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Test: IK Multimedia iLoud MTM – Kompakter Nahfeldmonitor

  • Nahfeldmonitore eignen sich perfekt für das Klavierspiel, wenn die eingebauten Lautsprecher nicht ausreichen oder nicht vorhanden sind.
  • IK Multimedia iLoud MTM ist ein sehr kompakter aktiver Studiomonitor, der sowohl die Dynamik, als auch die Güte hochwertiger Piano-Sounds perfekt wiedergeben kann.
  • Besonderheit: Durch Einmessen über ein mitgeliefertes ASRC-Messmikrofon lässt dich das System an die Raumbedingungen anpassen.
IK Multimedia iLoud MTM
(Foto: R. Willke)
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Zu groß! Zu teuer! Zu umständlich! So etwa fällt das Urteil aus, wenn mit externen Lautsprechern der Sound des Digitalpianos verbessert oder ergänzt werden soll. Von kleineren Lautsprechern darf man generell keine Wunder erwarten, aber der IK Multimedia iLoud MTM wäre mal ein Tipp.

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… überaus detailliertes, kraftvolles und dynamisches Klangbild.

Die kompakte Box sieht schon mal stylisch aus – zumindest ist es nicht so ein eckiger Kasten wie die meisten Studiomonitore. Und er lässt sich dank mitgeliefertem Stativ praktisch überall aufstellen und  optimal ausrichten. Im Nahfeldbereich – das muss man hier betonen! Denn man sollte von vornherein wissen, dass der IK Multimedia iLoud MTM perfekt in der Spielerposition funktioniert und nicht für die Beschallung des Wohnzimmers gedacht ist. Dafür gibt es andere Lösungen.

Warum überhaupt Studiomonitore?

Stagepianos bieten entweder gar keine eigene Verstärkung oder weniger aufwendige Systeme, die den fein auflösenden Klaviersounds oft kaum gerecht werden. Wer nicht nur mit Kopfhörern spielen will oder ein Digital-Piano mit hochwertigem Soundsystem besitzt, wird sich aus der Suche nach geeigneten Verstärker-Systemen schwer tun. Eine mögliche und zugleich gute Wahl sind Nahfeld-Studiomonitore, die in Ton- und Videostudios ihren (Arbeits-)Platz haben.

Studiomonitore gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen. Da der Platz am Klavier zumeist beengt ist, sind kompakte bzw. kleinere Systeme gefordert. Die aber haben den Nachteil, durch das geringe Gehäusevolumen die unteren Frequenzen nicht ausreichend zu übertragen. Und hier kommen dann Prozessor-gesteuerte Systeme wie der iLoud MTM des italienischen Herstellers IK Multimedia ins Spiel. Sie bieten auf kleinstem Raum einen erstaunlichen Sound, den man in Anbetracht der Größe nicht für möglich halten kann.

Nahfeldmonitor – die perfekte Sitzposition für Klavierspieler

Generell sind die meisten Studiomonitore für den Recording-Bedarf speziell auf den Nahfeldbereich abgestimmt und eignen sich nicht für Raumbeschallungen. Die optimale Hörposition ist, wenn die zuhörende Person ein gleichseitiges Dreieck mit den Boxen bildet und die Abstrahlrichtung parallel zur Hörposition ist. Die geometrischen Vorgaben sind bei einem Tastatur-Monster wie z.B. das Kawai VPC1 (Test auf www.pianoo.de) leicht einzuhalten. Links und rechts auf dem Gehäuse platziert ist ein ca. 80 cm Abstand von den Ohren zu den Boxen gut zu realisieren. Man sitzt nun beim Spielen im sogenannten Sweet-Spot.

Basics über Studiomonitore findest du in diesem Artikel auf Bonedo.de

Durch die mitgelieferte Boxenauflage sind die Boxen recht platzsparend zu positionieren. Den Neigungswinkel kann man verstellen und die Abstrahlrichtung so perfekt einzustellen. Mir persönlich hätten ein paar Grad Neigungswinkel mehr noch gefallen, da ich bei „aufrechtem Spielen“ manchmal schon vernehmbar aus dem Sweet-Spot herausfiel. 

Die iLouds können über die mitgelieferten Auflageelemente sowohl stehend als auch liegend platziert, aber auch via 3/8-Zoll-Gewinde auf Mikrofonstativen montiert werden. Dies kann wichtig sein, wenn auf dem Tisch/Masterkeyboard zu wenig Stellfläche zur Verfügung steht.

IK Multimedia iLoud MTM am Stagepiano. Der Monitor lässt sich auch aufrecht positionieren. (Foto: R. Willke)
IK Multimedia iLoud MTM am Stagepiano. Der Monitor lässt sich auch aufrecht positionieren. (Foto: R. Willke)

Den Sound des iLoud MTM an den Raum anpassen

Damit sind wir bei der Besonderheit, die den IK Multimedia iLoud MTM auch für die Anwendung am Digitalpiano so praktisch macht. Der Monitor kann sich dank Einmesstechnik auf die akustischen Umgebungsbedingungen automatisch einrichten. Dem Ganzen sind gewiss Grenzen gesetzt, aber solange man im Nahfeldbereich arbeitet, funktioniert das erstaunlich gut. Und man muss eben nicht gleich bauliche Maßnahmen für eine Optimierung der Raumakustik ergreifen, um seine Piano-Sounds in vollen Zügen zu genießen.

Die iLouds klingen bereits im neutralen Zustand sensationell gut. Den physikalischen Grenzen – vor allem im Tieftonbereich – wird durch DSP-Steuerung entgegnet, was vor allem im Bassbereich vonnöten ist. Die Boxen verfügen über ein nach hinten offenes Reflexsystem, wo eine Menge Luft rauskommt, wenn man die iLouds ein wenig lauter macht.

Den Monitor einmessen

Wie die Frequenzen am besten auszuspielen sind, hängt nicht unerheblich von der Raumakustik des Musikzimmers ab: Stehen die Boxen nahe an der Wand, eingerahmt durch einen Regalboden? Ist der Raumklang eher hallig mit vielen Reflexionen oder durch Teppiche und Möbel gedämpft?

Um dies zu analysieren, bietet IK Multimedia ein System zum Einmessen der Monitore an. Es ist simpel in der Anwendung mithilfe eines mitgelieferten Messmikrofons. Das System ermittelt die Raumakustik und stellt sich per DSP-Technik optimal auf die eigene Spielposition ein.

Wer schonmal ein Sonos-System zuhause eingerichtet hat, wird die Prozedur kennen, nur wird hier punktgenau der Sweetspot eingemessen. Zusätzlich bieten die iLouds auch Taster auf der Rückseite, um Korrekturen auch manuell zu machen.

Auch als mobiles Recording-Set eine professionelle Lösung: IK Multimedia iLoud MTM (Bild: IK Multimedia)

IK Multimedia iLoud MTM in der Praxis

Am Musikarbeitsplatz sind die iLouds nicht nur sehr gut klingende Abhörsysteme für analytisches Hören, sondern stellen in meinem Augen (oder sagen wir besser Ohren) auch ein sehr gutes Wiedergabesystem für „genüssliches“ Klavierspiel dar. Allerdings möchte hier nochmals betonen, dass der iLoud MTM ausdrücklich für den Nahfeldbereich konzipiert ist. Der Sweet-Spot ist bei dem Monitor-Paar tatsächlich sehr klar umrissen, aber in diesem Bereich befindet man sich beim Klavierspielen ohnehin. 

Gerade bei rechnerbasierten Systemen mit entsprechend hochwertigen Instrumenten sind die iLouds zu empfehlen, da sie ein überaus detailliertes, kraftvolles und dynamisches Klangbild liefern, welches man sonst nur über sehr gute Kopfhörer erzielen kann. Mit rund 700 EUR für das Paar stellen sie schon eine Investition dar, die wohl überlegt sein will. Aufgrund ihrer Kompaktheit und der überzeugenden Klangqualität sind die IK Multimedia iLoud MTM eine nahezu perfekte individuelle Beschallung fürs Klavierspielen. 

Drei Dinge gab es zu bemängeln: Die iLouds bieten keine Abschaltautomatik. Zudem erschien mir der Einstellwinkel zur perfekten Positionieren gerade am Klaviertisch noch nicht weit genug, und: dass pro Box je ein Einmessmikrofon beiliegt, ist wohl einzig dem Umstand geschuldet, dass der Monitor einzeln (und nicht paarweise) angeboten wird. Ich würde es als Ressourcen-Verschwendung einstufen. Denn man braucht für die Prozedur eigentlich nur ein Messmikrofon. Und danach liegen sie meistens ungenutzt in der Schublade.

Fazit: Guter Klavier-Sound im Nahfeldbereich

Wer den Genuss feinster Piano-Sounds nicht nur unter guten Kopfhörern feiern will, sondern auch mit Lautsprechern, wird mit DSP-basierten Nahfeldmonitoren vom Schlage der iLoud MTM seine Freude haben. Was sich im Tonstudio bewährt, sollte für Pianisten, die auf rein digitalen Systemen zuhause sind, gerade gut genug sein. Eine Investition, die sich bezahlt macht. Ganz klar muss man hier betonen, dass der iLoud MTM nur im unmittelbaren Nahfeld gut funktioniert. Dort aber klingt der kompakte Monitor erstaunlich gut.

IK Multimedia iLoud MTM  (Bild: IK Multimedia)

IK Multimedia iLoud MTM – Überblick

Erhältlich seit: Juni 2019
Besonderheit: Kompakte Studiomonitore mit digitaler Kalibrierung über integriertes Messsystem
Hersteller/Vertrieb: IK Multimedia/Sonic Sales

Ralf Willke - Autor bei PIANOO.de

Ralf Willke

Wer den Genuss feinster Piano-Sounds nicht nur unter guten Kopfhörern feiern will, sondern auch mit Lautsprechern, wird mit DSP-basierten Nahfeldmonitoren vom Schlage der iLoud MTM seine Freude haben.

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