Dynamische Übertragung der Anschlagstärke
Als Bartolomeo Cristofori etwa zu Ende des 17. Jahrhunderts eine Stelle als Instrumentenbauer und -stimmer bei Ferdinand von Medici antrat, beschäftigte er sich mit der Entwicklung einer neuen Anschlagmechanik. Vor allem ging es ihm dabei um die freie dynamische Übertragung der Anschlagstärke bei sofortiger Freigabe der Klaviersaite. Der Mechanismus bewegt gleichzeitig den Hammer auf die Saite und hebt den Dämpfer ab.
Vom Kielinstrument zur Anschlagdynamik
Vor der Erfindung des Pianoforte war das Cembalo das klassische Tasteninstrument. Beim Cembalo werden die Saiten nicht durch Hammerköpfe angeschlagen, sondern durch sogenannte Kiele gezupft – daher der Begriff Kielinstrument, worunter auch das Spinett fällt. Anders als bei anderen gezupften Saiteninstrumenten erlaubt aber die Mechanik von Kielinstrumenten keine Anschlagdynamik, womit ein wichtiges Ausdrucksmittel fehlt.
Instrumente von Cristofori anschauen
Cristofori-Instrumente aus der Medici-Sammlung werden in einigen Museen ausgestellt. Das Instrument im Bild kann man im Metropolitan Museum of Art in New York bewundern. Wer nicht ganz so weit reisen möchte: Das Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig hat Cristofori einen Ausstellungsraum gewidmet. Ein Besuch der umfangreichen Ausstellung historischer Musikinstrumente lohnt sich auf jeden Fall, unter anderem sind hier Originalinstrumente aus der Sammlung Ferdinand von Medicis hier zu betrachten.