Was ist FM-Synthese?
Die FM-Synthese wurde 1967 von Dr. John Chowning an der kalifornischen Stanford University konzipiert. Yamaha erkannte früh das Potential, der neuartigen Synthesen und kaufte der Stanford-University das Patent für die FM-Synthese ab. Der erste Prototyp hieß „Programmable Algorithm Music Synthesizer“.
1981 wurden dann die Seriengeräte GS1 und GS2 und ein Jahr später die kompakteren, preiswerteren FM-Instrumente CE20 und CE25 vorgestellt. Ein Paukenschlag in der Synthesizer-Szene war 1983 die Markteinführung des DX7, der im Gegensatz zu seinen Preset-basierten Vorgängern frei programmiert werden konnte.
Jede Stimme der 16fach polyfonen digitalen Klangerzeugung des DX7 arbeitet mit sechs Sinus-Oszillatoren (bzw. „Operatoren“). Diese modulieren sich gegenseitig wobei einem 32 unterschiedliche Verschaltungen bzw. Algorithmen zur Verfügung stehen. Je nach gewähltem Algorithmus agieren einige Operatoren als Trägerfrequenzen (Carrier) und andere als deren Modulatoren.
Je nach Frequenzverhältnis von Träger und Modulator entstehen sehr unterschiedliche Klangspektren, die aus komplexen Wellenformen bestehen.
Der zeitliche Pegelverlauf z.B. über eine Hüllkurve lässt dann einen Klangverlauf entstehen, der nicht selten an das Klangverhalten von akustischen Instrumenten erinnert. Diese Fähigkeit war damals auch der Grund für den riesigen Erfolg der FM-Synthese. Denn man konnte nach diesem Prinzip komplexe Sounds erzeugen, die immer organisch-akustisch anmuteten, selbst dann, wenn sie eigentlich ultra-elektronisch klangen.
So auch der FM-Piano-Sound: Er klingt absolut elektronisch, aber er lässt sich dynamisch spielen wie ein Piano. Ein berühmtes Beispiel dafür ist der Song Die Tänzerin von Ulla Meinecke, gespielt von Musikproduzent Edo Zanki, der auch Komponist des Kult-Songs war. Es gibt tausende Derivate von diesem Sound, viele davon sind toll, aber der Original-Sound ist unerreicht. Es heißt, der Song wurde damals auch nicht mit einem DX7 eingespielt, sondern mit einem der beiden E-Pianos GS1 oder GS2.