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Test: Kymatica AUM – iOS-App für Audio & MIDI

  • AUM ist eine Audio-Mixing-App mit vielseitigen Möglichkeiten.
  • Neben flexiblem Routing für Audio und MIDI integriert AUM Effekt-Plug-ins und virtuelle Instrumente.
  • AUM lässt sich auch durch Hardware-Controller via USB und Bluetooth steuern.

Pro und Contra

  • Großer Funktionsumfang
  • Einfache Handhabung
  • Flexibles Routing für Audio & MIDI
  • Synchronisiert nicht zu externer MIDI-Clock
Kymatica AUM - iOS-App
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Klavierspielen mit iOS-Apps – eine gute Idee, denn die Auswahl an Piano-Apps, Synthesizern und Effekten ist inzwischen auf einem wirklich professionellen Level angelangt. Aber wie bringt man all das unter einen Hut: Tastatur, Controller, Apps und externe Audio-Signale? Kymatica AUM ist dafür eine professionelle Lösung – die App kann deutlich mehr als nur Audio-Mixer.

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Wenn lediglich das Klavierspielen mit einer App im Mittelpunkt steht, dann schießt Kymatica AUM schon weit übers Ziel hinaus. Denn es ist ein ausgewachsener Digitalmixer mit überaus flexiblen Möglichkeiten, um Audio-Signale zu mixen, routen, organisieren, bearbeiten. Es gibt EQs, Dynamik-Prozessoren, Reverb, Delay, Chorus usw.

Mit Blick auf das gigantische Angebot an AudioUnits und Musik-Apps wird die iOS-Plattform gerade durch AUM zu einem ernsthaften Tool für mobiles Musizieren.

Schöne bunte iOS-Welt!

Aber wie kriegt man diese Vielfalt so organisiert, dass man damit Live-Gigs bestreiten kann? Hier kommt AUM ins Spiel. Denn die App beinhaltet alle Elemente, die man dafür braucht: Audio-Mixer, MIDI-Routing, Speicher-Möglichkeiten, Recorder/Player-Funktion, MIDI-Clock-Steuerung, Plug-in-Schnittstellen usw.

Nicht nur Audio kann über ein Bus-System organisiert werden - auch mit MIDI funktioniert das. So könnte man z.B. auch mehrere Apps über einen MIDI-Bus (z.B. alle Pad-Sounds) zusammenfassen.
Nicht nur Audio kann über ein Bus-System organisiert werden - auch mit MIDI funktioniert das. So könnte man z.B. auch mehrere Apps über einen MIDI-Bus (z.B. alle Pad-Sounds) zusammenfassen.

Betrachtet man die komplexe Funktionalität von AUM, erscheint die Bezeichnung Audio-Mixer stark untertrieben. Denn auch MIDI-Controller lassen sich hier genauso flexibel integrieren wie auch Pattern-Sequenzer – so etwa die genialen Apps Fugue Machine oder Clavia Nord Beat, um nur wenige Beispiele zu nennen.

Die Mix-Oberfläche von AUM lässt sich nach eigenen Anforderungen gestalten. Man aktiviert nur so viele Kanäle und Audio- oder MIDI-Busse wie man wirklich benötigt. Damit kann man ein Live-Setup abmischen, Split/Layer-Kombinationen organisieren oder man nutzt AUM als virtuelles Multi-Effekt-Rack. Egal, ob externe MIDI-Geräte, interne Sound-Apps, USB-Masterkeyboards, DAW-Controller – AUM bringt all das zusammen.

Live-Spielen mit Kymatica AUM

Generell ist das iPad ein zuverlässiges Gerät für Musikanwendungen, gerade auch für Live-Gigs ist das natürlich ein wichtiges Argument. Das macht AUM für das iPad noch einmal interessanter, denn hier braucht man neben Klavier-Sounds auch mal Pads, Synthis und Orgeln. All das gibt es als virtuelle Klangerzeuger in absolut professioneller Qualität.

Zu nennen wären hier sicher die Apps von Korg wie Gadget, Module Pro oder auch die Synthesizer wie Korg iM1, iPolysix usw. Ebenso natürlich hochwertige Klavier-Apps wie Modartt Pianoteq und e-Instruments Pure Piano. Selbst die HighEnd-Reverb-Effekte von Eventide bekommt man für vergleichsweise wenig Geld geboten.

Wie funktioniert AUM?

Lautstärken kontrollieren, Sound-Layer über Mute/Solo-Funktionen schalten, mehrere Sounds über Audio-Busse zusammenführen, Effekte zuordnen und in Realtime über Fader und Regler steuern – alles das ist mit AUM kinderleicht.

Im einfachsten Fall erzeugt man einen Audio-Kanal, aktiviert darin die Piano-App wie z.B. Pianoteq oder Pure Piano. Die App wird über das angeschlossene Masterkeyboard spielbar, sobald eine MIDI-Verbindung hergestellt wird. Dazu ruft man das Routing-Tab auf und tippt auf das Feld in der Matrix, um einen Knotenpunkt zu aktivieren. Die Verbindung wird dann als dünne Linie gezeigt.

Alles beginnt mit einem leeren Kanal, der sich mit wenigen Klicks erweitern lässt. Der Kreis oben steht für den Kanal-Eingang, der untere für den Kanal-Ausgang. Hier können die physikalischen Ein- und Ausgänge eines Audio-Interfaces eingesetzt werden sowie auch Audio-Busse, um diese auf andere Kanäle zu routen.
Alles beginnt mit einem leeren Kanal, der sich mit wenigen Klicks erweitern lässt. Der Kreis oben steht für den Kanal-Eingang, der untere für den Kanal-Ausgang. Hier können die physikalischen Ein- und Ausgänge eines Audio-Interfaces eingesetzt werden sowie auch Audio-Busse, um diese auf andere Kanäle zu routen.
Um eine App wie Pure Piano zu spielen, tippt man einfach in den oberen Knotenpunkt des Kanals.
Um eine App wie Pure Piano zu spielen, tippt man einfach in den oberen Knotenpunkt des Kanals.
Soll die Piano-App durch ein Effekt-Plug-in bearbeitet werden, kann man mit Mix-Bussen arbeiten. Der einfachste Weg: Man integriert einen Insert-Effekt.
Soll die Piano-App durch ein Effekt-Plug-in bearbeitet werden, kann man mit Mix-Bussen arbeiten. Der einfachste Weg: Man integriert einen Insert-Effekt.
Um die Piano-App spielbar zu machen, verbindet man im MIDI-Routing ganz einfach die angeschlossene MIDI-Tastatur mit der App.
Um die Piano-App spielbar zu machen, verbindet man im MIDI-Routing ganz einfach die angeschlossene MIDI-Tastatur mit der App.

Die MIDI-Routing-Matrix zeigt oben die verfügbaren MIDI-Quellen an – das können per USB/Camera Connection Kit, aber auch per Bluetooth verbundene Geräte sein. Am rechten Rand der Matrix werden von oben nach unten die verfügbaren MIDI-Empfänger gelistet. Hier tauchen die im Mixer aktivierten Apps auf. Aber auch die MIDI-Outputs eines USB-Interfaces werden hier aufgelistet.

Hier zeigt sich schon ein großer Vorteil von Kymatica AUM. Denn hier laufen alle Informationen übersichtlich zusammen, sodass die Kombination von internen und externen Klangquellen gleichberechtigt gehandhabt wird.

Externe Geräte im AUM-Mix oder außerhalb?

Dabei kommt das Thema Latenz ins Spiel, zumindest dann, wenn man externe Geräte auch Audio-mäßig über den AUM-Mix haben möchte. Möglich wird das mit einem Multichannel-Audiointerface.

Kymatica AUM unterstützt kurze Latenzen, die das Spielen externer Geräte über den AUM-Mix praktisch möglich machen. Ein passabler Wert ist z.B. eine Latenz von 128 Samples, niedrigere Werte sind grundsätzlich möglich (und noch besser), gehen aber auch immer zulasten der Rechenleistung des iPads – das muss man ausprobieren.

Submixe dank Bus-System

Wer umfangreichere Setups plant, wird AUM aufgrund dieser Funktion genial finden. Denn man kann Audio-Mix-Busse ebenso flexibel bilden wie auch MIDI-Busse. Das ist praktisch für den Fall, wenn man bestimmte Instrumente oder auch Audio-Effekte kombinieren und steuerbar machen möchte.

Multieffekte mit eigenen Audio-Apps zusammenstellen – das ist eine Möglichkeit der Anwendung. Ebenso lassen sich aber auch beliebige Instrumente über einen Audio-Bus mischen, um z.B. alle Pad-Sounds über einen Lautstärke-Regler als Gruppe zu kontrollieren. Das macht die Kontrolle über MIDI-Controller-Fader sehr übersichtlich.

AUM als Multieffektgerät - gar kein Problem! Dazu wird hier Mix-Bus A genutzt, welcher dann die Effekt-Kanäle mit Delay und Reverb mit Signal versorgt. So kann man die Effekte individuell einstellen und mixen und ggfls. als Send/Return-Effekt in ein analoges Mischpult integrieren.
AUM als Multieffektgerät - gar kein Problem! Dazu wird hier Mix-Bus A genutzt, welcher dann die Effekt-Kanäle mit Delay und Reverb mit Signal versorgt. So kann man die Effekte individuell einstellen und mixen und ggfls. als Send/Return-Effekt in ein analoges Mischpult integrieren.

Effekte integrieren

Das Bus-System ist eine großartige Möglichkeit, ein iPad in ein super flexibles Multieffekt-System zu verwandeln – und das für sogar relativ wenig Geld, denn die meisten Audio-Apps sind nicht sehr teuer. Aber selbst eine einfache Piano-App mit Eventide Reverbs zu veredeln, ist schon eine ganz feine Sache. Die Soundqualität? Mega!

Kymatica AUM in der Praxis

AUM ist extrem flexibel und erlaubt selbst komplexe Audio-und MIDI-Routings, wobei das Bus-System eine große Hilfe sein kann. Auch MIDI-seitig ist das Kombinieren über MIDI-Busse sehr praktisch und macht AUM zu einer sehr flexiblen Masterkeyboard-App.

Im Zusammenspiel mit anderem Equipment muss man lediglich berücksichtigen, dass Kymatica AUM nicht von extern zur MIDI-Clock synchronisiert. AUM arbeitet immer als Master-Clock und gibt diese an Apps und externe Geräte weiter, wenn man das möchte. Man kann einstellen, an welchen Outputs MIDI-Clock ausgegeben werden soll.

Kymatica AUM macht iOS-Geräte zu einer Audio Workstation, die Live-Anwendungen die erforderliche Flexibilität bieten kann. Die freien Routing-Möglichkeiten und das Bus-System machen eigentlich alles möglich.

Perfekt ist das Ganze natürlich, um mehrere Audio-Apps und auch externe Geräte wie Masterkeyboards, Stagepiano und Synthesizer in Einklang zu bringen. Settings lassen sich speichern und relativ schnell aufrufen – alles, was man für den Live-Einsatz braucht.

Mit der Komplexität wächst freilich der Hardware-Aufwand. Sprich: Man muss bei Audio- und MIDI entsprechend dimensionierte Interfaces einplanen, die über das Camera Connection Kit bzw. USB-C-Hubs mit dem iPad verbunden werden. Auch an einer ausreichenden Stromversorgung (USB-C-Netzteil) sollte man nicht sparen.

Fazit: Viel Leistung, viel Flexibilität

Kymatica AUM ist eine sinnvolle Lösung, sobald mehrere Audio-Apps – Instrumente sowie Effkete – sinnvoll kombiniert werden sollen. Stagepiano, Masterkeyboards, Synthesizer, virtuelle Instrumente und Effekte unter einer Oberfläche kombiniert und mit einem Klick spielbereit – das ist mit AUM möglich bei guter Soundqualität und einfacher Handhabung. Die App läuft sehr stabil und ist eine zuverlässige Lösung für den Live-Einsatz.

Kymatica AUM

Kymatica AUM – Überblick

Plattform: iPhone & iPad mit schnellem Prozessor
Systemanforderungen: ab iOS 11
Preis: ca. 23,- EUR, erhältlich im App-Store
Hersteller: Kymatica

Pro und Contra

  • Großer Funktionsumfang
  • Einfache Handhabung
  • Flexibles Routing für Audio & MIDI
  • Synchronisiert nicht zu externer MIDI-Clock

Jörg Sunderkötter

Stagepiano, Masterkeyboards, Synthesizer, virtuelle Instrumente und Effekte unter einer Oberfläche kombiniert und mit einem Klick spielbereit - das ist mit AUM möglich bei guter Soundqualität und einfacher Handhabung.


kymatica AUM :   23 €

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