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Test: Roland RD-88 EX – Stagepiano

  • Als Stagepiano der mittleren Preisklasse bietet das RD-88 EX ein tolles Spielgefühl, eine angenehme Gewichtung, Ivory Feel und Druckpunktsimulation.
  • ZEN-Core Sound Engine und SuperNATURAL Klangerzeugung sind hier die Quelle für hochwertige Klavier-Sounds und hohen Klangrealismus.
  • Die vier verbauten Lautsprecher liefern einen brillanten Klang und erstaunlich satte Bässe.

Pro und Contra

  • Riesige Auswahl an Sounds und Effekten
  • Gute Soundqualität
  • Eingebaute Lautsprecher
  • Preis/Leistungsverhältnis
  • Umständlich Bedienung
Roland RD-88 EX - Stagepiano
(Bildquelle: Roland)
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Sounds kann man in einem Stagepiano eigentlich nie genug haben, das scheint sich auch Roland bei der Überarbeitung des RD-88 gedacht haben. Denn das Roland RD-88 EX umfasst nun eine Akustik-Piano-Erweiterung und zudem 3.000 Nicht-Piano-Sounds.

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Diese Menge an Sounds kann auch noch in Scenes und Layers kombiniert und mit über 90 Effekttypen bearbeitet werden – mehr Möglichkeiten hat gefühlt noch kein anderes Stagepiano dieser Preisklasse geboten. Aber wie steht es um die Performance des tragbaren Klaviers, das man fast schon mit einem Synthesizer verwechseln könnte?

Format, Verarbeitung und Haptik

Eine Verbesserung zum Vorgängermodell RD-88 gleich vorweg: Der kleine Fußschalter (Roland DP-2) wurde aus dem Lieferumfang gestrichen und gegen das Halbpedal-fähige Roland DP-10 ersetzt – an dieser Stelle: Danke!

Das RD-88 EX ist äußerst kompakt gebaut und beim Aufbau darum recht leicht zu handeln. Haptik und Verarbeitung sind bei diesem Stagepiano absolut top. Der Gedanke des Ivory Feel der Tastatur wurde quasi auf das Gehäuse übertragen, dessen Oberfläche ist nämlich ebenfalls angenehm rau und griffig und zudem sehr robust.

Die neun Drehregler sind schwergängig und stabil, genau wie die beiden Räder für Modulation und Pitch. Im kompakten Gehäuse des RD-88 EX kommen kleine Räder zum Einsatz, über die sich aber hervorragend performen lässt.

Das Display ist gut lesbar, wirkt im ersten Moment aber ein wenig klein. Ein Eindruck, der sich bei der Nutzung des Pianos noch weiter verfestigen sollte.

Roland RD-88-EX: Ausstattung und Verarbeitung sind top - lediglich das Display des RD-88 EX ist etwas klein geraten. (Bildquelle: Roland)
Roland RD-88-EX: Ausstattung und Verarbeitung sind top - lediglich das Display des RD-88 EX ist etwas klein geraten. (Bildquelle: Roland)

Flexible Anschlussmöglichkeiten

Hier lässt das Roland RD-88 EX wenig Wünsche offen: Zwei USB-Ports erlauben das gleichzeitige Verbinden mit einem Computer und externen Speichermedien. Es gibt nur einen MIDI-OUT-Port im klassischen 5-Pol-Format, der Weg in das Stagepiano führt für MIDI-Signale also nur über den USB-Eingang.

Drei Pedal-Ports können unterschiedlich eingesetzt werden. Entweder man nutzt sie für eine Pedaleinheit mit drei Pedalen (z.B. Roland RPU-3), wie bei einem Flügel, oder man schließt drei unterschiedliche Pedale an (1x Sustain, 2x frei belegbar). Das RD-88 EX unterstützt übrigens auch die Halbpedal-Funktion.

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Roland RPU-3
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Zu guter Letzt gibt es verschiedene Audio-Optionen. Außer einem Stereo-Out und Kopfhörer-Anschluss gibt es einen Mikrofon-Eingang und einen Line-In für externe Soundquellen. Ebenso bietet das RD-88 EX eine USB-Audio/MIDI-Funktion, um Computer oder Mobilgeräte in das Audio-System des Stagepianos zu integrieren.

Durch die zahlreichen Anschlüsse ist das RD-88 EX für sehr vielen Einsatzsituationen gewappnet. (Bildquelle: Roland)
Durch die zahlreichen Anschlüsse ist das RD-88 EX für sehr vielen Einsatzsituationen gewappnet. (Bildquelle: Roland)

Sehr gute Tastatur mit realistischem Spielgefühl

Im Zentrum unserer Betrachtung steht natürlich wieder die Tastatur, und die ist beim RD-88 EX kurz zusammengefasst einfach fantastisch, Kompliment an Roland dafür. Das Spielgefühl ist sehr realistisch, dafür sorgt gleich in mehrerer Hinsicht die verbaute Hammermechanik PHA-4, die mit Ivory-Feel und Druckpunktsimulation ein komfortables und sicheres Spielgefühl vermittelt.

Die Gewichtung der Tasten ist super ausbalanciert und beim Spielen total angenehm. Schnelle Läufe lassen sich exakt realisieren und die Tasten perlen dabei nur so vor sich hin, ohne, dass die Finger unter dem aufzubringenden Druck schlapp machen oder unter dem schwammigen Gefühl einer viel zu leichten Klaviatur leiden.

Die Klaviatur des RD-88 EX mit Hammermechanik bietet ein sehr realistisches Spielgefühl. (Bildquelle: Roland)
Die Klaviatur des RD-88 EX mit Hammermechanik bietet ein sehr realistisches Spielgefühl. (Bildquelle: Roland)

Dabei arbeitet die Tastatur erfreulich geräuscharm. was sicher auch auf das kompakte und massive Gehäuse des Roland RD-88 EX zurückzuführen ist.     

Die Haptik der Tasten ist ebenfalls angenehm. Die Oberflächen der weißen Tasten fallen zwar etwas rauer aus als die der schwarzen, die Finger finden aber auf allen Tasten guten Halt. Der verfügbare Tastenweg und die Mensur verstärken den Eindruck, ein „richtiges“ Klavier zu spielen.

Beim Spielen des Roland RD-88 EX spürt man die Hammermechanik tatsächlich über die Finger – sehr ähnlich wie bei akustischen Instrumenten, das gefällt mir persönlich sehr gut.

Hochwertige Sounds im Überfluss

Der Hersteller hat einen ganz speziellen Sound, gerade bei den akustischen Pianos – Klang ist bekanntlich Geschmacksache. Nchtdestotrotz sind die Sounds des RD-88 EX technisch betrachtet hochwertig. Dafür sorgen die ZEN-Core Sound Engine und die SuperNATURAL Klangerzeugung bei Piano- und E-Piano-Presets.

Alleine die 39 Piano-Presets, von Roland „Scenes“ genannt, deuten den Ausstattungsumfang des Stagepianos an. Und natürlich hat auch das RD-88 EX die Schnellwahltaste „One Touch Piano“, für den Klavier-Grundsound, der in jedem Fall durch dessen Brillanz und Durchsetzungsvermögen komplett überzeugt. Alle weiteren Klänge wurden in die Kategorien E. Piano, Clav/Mallet, Organ, Strings, Pad/Choir, Guitar/Bass, Brass/Winds, Synth und Other eingeteilt.

Die wichtigsten Preset-Sounds schnell im Zugriff - das Zusammenstellen eigener Patches ist dann allerdings weniger übersichtlich. (Bildquelle: Roland)
Die wichtigsten Preset-Sounds schnell im Zugriff - das Zusammenstellen eigener Patches ist dann allerdings weniger übersichtlich. (Bildquelle: Roland)

Die E-Pianos und Mallet-Presets klingen durch die Bank wirklich gut und realistisch, ich habe aber schon bessere Clavinet-Sounds gehört. Auch die Orgeln gefallen mir sehr gut, auch wenn die sakralen Instrumente aus meiner Sicht in dieser Kategorie etwas zu kurz kommen. Die Streicher haben mich mit ihrem warmen und realistischen Klang positiv überrascht, nur die Brass-, Gitarren- und Synth-Sounds fallen leicht ab, wie bei vielen anderen E-Pianos und Keyboards auch.

Mini-Display und Handhabung

Klanglich gibt es also nicht allzu viel zu meckern, allerdings zeigt sich beim Umgang mit den zahlreichen Sounds ein Nachteil des RD-88 EX. Die Menüführung ist ein wenig holzig und umständlich, wozu auch das gefühlt etwas zu kleine Display seinen Beitrag leistet. Das Skippen von einer Scene zur nächsten ist nicht gerade intuitiv gestaltet und dürfte den einen oder anderen Nutzer vor Probleme stellen. Nichts Dramatisches, aber einfach schade, dass sich Roland hier nicht ein wenig mehr Mühe gegeben hat.   

Wie klingen die Lautsprecher?

Der Klang der Lautsprecher des RD-88 EX kann mit den Worten „klein aber oho“ zusammengefasst werden. Die vier Speaker wurden je nach Aufgabe getrennt und auf die Ober- und Unterseite des Stagepianos verteilt. Dadurch hat Roland genügend Platz im Gehäuse geschaffen, um auf der Unterseite Full-Range-Speaker mit 12 cm Durchmesser zu verbauen.

Klanglich hat sich das definitiv gelohnt, denn im Vergleich zur Gehäusegröße des RD-88 EX ist dieses Setup zu erstaunlich satten Bässen in der Lage. Bei den Piano-Presets haben selbst die Kontra- und Subkontra-Oktaven ordentlich Druck und Durchsetzungsvermögen. Die Bässe sind aber auch bei Streicher- oder Synth-Sounds deutlich wahrnehmbar. Für kammermusikalische Einsätze dürfte man unter Umständen auf zusätzliche Boxen komplett verzichten können, falls die benötigte Lautstärke nur über das Stagepiano erreicht werden kann.         

Die Hochtöner bieten zudem angenehme und brillante Höhen, ohne aggressiv zu klingen. Auch nach längerem Spielen des RD-88 EX wird das Gehör nicht müde. Dabei ist die Perforierung im Gehäuse recht klein, keine Ahnung, wie Roland das geschafft hat. Höhen und Mitten wirken zudem sehr direkt und auch das Stereopanorama fällt groß aus.

Was mir besonders gut gefällt, ist die Möglichkeit, die Lautsprecher per Knopfdruck abzuschalten. Stören die Speaker etwa beim Studio-Einsatz, schaltet man sie ab. Spielt man live, dienen die Speaker zusätzlich als Monitor – optimal!

Fazit: Würde ich am liebsten behalten, aber…

Kompakt, handlich und leicht, eine fantastische Tastatur und voll bis unters Dach mit Sounds und Effekten  – was will man mehr von einem Stagepiano in dieser Preisklasse? RD-88 und RD-08 waren und sind schon gute Instrumente und haben in unserem Test deshalb auch ordentlich abgeschnitten. Das Roland RD-88 EX legt inhaltlich nochmal eine Schippe drauf, kommt aber nicht nur im gleichen Gewand, es bringt auch die Schwachstellen der Vorgänger mit.

Es ist besonders gut geeignet für Musiker, die im Studio oder auf der Bühne schnell Presets brauchen und diese abfeuern wollen. Wer aber in die klanglichen Tiefen des Instruments eintauchen will, muss wegen des recht kleinen Displays und der manchmal nicht optimalen Menüführung etwas Geduld mitbringen.

Die erweiterte Version des E-Pianos richtet sich trotz riesigem Fundus an Sounds und Effekten aber nicht ausschließlich an Profis. Maße, Gewicht und Preis locken auch Einsteiger und ambitionierte Hobby-Pianisten, die auch beim Üben im Wohnzimmer oder kleineren Auftritten neben einer tollen Klaviatur und guten Piano-Presets eine große Auswahl an anderen Sounds haben wollen.

Roland RD-88 EX - top

Roland RD-88 EX – Überblick

Erhältlich ab: 08.2024
Tastatur: 88 gewichtete Tasten mit Ivory Feel und Druckpunktsimulation
Polyfonie: 128 Stimmen
Lieferumfang
: Piano, Netzteil, Sustain-Pedal
Hersteller/Vertrieb
: Roland

Pro und Contra

  • Riesige Auswahl an Sounds und Effekten
  • Gute Soundqualität
  • Eingebaute Lautsprecher
  • Preis/Leistungsverhältnis
  • Umständlich Bedienung

Jörg Sunderkötter

Kompakt, handlich und leicht, eine fantastische Tastatur und voll bis unters Dach mit Sounds und Effekten  – was will man mehr von einem Stagepiano in dieser Preisklasse?

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