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Test: Roland RD-08 – Stagepiano mit Upgrade-Feature

  • Das Roland RD-08 bringt als Stagepiano unter 1000 EUR gute Sounds und viele Features auf die Bühne.
  • Die SuperNatural-Pianos sowie wesentlichen Digitalpiano-Funktionen überzeugen.
  • USB-MIDI ist eingebaut, USB-Audio gibt’s für ca. 300 EUR als Software-Upgrade über die Roland Cloud.

Pro und Contra

  • Hervorragende Piano-Sounds
  • Gute Tastatur
  • Breites Sound-Angebot
  • Robuste Verarbeitung
  • USB-Audio per Upgrade
  • Sustain-Fußtaster
Roland RD-08 - Stagepiano
(Bildquelle: Roland)
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Digitalpianos für den Live-Einsatz bieten in vielerlei Hinsicht mehr als Portable Pianos: Mehr Klangvielfalt und Funktionen, um auch umfassendere Repertoires zu meistern. Eine Herausforderung für die Hersteller vor allem dann, wenn der günstige Preis eine Rolle spielt. Das Roland RD-08 kann hier viele Punkte sammeln und bietet sogar die Möglichkeit, die Funktionalität bei Bedarf zu erweitern.

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Schlank und leicht mit viel drin …

Unter dem Aspekt Handling stößt das RD-08 spontan auf Sympathie. Mit 13,5 Kilo Gewicht ist es nicht zu schwer, und die Verarbeitung macht einen robusten Eindruck. Sogar eingebaute Lautsprecher gibt’s mit recht passablem Sound für das Spielen bei Zimmerlautstärke oder bei einer kleinen Unplugged-Probe. Top!

Roland hat für das RD-08 die PHA-4-Klaviatur ausgewählt, die schon beim FP-30x und FP-60x bzw. dem Vorgänger RD-88 gute Dienste tut. Vor allem die leicht angeraute Oberfläche der Klaviatur sorgt für ein griffiges Spielgefühl. Trotz der kompakten Baugröße des Instruments verspürt man ein angenehmes Gegengewicht der Tasten, was eine gute Spielkontrolle erlaubt. In dieser Preisklasse: Top!

… und Luft nach oben!

Anstelle eines richtigen Sustain-Pedals liefert Roland hier den Fußschalter DP-2 mit. Die optionalen ca. 45 Euro für das Halbpedal-fähige Roland DP-10 sind daher gleich beim Kauf gut investiert. Man kennt dies schon vom größeren Modell RD-88, und es bietet auch bei einem Preis von ca. 1.000 EUR für das RD-08 Anlass zur Kritik. Flop!

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Roland DP-10
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Kundenbewertung:
(698)

Wer ein iPad oder Musik-Laptop zusätzlich nutzen möchte, darf noch tiefer in die Tasche greifen, sofern diese Geräte per USB-Audio integriert werden sollen. Sage und schreibe 299,- Euro verlangt Roland hier für das Software-Upgrade auf eine komplette USB-Audio/MIDI-Funktionalität. Mega Flop!

Das Roland RD-08 ist das ideale Session-Instrument: Leicht und schnell aufgebaut, gute Klang- und Spieleigenschaften, integrierter Song-Player und Metronom. (Bildquelle: Roland)
Das Roland RD-08 ist das ideale Session-Instrument: Leicht und schnell aufgebaut, gute Klang- und Spieleigenschaften, integrierter Song-Player und Metronom. (Bildquelle: Roland)

Klangvielfalt fürs Bühnenspiel

In diesem Punkt stellt das Roland RD-08 wohl jedes andere Stagepiano in den Schatten, verfügt es doch über Rolands ZEN-Core-Technologie. Über 3.000 „Tones“ sind im Speicher des Roland RD-08 hinterlegt, die in etwa 100 „Scenes“ zu den eigentlichen Sounds zusammengesetzt werden.

Ein tolles Feature mit einem kleinen Manko: Die ansonsten einfache Handhabung des RD-08 endet hier – die Vielfalt und die damit verbundenen Edit-Möglichkeiten zu nutzen, macht über die teils kryptischen Menüs des kleinen Displays kaum Freude.

Sehr gute Piano-Sounds

Die Platzhirsche sind das SuperNatural Piano und das SuperNatural E.Piano als Basis fürs Live-Bühnenspiel. Beide lassen sich sehr feinfühlig, aber auch kraftvoll spielen. Roland hat hier ein hohes Maß ein „natürlichen“ Klangmerkmalen berücksichtigt, und doch lassen sich die Sounds mit dem typischen Impact der Roland Stagepianos spielen. Mega!

Piano-Sounds und alle wichtigen Spielfunktionen sind schnell zu erreichen. (Bildquelle: Roland)
Piano-Sounds und alle wichtigen Spielfunktionen sind schnell zu erreichen. (Bildquelle: Roland)

Wer gerne wuchtige Hybrid-Sounds spielt, ist beim RD-08 genau richtig. Die Presets kombinieren akustische und elektrische Piano-Elemente mit breit angelegten Flächen – eine der Stärken des RD-08. Zusätzlich hat das RD-08 jene Sounds am Start, die in den 80er- und 90er-Jahren die Bühnen beherrschten und viele Roland-Instrumente weltberühmt machten.

Pianistische Klangdetails

Normalerweise profitieren die SuperNatural Pianos vor allem von den Sympathetic-Effekten – leider nicht beim RD-08. Es reagiert beim Staccato-Spiel zwar mit Duplex-Scale-Resonanzen, was für ein authentisches Ausklingen sorgt. Aber Resonanzen zwischen den Oberton-verwandten Tönen gibt’s hier nicht. Ebenso gewinnbringend ist das Spiel mit der Key-off-Funktion des RD-08, welches unter anderem das SuperNatural E.Piano mit feinsten Klangformungen spielen lässt.

USB-Audio nur mit RD-08 Upgrade

Der Anschluss an Computer und Mobilgeräte wird über den USB-to-Host-Anschluss möglich, der lediglich MIDI-Daten überträgt. Wer mehr will, kann über ein RD-08 Upgrade das Stagepiano kostenpflichtig ergänzen. U.a. gehört dann auch USB-Audio dazu.

Das Upgrade ist sogar sehr umfangreich: Darin enthalten ist zunächst einmal ein weiteres Konzertpiano aus der SuperNatural Expansion Premium-Serie. Darüber hinaus ist auch der MainStage-Support mit drin. Über die Apple-eigene Performance-Software lassen sich die RD-Sounds mit virtuellen Instrumenten kombinieren, komfortabel Zonen erstellen und vieles mehr. Wer im Apple-Kosmos mit Logic und Co. unterwegs ist, wird die Integration des Stagepianos via MainStage begrüßen. Zusätzlich wird das RD-08 um zwei virtuelle Wave Expansion Slots für Wave-Expansions aus der Roland Cloud erweitert.

Das Upgrade ist top, wenn…

Da es sich bei dem Upgrade um einen Lifetime-Key der Roland Cloud handelt, hat man hier freie Wahl auf die Roland-Sound-Library. Der Vorteil: Die Roland Cloud-Instrumente lassen sich sowohl als Software-Instrumente als auch innerhalb der Hardware-Instrumente von Roland nutzen.

Wer mit dem Laptop und Stagepiano auf der Bühne arbeitet, bekommt hier also ein großes Plus, wobei Roland noch einen Punkt verbessern sollte: Die Software-Instrumente fragen immer wieder mal nach der Online-Registrierung, was u.U. zu bösen Überraschungen führen kann. Denn schalten die Instrumente sich (ohne Online-Registrierung) in den Demo-Modus, verschlechtert dies die Audio-Qualität zur Unbrauchbarkeit. Gar nicht schön, wenn man gerade mit seinem Live-Gig loslegen will.

Das Upgrade ist witzlos, wenn…

Zumindest den USB-Audio-Support hätte Roland aber serienmäßig „freischalten“ können, um z.B. mittels AUM eine ähnlich potente Live-Software an den Start zu bringen, die auch mit iPads läuft. Wer das möchte, muss also mit Audio-Interface und Adapterkabeln hantieren und über den Audio-In die Verbindung herstellen.

Das Ganze ist umso weniger akzeptabel, da Homepianos und Portables Pianos von Roland selbst in der Einsteiger-Klasse eine vollständige USB-Audio/MIDI-Funktion mitbringen.

Roland RD-08 beim Gig

Das Roland RD-08 lässt sich Out-of-the-Box wunderbar als Stagepiano einsetzen, auch wenn der ärgerliche Mini-Fußtaster gegen ein „richtiges“ Sustain-Pedal ausgetauscht gehört. Zudem gibt es zwei Fuß-Controller-Anschlüsse z.B. für ein Volume-Pedal. Auf der linken Seite befinden sich ein Pitch-Rad und ein Modwheel mit recht kurzen Regelbereichen, an die ich mich schnell gewöhnt habe.

Das kleine Grafik-Display ist im Live-Betrieb hilfreich, da es im Klartext die Sound-Namen anzeigt. Die mit Status LEDs versehenen Taster erhöhen zusätzlich den Überblick.

Vier Endlos-Regler steuern gleich mehrere Funktionsbereiche an. Ihre Grundfunktion dient der Lautstärkeregelung der Soundparts Upper 1, Upper 2, Lower sowie Mic/Line). Über die Taster Reverb und EQ hat man aber auch diese Ebenen schnell im Zugriff.

Es lassen sich mit wenigen Handgriffen Split- oder Layer-Sounds kreieren und sogar einen dritten „Lower“-Sound dazugesellen. Ansonsten findet man die üblichen Digitalpiano-Funktionen wie Transpose, Tuning nebst Stimmungsskalen.

Will man tiefer ins Geschehen eingreifen, z.B. Sounds editieren, MIDI-Kanäle für die Zonen definieren, wird es schon mal kryptisch, aber: Roland hat für den spontanen Zugriff eine gute Balance gefunden – im Vordergrund steht hier ganz klar der Zugriff auf die wesentlichen Funktionen für das Live-Spielen.

Für ein klassisches Stagepiano ungewöhnlich – aber absolut praktisch für das RD-08 als Session- und Übungsinstrument – ist die  Ausstattung mit einem Metronom, welches sogar Übungspatterns abspielen kann.

Fazit: Bestnoten für Sound, lückenhafte Ausstattung

Das Roland RD-08 Stagepiano bietet neben hervorragenden Akustik- und E-Pianos einen Großteil der Sounds für den Live-Einsatz und überzeugt mit guten Klang- und Spieleigenschaften. Gerade die SuperNatural Pianos haben es uns angetan. Für die Probebühne kann schon die interne Verstärkung fürs Warmup reichen, und die vielfältigen Sound-Variationen decken einen Großteil der Live-Keyboarder-Szenarien.

Unsere Kritikpunkte: USB-Audio gibt es nur per kostenpflichtigem Upgrade, der mitgelieferte Fußtaster als Sustain-Pedal-Ersatz gehört für ein Instrument mit professionellen Ambitionen nicht in den Karton.

Roland RD-08 (Bildquelle: Roland)

Roland RD-08 – Übersicht

Erhältlich seit: 03.2024
Tastatur: 88 Tasten, PHA-4, Druckpunktsimulation, Ivory Feel
Polyphonie: k.A.
Klangerzeugung: ZEN Core, SuperNatural Piano, SuperNatural E.Piano
Piano-App: –
Lieferumfang: Netzteil, Sustain-Taster
Zubehör (optional): RD-08 Upgrade inkl. USB-Audio (299,- EUR)
Hersteller/Vertrieb: Roland

FAQ – Roland RD-08

Ist das Sustainpedal Halbpedal-fähig?

Der mitgelieferte Fußtaster hat lediglich eine Schalterfunktion (Ein/Aus). Das RD-08 unterstützt jedoch die kontinuierliche Controller-Funktion, die Halbpedal-Spieltechnik erlaubt. Das optional erhältliche DP-10 ist mit ca. 45,- Euro ist eine lohnenswerte Anschaffung, die man gleich beim Kauf einplanen sollte.

Mehr über Halb-Pedal-Spieltechnik

Bietet die PHA-4-Tastatur auch Druckpunktsimulation?

Ja, die Druckpunktsimulation definiert den Auslösepunkt, was vor allem beim Spielen von leisen Passagen gut unterstützt. Der Druckpunkt ist dabei gut spürbar und leicht zu überwinden. Dank 3-fach-Sensor arbeitet die Tastatur sauber auch in der Repetition. Die Ivory-Feel-Oberflächen sorgen bei den 88 Tasten für ein sicheres Spielgefühl.

Mehr über Druckpunktsimulation, Ivory Feel und 3-fach-Sensor.

Was bedeutet ZEN-Core?

Eine Roland-eigene Entwicklung, die sowohl bei den Pianos als auch den Synthesizern des japanischen Herstellers zum Einsatz kommen. Der Clou daran ist: die Sounds sind innerhalb des Roland-Cosmos kompatibel und austauschbar. Sie funktionieren als VST-Instrumente im Audio-Rechner sowie in den Hardware-Instrumenten.

Das Sound-Angebot ist mit 3000 Tones vielfältig, wobei man immer wieder Perlen der Roland-Synthesizer-Geschichte findet, erkennbar an Namen wie Juno, Jupiter oder JX. Authentische Sounds, die sich über vier Regler und das Mod-Rad allerdings nur rudimentär live beeinflussen lassen. Auch die Orgeln sind stattliche Derivate aus dem vielfältigen Roland-Sound-Fundus und lassen sich gut in Live-Setups integrieren.

Wie klingt das RD-08 über die eingebauten Lautsprecher?

Das RD-08 verfügt über eine sehr effiziente interne Verstärkung, die fürs Üben und kleinere Unplugged-Sessions durchaus Freude macht. Auch wenn die unteren Oktaven über die integrierten 2×6 Watt nicht die ganze Kraft entwickeln, machen die Lautsprecher als Kontrollinstanz fürs eigene Spiel durchaus Sinn. Sehr wichtig ist hier: die Speaker lassen sich ein- und ausschalten.

Stagepiano mit externen Boxen verbinden

Was bedeutet USB-Audio?

USB-Audio ist eine praktische Funktion für alle, die neben dem E-Piano auch einen Laptop oder ein Mobilgerät nutzen wollen. Der Vorteil: Der Anschluss über ein gewöhnliches USB-Kabel genügt, um MIDI- und Audio-Daten parallel zu nutzen – es ist keine zusätzliche Audio-Verkabelung der externen Geräte erforderlich.

Mehr über iPad und Digitalpiano

Kann man Songs abspielen?

Ja. Das RD-08 bietet einen integrierten Song-Player, welcher von externen Speichermedien per USB-to-Device Songs wiedergeben kann. Eine Aufnahmefunktion bietet das RD-08 nicht.

Kann man externe Audio-Geräte anschließen?

Eine Miniklinken-Buchse dient als Eingang für externe Zuspieler. Das kann ein Smartphone oder iPad sein oder ein weiterer Tonerzeuger. Außerdem vorteilhaft für Singer/Songwriter am Piano ist die Möglichkeit, ein Mikrofon direkt an das Roland RD-08 anzuschließen. Hierfür gibt es eine Klinkenbuchse, die dynamische Mikrofone aufnimmt: Das klassische „Gesangsmikrofon“ kann hier also sehr einfach ins Setup eingebunden werden. Dabei werden auch die globalen Effekte Reverb, Chorus genutzt.

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Pro und Contra

  • Hervorragende Piano-Sounds
  • Gute Tastatur
  • Breites Sound-Angebot
  • Robuste Verarbeitung
  • USB-Audio per Upgrade
  • Sustain-Fußtaster
Ralf Willke - Autor bei PIANOO.de

Ralf Willke

... ein Stagepiano mit hervorragenden Akustik- und E-Pianos und guter Ausstattung für den Preis ... weniger schön ist die Erweiterung mit USB-Audio per kostenpflichtigem Upgrade.

RD-08 :   929,00 €

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