. Gerade weil es eben auch ein tolles Gefühl ist, die Lautstärke beim Spielen im ganzen Körper richtig zu spüren.

Es darf ruhig mal laut werden. Hier zwei Tipps, die das Gehör schonen.

  1. Amps oder Boxen niemals so ausrichten, dass die Schallwellen direkt im 90°-Winkel auf die Ohren treffen. Also bitte auch Obacht beim druckvollen Sound geschlossener Monitor-Kopfhörer!
  2. Benutzt Gehörschutz!

Wer bei Gehörschutz an die alten Knetgummi-artigen Pfropfen denkt, die man sich in den Gehörgang friemelt – sie sind besser als nichts, aber es gibt bessere Lösungen. Unser Tipp: Alpine MusicSafe Pro. Dieser Gehörschutz sitzt angenehm und lässt einen linear gedämpften Frequenzmix ans Trommelfell – man kann also immer noch den ausgewogenen Sound hören. Nur eben in einer angenehmen Lautstärke, die keinen Schaden anrichten kann. Wie stark die Dämpfung arbeitet, lässt sich mit verschiedenen Filtereinsätzen festlegen.

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Mehr Lautstärke braucht mehr Verstärkung

Wenn du mit deinem Spiel begeistern willst, dann müssen dein Stagepiano und deine Keyboard-Sounds sich gut durchsetzen – ganz besonders natürlich beim Spielen in einer Band. Dafür kannst du dir selber eine Monitoranlage (Keyboard-Amp, Mini-PA etc.) zulegen oder du schließt dein Stagepiano an die Gesangsanlage an – sofern die vorhanden ist. Selbstverständlich führt auch die Kombination zum Ziel. In diesem Fall kannst du dein Bühnen-Setup u.U. kleiner halten.

Du spielst bei einer größeren Veranstaltung mit fetter PA? Prima: Der/die FOH (Front-of-House-Mixer) wird sich darum kümmern, dass dein Spiel gut rüberkommt. Allerdings gibt es hier ein paar Verhaltensregeln, die du beherrschen solltest. 

Grundsätzlich sind ein paar Gedanken angebracht, wie du auf der Bühne mit welchem Bühnensound performen willst. Das Thema Monitor-Sound solltest du lieber nicht dem Zufall überlassen. 

Guter Monitor-Sound!

Das hat viel mit der Dimensionierung der Monitorboxen zu tun. Geht es nur um den Bühnensound, dann könnte schon ein Keyboard-Amp gut funktionieren. Bei einer Jam-Session in einem kleinen Live-Club reicht so etwas durchaus, denn der Band-Sound auf der Bühne ist auch das, was das Publikum hört. Wird der Publikumsbereich von einer PA beschallt, dann wirst du mit kleinen Monitoren besser klarkommen als mit großen Bass-starken Boxen.

Voller Sound von links und rechts: Der Monitor-Sound über Wedges (Floor-Monitore) ist vielleicht etwas indirekt, aber sie haben zwei große Vorteile: Sie sind im Bühnenbild unauffällig und sie strahlen niemals direkt auf die Ohren. (Foto: J. Sunderkötter)
Voller Sound von links und rechts: Der Monitor-Sound über Wedges (Floor-Monitore) ist vielleicht etwas indirekt, aber sie haben zwei große Vorteile: Sie sind im Bühnenbild unauffällig und sie strahlen niemals direkt auf die Ohren. (Foto: J. Sunderkötter)

Monitoring für Stagepiano und Keyboards

Beim Thema Bühnensound gibt es zwei wichtige Eigenschaften zu beachten:

  1. Stereo vs. Mono

Wenn du in deinem Setup einen guten Bühnensound haben möchtest, dann sorgst du besser selber dafür mit einer eigenen Monitoranlage, die möglichst Stereo ausgelegt ist. Moderne digitale Keyboards sind stereo ausgelegt – einfache Verstärker und Monitor-Anlagen mono. Ein Monitor in mono ist besser als gar kein Monitor, aber der auf mono reduzierte Stereosound klingt einfach nur gruselig. Bei den akustischen Klavierklängen eines Stagepianos kommt es meist zu Phasenauslöschungen, wenn du beide Stereohälften als Monomix hörst. Das tönt dann sehr blechern und drucklos. Letzteres kannst du auch feststellen, sobald du nur einen der beiden Stereo-Ausgänge nutzt. Das ist okay, wenn es spontan keine andere Lösung gibt.

  1. Frequenzspektrum 

Nicht nur das Personal am FOH, auch Bassist*innen werden dir dankbar sein, wenn du im Bassbereich keine Unruhe stiftest. Ein E-Piano (oder auch ein Synhti) kann einen weiten Frequenzbereich mit tiefen Bässen von sich geben. Vor allem die Bässe solltest du ganz bewusst im Griff haben, denn damit kannst du viel Unfug anrichten.

Spieltechnisch sollte man mit den tiefen Tönen also sehr bewusst hantieren, aber auch tontechnisch: Als Monitor auf der Bühne sind grundsätzlich Boxen mit kleineren Basslautsprechern zu empfehlen. Große Boxen mit 15“-Speakern sind kein Vorteil. Nimm lieber Monitorboxen mit kleineren Lautsprechern, 10“ oder 12“ reichen für Keyboards und Stagepiano völlig aus.

Monitorboxen mit EQ sind eine gute Idee. Denn damit kannst du die Bässe herausdrehen, während dein Gesamtmix über die Line-Ausgänge unangetastet bleibt. Selbst Mini-Monitore zur Montage an Keyboardständer oder Mikroständer können eine super Lösung sein.

Geeignete Monitorboxen

Keyboardverstärker: Ein Combo-Amp ist schon sehr praktisch, aber nicht immer die richtige Wahl. Für E-Gitarren ist ein Amp das Ton-bildende Element – Verzerrung ist hier erwünscht. Ein Keyboardverstärker ist da ganz anders, denn er soll überhaupt nicht verzerren und die Sounds möglichst klar übertragen. Wichtig: Der Keyboard-Combo sollte stereo arbeiten und auch einen Stereo-Line-Out haben, über welchen das Signal an FOH- und Monitor-Mix weitergereicht werden kann.

→ Mehr erfahren: Stagepiano an Verstärker anschließen.

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Roland CM-30 Cube Monitor
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Behringer KXD15 Ultratone
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Aktiver Fullrange-Monitor: Handlich und flexibel sind diese kleinen Monitorboxen. Damit kann man freilich keinen Saal beschallen. Aber als Personal-Monitor, montiert auf ein Mikrofonstativ, hat man seinen Sound immer bei sich. Tipp: Am besten gleich im Doppelpack auf einer Distanzstange montiert als Stereo-Monitor einsetzen. Die kleinen 5“-Speaker liefern zu wenig Bass? Um so besser kann man sich durchsetzen. Vor allem vermisst man nichts, wenn die Bässe ohnehin über die PA schon gut zu hören sind.

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the box MA5
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Unter den aktiven Fullrange-Monitoren sehr beliebt ist der Bose S1 Pro System. Der handliche Monitor lässt sich flexibel aufstellen (auch als Floor-Monitor) und bietet sogar Bluetooth- und Batteriebetrieb.

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Bose S1 Pro System
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Mini-PA-Anlage: Eine smarte Lösung, da Platz sparend und leicht zu transportieren. Mini-PAs bestehen meistens aus Subwoofer plus zwei Satellitenboxen. Je nach Größe kann man so eine Anlage auch mal zur Beschallung des Publikums oder auch bei Proben nutzen. Die Satelliten-Speaker lassen sich in der Höhe und Schallrichtung nach Bedarf aufstellen.

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LD Systems Dave 15 G4X
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Sehr clever sind Personal Monitor Systeme wie das brandneue Yamaha Stagepas 1K MK2. Man kann sie im Bühnen-Setup einsetzen, aber auch mehrere Einheiten zu einer kräftigen Mini-PA kombinieren.

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Yamaha Stagepas 1K MK2
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Kompaktsysteme: Diese setzen sich meistens aus einem Mixer mit integrierter Endstufe und zwei Breitbandboxen zusammen. Manche Systeme können für den Transport sogar zusammengesteckt werden. Mit Stativen ist auch das Aufstellen und Ausrichten der Speaker möglich. Ganz praktisch also.

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Yamaha Stagepas 400BT
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Wedges (Floor-Monitore): Es sind die typischen Bühnenmonitore, die angewinkelt auf dem Bühnenboden liegend eingesetzt werden. Es ist im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig aus dieser Position den Sound zu hören, aber durchaus praktisch. Wenn man den Platz hat, zwei Wedges links und rechts neben sich zu positionieren, sitzt man mitten im Sound. Das kann toll sein, aber auch der Grund dafür, dass man den Rest der Band nicht mehr hört. Flexibler sind daher solche Wedges, die man alternativ auch mal auf ein Stativ montieren kann.

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In-Ear-Monitoring zu teuer?

In-Ear-Monitoring ist eine smarte Lösung, aber aufwendig und schon auch etwas kostspieliger als konventionelle Monitore. In-Ear-Monitoring macht natürlich nur dann Sinn, wenn alle Musiker*innen der Band damit arbeiten. Insofern ist ein solches System eine Anschaffung für die gesamte Band und auch nur dann sinnvoll, wenn ansonsten eine PA oder große Gesangsanlage zur Beschallung genutzt wird.

Wenn man mal von persönlich angefertigten In-Ears absieht, kann man sich In-Ear-Monitoring als Band schon auch leisten. Kopfhörer kann man auch von der Stange kaufen – eine Empfehlung dafür ist der Shure SE215-CL für etwas mehr als 100,- Euro. Der Kopfhörer bietet eine gute Schallisolation und klingt super.

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Shure SE215-CL
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Selbst in kleineren Besetzungen kann ein In-Ear-Monitoring eine richtig gute Sache sein. Voraussetzung ist ein Monitor-Mixer oder ein Personal Monitor System mit einer Mix-Matrix. Auch an diesem Posten kann man sparen. Digitalkonsolen von Presonus oder Behringer ermöglichen per digitalem Audio-Netzwerk den Anschluss eines Personal Monitor Mixers. Das Praktische daran sind die handlichen „Personal“-Mixer, in dem alle Bandmitglieder ihren eigenen Monitormix erstellen und speichern können. So kann man auch spezielle Mix-Konstellationen berücksichtigen – wichtig bei Bands mit wechselnder Besetzung.

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Behringer Powerplay P16-M Personal Mixer
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Solider Aufbau ist der Schlüssel zum Bühnen-Setup

Die Wahl des richtigen Keyboard-Stativs macht viel aus. Klar – in der Not reicht ein Bügelbrett. Wenn du das vermeiden kannst, dann vermeide es – ebenso wie billige X-Stative! Wacklige Unterlagen sind auf Bühnen nicht zu gebrauchen, denn so manche Bühne wird selbst schon zur wackligen Angelegenheit, sobald der Schlagzeuger mal kräftig in die Bassdrum tritt.

Tipps für geeignete Keyboardständer findest du im Ratgeber „E-Piano-Ständer“ auf PIANOO.de.

Je mehr Equipment, desto mehr Aufwand!

Less is more! Halte dein Bühnen-Setup übersichtlich! Je mehr du vor dem Gig aufbauen und verkabeln musst, desto mehr Zeit geht dabei drauf. In der knappen Aufbaupause eines Festivals z.B. macht das nur Stress. Hier ein paar Tipps dazu:

Umfang des Bühnen-Setups: Je weniger einzelne Teile, desto besser: Instrument, Keyboardständer, Netzteile, Sustainpedal, Kabel, Pianohocker, Monitor-Anlage – auch wenn man nur mit einem Stagepiano spielt, kann einiges an Equipment zusammenkommen.

Technik am Auftrittsort: Wo bekommt man den Strom? Oder anders gefragt: Benötige ich ein Verlängerungskabel? Ist eine fest installierte PA vorhanden? Es ist hilfreich, solche Dinge vorab in Erfahrung zu bringen. Je besser man selber vorbereitet ist, desto weniger muss spontan improvisiert werden.

Transport: Alles dabei, alles eingepackt? Um das sicherzustellen, solltest du dir eine kleine Checkliste machen, wenn du dein Bühnen-Setup für den Transport zum Gig vorbereitest. 

Cases und Bags: Optimal sind Transporttaschen, in denen du alles sicher verstauen kannst. Ein extra Koffer für Verkabelung und Mischpult ist eine gute Lösung. Tipps zu dem Thema findest du in unserem Ratgeber „Cases für Stagepianos„.

Ersatz einplanen: Selten zwar, aber es kommt vor – Equipment geht auch mal kaputt. Ebenso kann man schon mal etwas vergessen haben. Darauf sollte man vorbereitet sein und ein oder zwei Instrumentenkabel sowie ein Universal-Netzteil mit einpacken.

Praxis-Tipps

Für Einsteiger, die gerade ihren ersten Auftritt vor sich haben, ist es schon ein wenig schwierig. Man ist ohnehin aufgeregt, und jetzt kommen so viele Unwägbarkeiten hinzu. Dafür folgende Tipps:

Wie du den perfekten Bühnensound bekommst

Gar nicht 🤗 Es wird nie perfekt sein, sondern immer ein Kompromiss. Wo und wie du deine Monitorbox(en) am besten aufstellst, musst du ausprobieren. Manchmal musst du die Lautsprecher etwas anders ausrichten oder woanders aufstellen – manchmal reicht es, die Lautstärke anders einzustellen. Nicht zuletzt sind die räumlichen Gegebenheiten das Limit. Das Ziel ist es, dass du den Sound der Band genauso genießen kannst wie deine eigenen Sounds.

Keep it simple!

Je umfangreicher dein Bühnen-Setup wird, desto mehr Aufmerksamkeit fordert die technische Seite der künstlerischen ab. Faszination Technik ist schön, aber es sollte immer die Musik und deine Performance im Mittelpunkt stehen. Alles, was dich davon ablenkt, ist entweder überflüssig oder du hast dich nicht entsprechend damit auseinandergesetzt, daher…

Beherrsche dein Equipment!

Dazu gehören z.B. auch Einstellungen an deinen Instrumenten. Ein gutes Beispiel dafür sind Klangdetails im akustischen Klavierklang. Im Tonstudio oder auch beim Spielen mit Kopfhörern sind Nebengeräusche und Effekte wie Saitenresonanz oder Damper Noise eine feine Sache. Über eine PA gespielt können diese Klanganteile schnell stören. 

In solch einem Fall solltest du dazu in der Lage sein, diese Klanganteile schnell zu beseitigen (wenn du es in deinen Patches ohnehin nicht schon längst gemacht hast). Nord Piano oder Nord Stage bieten dafür Funktionen im Bedienfeld und sind damit eine Ausnahme.

Disziplin beim Soundcheck!

Wenn du dein Bühnen-Setup aufgebaut hast, dann prüfe einmal kurz, ob alles angeschlossen ist und funktioniert. Dann bitte nicht die ganze Zeit rumdudeln! Spar deine Energie und Spielfreude für den Gig und konzentriere dich jetzt darauf: Warte ab, bis du vom FOH bzw. Monitormix zum Soundcheck aufgefordert wirst. Dann spielst du mit maximaler Lautstärke ein paar Akkorde an, am besten ganz realistisch einen Part, der in deinem Repertoire auch am lautesten sein wird.

Respect the FOH!

Solange der Mann bzw. die Frau am Mischpult sicher sein kann, dass du diszipliniert mit deiner Lautstärke umgehst und dein Bühnen-Setup im Griff hast, wirst du im Live-Mix der PA immer gut zu hören sein. Versuche zwei Lautstärke-Level möglichst einzuhalten: Begleitung (zurückhaltend, aber präsent) und Solo – hier kannst du Gas geben, aber du solltest dabei auf keinen Fall die maximale Lautstärke des Soundchecks überschreiten. Du riskierst damit, die Eingangsempfindlichkeit zu überfahren (es zerrt) – mit dem Ergebnis: FOH regelt das Gain deines Kanals herunter (und nicht selten bleibt es dort).

Lautstärken im Griff haben

Ist am Mischpult die Einstellung für maximum Gain justiert, dann regelst du die Lautstärke an deinem Stagepiano wieder zurück auf „moderate Begleitung“ (50-70%). Wichtig: Nur bei deinem Solo regelst du die Lautstärke höher (und danach wieder zurück).

Vermeide Lautstärke-Sprünge zwischen verschiedenen Sounds, wenn du innerhalb eines Songs z.B. zwischen verschiedenen Patches umschaltest! Gute Stagepianos bieten Programmierfunktionen, um alle Lautstärke inklusive der MIDI-Zonen zu programmieren.

Kenne deine Sounds!

Eine große Auswahl an Sounds ist nicht wichtig. Entscheidend ist, dass du deine Sounds kennst und sie sicher spielen kannst. Je klarer und konkreter deine Sounds rüberkommen, desto besser wirst du dich im Gesamtsound der Band durchsetzen können!

Filigrane Layer mit subtilen Nuancen und Modulationen werden über die PA zu einem diffusen Klangbrei. Alles, was nicht klar zuzuordnen ist, stört im FOH-Mix und wird im Zweifel eher rausgedreht. Du hast komplexere Sounds am Start für z.B. ein Intro? Das besprichst du am besten vorher mit dem FOH.

Frequenzbereiche im Blick haben

Konzentriere dich auf die „Funktion“ eines Sounds. Eine Klavierbegleitung braucht in der Band keine tiefen Bässe (dort spielt der Bass) – deine Begleitung muss im mittleren Frequenzspektrum gut tragen. Spielst du im Duo oder allein mit Klavier und Gesang, dann hast du mehr Freiheiten.

Aber bedenke immer, dass du mit dem Klavier den Gesang begleitest! Wenn du selber Sounds erstellst, dann vermeide komplexe Klangschichtungen. Alles, was sich zuhause über den Kopfhörer oder deine Studio-Monitore toll anhört, muss nicht zwingend auch auf einer PA oder einem Keyboard-Amp gut klingen. Dazu gehört schon auch Erfahrung und am besten fragst mal beim FOH, ob er/sie Tipps für dich hat.

FAQ – Bühnen-Setup & Monitor-Sound

Wann wird ein Mischpult benötigt?

Bei (fast) jeder Veranstaltung wird ein Mischpult eingesetzt. Meistens sogar mehrere, wenn z.B. neben dem Front-of-House-Mix (FOH) noch ein weiteres Mischpult für den Monitormix auf der Bühne genutzt wird – sofern dies nicht auch vom FOH übernommen wird. Ebenso kann man selber ein Mischpult im Bühnen-Setup nutzen für einen Submix. So kann man seinen eigenen Sound vorgemischt als Stereosumme übergeben, was dem FOH die Arbeit erleichtert. (Denn woher soll die Person am FOH auf einem Festival wissen, aus welchem Synth gerade dein Pad- oder Lead-Sound kommt?)

Als Mischpult für Stagepiano und Keyboards würde ein einfacher Line-Mixer ausreichen. Flexibler ist aber ein Mixer, der auch XLR-Eingänge mit schaltbarer Phantomspeisung bietet, sodass man auch mal bei Bedarf ein oder sogar mehrere Mikrofone anschließen kann. Noch flexibler ist ein Mischpult mit integriertem USB-Interface. Damit lässt sich auch ein Musikcomputer leicht ins Bühnen-Setup integrieren.

Aktive oder passive Monitorboxen?

Eine gute Lösung sind aktive Boxen, denn die intern verbauten Endstufen sind perfekt auf die Lautsprecher der Box abgestimmt. Analog dazu wäre als Alternative ein Powermixer plus passive Boxen eine gute Idee – Geschmacksache. 

Bei aktiven Boxen zu bedenken ist, dass zwei Zuleitungen notwendig sind: Instrumentenkabel plus Stromversorgung. Bei passiven Boxen hingegen reicht ein einfaches Boxenkabel. Über robuste Speakon-Stecker verbunden ist das eine sichere und zuverlässige Sache.

Licht-Technik für das Bühnen-Setup?

Es geht dabei erstmal nicht um die Lightshow, sondern vielmehr um die Oberflächen deiner Instrumente. Die sollen auch dann für dich gut zu sehen sein, wenn die Lightshow die Bühne in Dunkelheit taucht. Das passiert meistens gleich nachdem ein Song beendet ist. Im Zeitraum, wo du für den nächsten Song deine Sounds einstellst und vielleicht sogar Noten vorbereiten musst, wird es also u.U. völlig dunkel sein. Ein kleiner LED-Klemmspot bringt Licht in die Sache, und eine kleine Taschenlampe gehört sowieso in jedes Bühnen-Setup. Wenn dann die Aufblende zum nächsten Song kommt, bist du bereit, um mit dem Intro einzusteigen.

Wie kombiniere ich Stagepiano mit Tablet oder Smartphone?

Mit Mobile Apps wie e-Instruments Pure Piano, Korg Gadget oder Module Pro verwandelt man ein iPad oder iPhone in ein leistungsstarkes Soundmodul. Eine tolle Ergänzung zu Portable Pianos. Am einfachsten lassen sich externe Zuspieler integrieren, wenn das E-Piano eine USB-Audio/MIDI-Funktion besitzt. Hier wird das Audio-Signal des Mobilgeräts ganz einfach über USB in das Audio-System des Stagepianos übertragen, was die Verkabelung auf der Bühne vereinfacht.

→ Auf unserer Landingpage bei thomann.de findest du eine Übersicht der Stagepianos mit USB-Audio/MIDI.

Generell empfehlenswert beim Live-Einsatz von iPad oder iPhone als Soundmodul ist ein USB-Audio-Interface. Bereits bei der Verkabelung mit Mischpult, PA- und Monitor-Boxen stellt man fest, dass Ein- und Ausgänge als Klinke oder XLR bzw. Combo-Buchse einfach zuverlässiger funktionieren als ein Miniklinke-Adapter. Ohnehin empfiehlt sich ein Audio-Interface bei iOS-Geräten, die ohne analogen Audio-Ausgang auskommen.

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