Pianos der Stars: Freddie Mercury & Queen

Queen gehört zu den wohl legendärsten Bands der Musikgeschichte. Doch nicht jeder weiß, dass Freddie Mercury ein begnadeter Pianist war, der viele Queen-Klassiker auf dem Klavier komponiert hat. Doch für welche Pianos entscheidet sich ein Star wie Mercury?

Freddie Mercurys Lieblingsflügel: Das Yamaha Baby Grand

Bei Freddie Mercurys Privatflügel handelte es sich um ein 1973er Yamaha G2 Baby Grand Piano, welches für Mercury mehr als nur ein einfaches Klavier war. Das Baby Grand erwarb er 1975 für circa £1.000, was auf die heutige Zeit umgerechnet gut 13.000 € entspricht.

Rückblickend betrachtet nicht nur ein guter Preis, sondern auch eine ausschlaggebende Entscheidung, die wohl Mercurys ganzes Leben beeinflussen sollte.

Angeblich war er wochenlang auf der Suche nach dem Klavier, bis er sich letztendlich für das Yamaha G2 entschied. Die Suche hatte sich gelohnt, denn zahlreiche Queen-Klassiker wie Bohemian Rhapsody oder Barcelona wurden auf dem Flügel komponiert.

Der Yamaha G2 blieb bis zu Freddie Mercurys Tod 1991 in seinem Besitz. 2023 wurde genau dieses ikonische Instrument für sagenhafte £1,74 Millionen (ca. 2 Mio. Euro) bei einer Auktion versteigert – ein Rekordbetrag für das Klavier eines Komponisten.

Auch wenn sich Mercury nie wirklich dazu geäußert hat, warum er das Yamaha G2 Baby Grand so wertschätzte, sprechen der transparente und eher kompakte Klang für sich. Gerade als Solo-Piano bekommt man einen vollen, aber nicht zu imposanten Klang geboten.

Trotzdem handelte es sich bei diesem Klavier lediglich um Mercurys Kompositionsinstrument, denn für die Studioaufnahmen von Queen fiel die Wahl auf einen anderen Flügel.

Bechstein Concert Grand in den Trident Studios

Auch wenn Freddie Mercury sein Yamaha Baby Grand Piano liebte, ist auf den Queen-Aufnahmen in der Regel ein anderes Klavier zu hören. Für die Alben „Queen“, „Queen II“ und „Sheer Heart Attack“ wurde nämlich das C. Bechstein Concert Grand der Trident Studios in London verwendet.

Der Flügel kam vor allem zu Beginn von Mercurys Karriere viel zum Einsatz, und war angeblich für seine schweren Hämmer bekannt. Doch obwohl – oder vielleicht gerade weil – man durch die schwere Mechanik ganz schön in die Tasten hauen musste, passte der C. Bechstein perfekt zum rockigen Queen-Klang.

Bis heute gibt es allerdings Uneinigkeiten, ob dieser Flügel zum Beispiel bei der Aufnahme von Bohemian Rhapsody zu hören ist oder ob es sich doch um ein anderes Klavier handelt.

Queen und E-Pianos

Selbst E-Pianos standen bei Freddie Mercury und Queen auf dem Programm, wie das Kawai EP-308 Baby Grand Electric Piano, welches für das 1984er-Album „The Works“ zum Einsatz kam. Dieses E-Piano wurde ein Jahr später für £3000 (13.000 € in 2025) an Mike Peters, Frontmann der britischen Rockband „The Alarm“ verkauft.

Peters und Mercury hatten sich kurz vorher auf dem 1984 Montreux Pop Festival kennengelernt und kamen ins Gespräch, denn Freddie Mercury bekannte sich als großer The-Alarm-Fan.

Als die Band 1985 eine Tour plante, fehlte ihnen allerdings noch ein Klavier, doch Mike Peters erinnerte sich, dass Mercury ihm seine Hilfe angeboten hatte. Die Chance ließ er sich natürlich nicht entgehen und erwarb das Kawai für £3000. Auch des E-Piano wurde später versteigert.

Semi-akustische Hybrid-Pianos waren in den 1970/80ern beliebt. Sehr bekannt ist das Yamaha CP70/80, das z.B. bei Abba auf der Bühne stand. Etwas weniger verbreitet vielleicht war der Kawai EP-308, den damals z.B. auch Herbert Grönemeyer spielte. Als kleinere Version gab es auch eine Upright-Version, das Kawai EP-608.

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