Die 5 besten Klavierstücke von Wolfgang Amadeus Mozart

Klavierstücke von Wolfgang Amadeus Mozart gehören zu den bedeutendsten Werken der Wiener Klassik und spiegeln das musikalische Genie des Komponisten wider. In seiner Musik zeigte er oft seine verspielte, heitere und scheinbar leichte Seite – ein Bild, das auch seinem Charakter zu entsprechen scheint. Doch Mozart konnte auch anders. Viele seiner bedeutendsten Stücke, wie das Rondo in a-Moll, das episch Requiem oder die berühmte Sinfonie in g-Moll, schrieb er in Molltonarten und offenbart damit eine tiefere, emotionalere Dimension seiner Musik.

Wir wollen Hörern seiner Musik und solchen, die es noch werden wollen, beide Seiten seines Werks für Tasteninstrumente näherbringen um somit möglicherweise völlig neue Einblicke in die Klangwelt des Ausnahmemusikers zu gewähren. Deshalb enthält unsere Liste der 5 besten Klavierstücke von Wolfgang Amadeus Mozart gleich mehrere Werke in Moll-Tonarten.

→ Außerdem empfehlen wir im Anschluss einige Notenbücher mit Mozarts Klaviersonaten.

#1 Klaviersonate in D-Dur KV 576

Den Anfang macht ein Stück, das in Mozarts Schaffen ein Ende markiert. Denn die Klaviersonate in D-Dur KV 576 ist gleichzeitig auch die letzte Sonate des Komponisten. Klanglich entspricht sie dem, was man von Mozart erwartet, auch wenn er all sein Können und seine Kompositionserfahrung für die eine oder andere Überraschung mit eingearbeitet hat. Der erste Satz beginnt mit der Jagdfanfarenimitation und dem Frage-Antwort-Prinzip, später gesellen sich aber auch kontrapunktische und chromatische Elemente zur Sonatenhauptsatzform. Beim renommierten Klavierwettbewerb Cliburn war diese Sonate Teil des Programms von Ryota Yamazaki. Im Video zu seiner wundervollen Performance werden die Noten zusätzlich eingeblendet und können so parallel mitgelesen werden.

#2 Klaviersonate in a-Moll KV 310

Die Klaviersonate in a-Moll KV 310 markiert dagegen einen Wendepunkt im Schaffen Mozarts, denn man bezeichnet sie auch als „erste tragische Sonate“: Mozart hat mit gerade einmal 22 Jahren seine Mutter verloren, was dementsprechend auch Auswirkungen auf seine Kompositionen hatte. Besonders im dritten Satz der Sonate zeigen sich die Getriebenheit und der Schmerz, den der berühmte Komponist zu dieser Zeit gefühlt haben muss. Eben diesen letzten Satz, das Presto, hören wir nun wundervoll interpretiert von Yundi Li.

#3 Fantasie d-Moll KV 397

Deutlich düsterer zeigt sich Mozart dann später in der Fantasie d-Moll KV 397, die erst nach seinem Tod herausgegeben wurde. Sie besteht aus mehreren Teilen, die für den Komponisten nicht untypischer sein könnten. Als Tonart wählte er d-Moll, das von vielen Komponisten für besonders dramatische Stücke eingesetzt wird. Mozart nutzt zudem Chromatik, rhythmische Verschiebungen, Subito-Forte-Effekte und schnelle Läufe um ein komplett ungewohntes Bild beim Hörer zu hinterlassen. Erst ganz zum Schluss findet er über das Allegretto wieder zurück zur gewohnten Tonsprache, das den positiven Gegenpol darstellt. Bei diesem Klavierstück von Wolfgang Amadeus Mozart kommt man einfach nicht um die Live-Interpretation des Ausnahmepianisten Friedrich Gulda aus dem Jahr 1990 herum. Was die folgende Aufnahme an Qualität vermissen lässt, gleicht Gulda mit musikalischem Charakter wieder aus.

#4 Klaviersonate in A-Dur KV 331

Wieder zeigt uns Mozart bei der Klaviersonate in A-Dur KV 331 ein neues Gesicht. Mit einer seiner berühmtesten Sonaten wollte er in Wien seinen Namen als Klaviervirtuose festigen und versuchte deshalb auch bewusst ein breites Publikum damit anzusprechen. Der erste Satz überrascht mit einem Variationssatz, der Vorrang vor dem Sonatenhauptsatz bekommt und aus dem lieblichen Thema im Stile einer Siciliana und sechs Variationen besteht. Das unumstrittene Highlight dieser Sonate ist und bleibt aber natürlich der dritte und letzte Satz namens „Allegrino Alla Turca“, häufig nur als Alla Turca bekannt. Eben diesen auch heute noch weltberühmten Satz bringt nun wieder Yundi Li zu Gehör.

#5 Klavierkonzert d-Moll KV 466

Mozart schrieb insgesamt 23 Klavierkonzerte, von denen nur zwei in Molltonarten stehen. Das erste dieser beiden ist das Klavierkonzert in d-Moll KV 466 und es veränderte diese Gattung nachhaltig. Es handelt sich dabei nämlich um das erste sinfonische Klavierkonzert. Mozart erweiterte den Einfluss des Orchesters, weg von der reinen Begleitung und hin zum musikalischen Gegenspieler des Hauptinstruments. Das Klavierkonzert in d-Moll verknüpft dessen drei Sätze aber auch inhaltlich und stößt damit eine Entwicklung an, die wesentlich später in Wagners Philosophie des Gesamtkunstwerks ihren Höhepunkt fand. Einen Höreindruck des Konzerts kannst du dir durch das Zusammenspiel von  Emanuel Ax mit dem Sinfonieorchesters des Hessischen Rundfunks verschaffen.

Mozart Klaviernoten

Mozarts Klaviersonaten sind weltberühmt und aus der klassischen Klavierliteratur nicht wegzudenken. Man sollte mindestens eine der zahlreichen Klaviersonaten unbedingt einmal selber ausprobiert haben. Hier ein paar Literaturhinweise:

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