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Vintage E-Pianos: Wersi Pianostar T2000

  • Das Pianostar ist ein Vintage -E-Piano mit der Besonderheit, dass es mit einer vollelektronischen Klangerzeugung arbeitet.
  • Das E-Piano kam 1980 auf den Markt und ist eines der wenigen E-Pianos aus deutscher Produktion.
  • Das Wersi Pianostar ist ein echter Geheimtipp für alle, die das Ungewöhnliche lieben. Sein Klang ist eine Mischung aus Elektro-Piano und Synthesizer-Effekten.
Wersi Pianostar T2000 - Vintage E-Piano
(Bildquelle: J. Sunderkötter, fotografiert im eboardmuseum Klagenfurt)
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T2000 – das könnte auch ein längst überholtes Terminator-Modell sein, aber es ist die Typenbezeichnung für eines der wohl schrulligsten Vintage E-Pianos. Das Wersi Pianostar T2000 gehört dennoch in die Liste der beliebten und kultigen Vintage Pianos. Denn es ist klanglich äußerst leistungsfähig – sogar deutlich flexibler als das Fender Rhodes, dem es optisch doch sehr ähnelt.

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Das Wersi Pianostar ist ein echter Geheimtipp für alle, die das Ungewöhnliche lieben. Dank seiner hervorragenden Holztastatur ist auch der Spielspaß garantiert. Eingesetzt wurde es aber vor allem in Entertainer-Zirkeln, in denen der Name Wersi einen guten Klang hatte.

Wersi Pianostar - Vintage E-Piano (Bildquelle: Dieter Stork)
Wersi Pianostar - Vintage E-Piano (Bildquelle: Dieter Stork)

Im Vergleich zu Fender Rhodes und Wurlitzer kam das Wersi E-Piano recht spät (1980) auf den Markt, was auch daran liegt, das hier keine elektromagnetische, sondern eine vollelektronische Klangerzeugung zum Einsatz kommt, die es so in den 60er Jahren ja noch nicht gab.

Die Presets des Wersi Pianostar T2000 (Bildquelle: J. Sunderkoetter, fotografiert im eboardmuseum Klagenfurt)
Die Presets des Wersi Pianostar T2000 (Bildquelle: J. Sunderkoetter, fotografiert im eboardmuseum Klagenfurt)

E-Piano mit Klangvielfalt

Das Pianostar arbeitet mit einer Frequenzteilerschaltung – eine Technik also, wie sie bei den damaligen „Transistor-Orgeln“ verwendet wurde. Ebenso kann das Wersi Pianostar vollpolyphon gespielt werden. Außerdem ermöglicht die vollelektronische Technik Klangmöglichkeiten, wie man sie bei elektromagnetischen Instrumenten gar nicht vorfindet.

So bietet das Pianostar ein Lowpass-Filter mit Resonanz und LFO-Modulation, sodass hier schon Klänge entstehen, die eine Mischung aus E-Piano und Synthesizer sind.

Der Kultfaktor des Pianostar wurde mittlerweile auch von Synthfreaks wie etwa den Tastronauten erkannt, die das Gerät ihrer sehenswerten Sammlung einverleibt haben und es auch musikalisch einsetzen.

Website der Tastronauten

Etwas ungewöhnlich für ein E-Piano ist die Filter-Sektion, aber gerade hier liegt das Potenzial für die immense Klangvielfalt des Wersi Pianostar T2000. (Bildquelle: J. Sunderkoetter, fotografiert im eboardmuseum Klagenfurt)
Etwas ungewöhnlich für ein E-Piano ist die Filter-Sektion, aber gerade hier liegt das Potenzial für die immense Klangvielfalt des Wersi Pianostar T2000. (Bildquelle: J. Sunderkoetter, fotografiert im eboardmuseum Klagenfurt)

Außerdem stellt das Pianostar noch einen Hawai-Effekt mit automatischer Tonbeugung und Vibrato mit zwei wählbaren Einstellungen zur Verfügung. Für mehr Klangfülle sorgt zudem der Oktav-Effekt (Oktav-Coupler), der den Sound eine Oktave tiefer doppelt.

Abteilung "ungewöhnlich, aber interessant": Der Slalom-Effekt für Pitch-Modulationen. (Bildquelle: J. Sunderkoetter)
Abteilung "ungewöhnlich, aber interessant": Der Slalom-Effekt für Pitch-Modulationen. (Bildquelle: J. Sunderkoetter)

Pianostar-Varianten

Das Pianostar gab es in verschiedenen Varianten: Neben der Combo-Version T2000 im Rhodes-Look gab es noch eine Version im Klavier-Outfit mit Holzgehäuse. Außerdem wurde eine aufwendige GrandPiano-Variante gebaut, bei der man sogar die Anschlagdynamik mithilfe einer ausgeklügelten Mechanik verstellen kann.

Wie spielt sich das Wersi Pianostar T2000?

Optisch gleicht das Wersi Pianostar T2000 tatsächlich weitgehend einem Fender Rhodes: Vinyl-bespanntes Case, eine leicht gewölbte Kunststoffhaube und nicht zuletzt das Rhodes-artige Gewicht ähneln dem Vorbild.

Auch beim Anspielen der großartigen Holztastatur fühlt man sich angenehm an ein Mark II erinnert. Links über dem Keyboard befindet sich eine Bediensektion mit Lautstärkeregler, einem Transpose-Schalter und einem „Slalom“- Fader für allerlei Pitch-Effekte – für ein E-Piano allemal ungewöhnlich, aber sehr interessant.

Außerdem lassen sich hier acht Preset-Sounds (Piano, Stage Piano, E-Piano, Honky Tonk, Banjo, Kinura etc.) abrufen, die auch parallel aktiviert werden können – auf der rechten Seite dann ein weiteres Panel für Filter und Effekte.

Einsatzmöglichkeiten des Wersi Pianostar

Ohne Effekte mit nur einem aktivierten Preset wirkt der Sound des Pianostar etwas steif und leblos oder je nach gewähltem Sound leicht cheesy (Kinura); erst wenn man die Filtersektion oder den Oktav-Effekt einschaltet, erwacht die psychedelische Seele des Pianostar zum Leben.

Dann aber geht die Sonne auf, und man erhält wunderbar organische, spacige E-Piano-Sounds, die ihresgleichen suchen. Hier ist von dem subtilen, leicht schwebenden Filter-Effekt bis hin zu verschwurbelten, Synth-artigen Effektsounds einiges möglich. Am besten aktiviert man mehrere Presets und Effekte, dann kommt das Pianostar richtig in Fahrt. Ein ultra rares Instrument, das zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist.

eboardmuseum in Klagenfurt

Die Fotos für diesen Artikel stammen (sofern nicht anders angegeben) aus dem eboardmuseum in Klagenfurt, welches eine der umfangreichsten Sammlung von Vintage-Instrumenten beherbergt. Wir bedanken uns beim Betreiber Gert Prix und dem eboardmuseum-Team für die freundliche Unterstützung.

Website des eboardmuseum Klagenfurt am Wörthersee

Über Wersi

Wersi wurde 1969 im Hunsrück gegründet und vor allem mit elektronischen Orgeln in den 1970er Jahren berühmt. Der Kölner Music Store übernahm die finanziell angeschlagene Firma 2010, seitdem konzentriert sich Wersi auf die Herstellung hochwertiger Entertainer-Keyboards.

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