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Test: Korg Module Pro – iPhone und iPad als Soundmodul

  • Korg Module ist ein virtuelles Soundmodul für iPhone und iPad, lauffähig ab iOS 11.
  • Korg Module bietet einen guten Grundstock an typischen Keyboard-Sounds, darunter auch E-Pianos und akustisches Klavier.
  • Wer die App hauptsächlich zum Pianospielen nutzen will, kann über In-App-Käufe sehr gute Piano-Sounds zusätzlich erwerben.
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(Foto: Jörg Sunderkötter)
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Unterwegs Klavier spielen können – überall Musik machen: Eine zugegeben verlockende Idee, die mit Korg Module Pro Realität werden kann. Die Soundmodul-App für iPhone und iPad enthält die ganze Welt der Keyboard-Sounds – auch E-Pianos und akustisches Klavier sind dabei. Aber taugt Module Pro als Piano-App?

Korg Module Pro klingt gut und kann über In-App-Käufe mit vielen hochwertigen Sounds ergänzt werden.

Seit dem Update zur Version 3.0 (Juli 2019) wird aus der App „Korg Module“ nun „Korg Module Pro“. Weiterhin ist die iOS-App ein reines Soundmodul und nicht – wie Korg Gadget – ein komplettes Musik-Studio mit vielen einzelnen Soundmodulen, die man parallel im Sequenzer kombinieren kann. Aber man kann ab Version 3.0 zwei Sounds in Module kombinieren.

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Update 3.0 bringt neue Funktionen und Erweiterungen

Mit neuen Funktionen bleibt Korg Module Pro die richtige Wahl für alle, die eine App zum Spielen von Keyboard-Sounds suchen. Neben den zahlreichen Sound-Library-Expansions ist ganz besonders die Module Performance Expansion interessant. Sie wird als kostenpflichtige Erweiterung als In-App-Kauf angeboten und erweitert Module mit Layer/Split-Funktionen und der Möglichkeit, die Regler und Switches der virtuellen Instrumente mit MIDI-Controllern zu steuern.

Korg Module Pro mit Layer- und Split-Möglichkeiten
Mit der Module Performance Expansion bietet Korg Module die Möglichkeit, zwei Sounds als Layer- oder Split-Kombination in der Set List zu speichern. Jeder Part kann individuell eingestellt werden in Lautstärke, Oktave, Damper on/off und MIDI-Channel.

Ein „Pro“-Feature: Module Performance Expansion

Mit dieser Erweiterung kann man in Module zwei Sounds als Layer- oder Split-Kombination nutzen. Die Funktionen sind ein wenig versteckt im Set List-Bereich, man muss hier auf das Tasten-Icon klicken, dann öffnet sich ein Dialog-Fenster mit zwei parallelen Instrumenten. Sie lassen sich ganz einfach über den Global Channel kombinieren. Oder man ordnet die Instrumente getrennten MIDI-Kanälen zu, um die Instrumente z.B. über zwei Masterkeyboards (E-Piano plus Organ) zu spielen. Oder man steuert die beiden Instrumente über zwei Spuren aus Korg Gadget an.

In jedem Falle interessant und wichtig für jede dieser Konstrukte ist die Möglichkeit, die Sound-Parameter der Module-Instrumente zu steuern. Einfach in den Settings die Zuordnungen über die Learn-Funktion machen und schon kann man die Instrumente über richtige Regler und Buttons von außen steuern. Klasse.

Welche App-Version ist die richtige?

Waren bislang drei Versionen erhältlich, so gibt es seit Juli 2019 nur noch zwei Versionen des virtuellen Sound-Moduls. Korg Module und Korg Module Pro. Wer bislang die kostenlose LE-Version genutzt hat, kann mit Korg Module weitermachen. Beide Versionen unterstützen In-App-Käufe und können durch weitere Libary-Expansions mit vielen guten Sounds ergänzt werden.

Einen zusätzlichen Unterschied macht die iPad-Version von Korg Module, welche generell mehr Bedienkomfort bietet, aber auch mehr Funktionen hat als die iPhone-Version. Die iPad-Version von Korg Module besitzt eine Player/Recorder-Funktion. Damit kann man zu Playbacks spielen und seine gesamte Performance aufnehmen, worauf die iPhone-Version verzichtet.

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Die iPad-Version von Korg Module bietet mehr Funktionen, z.B. auch einen Player/Recorder.

Viele Funktionen, einfache Handhabung

Korg Module Pro erklärt sich sprichwörtlich von allein: Einfach ein MIDI-Keyboard ans iPhone anschließen, die App starten und schon kann’s losgehen. Die Bedienoberfläche ist übersichtlich gestaltet, über ein iPhone aber vielleicht etwas fummelig zu bedienen. Hier empfiehlt es sich, zur 2D-Darstellung umzuschalten, die die Bedienelemente etwas größer darstellen kann. Komfortabler ist ohne Zweifel ein iPad.

Korg Module Pro über ein Masterkeyboard spielen

Wer Korg Module Pro als Piano-App nutzen will, sollte ein Masterkeyboard mit einer Hammermechanik-Tastatur an sein iPhone bzw. iPad anschließen. Damit fühlen sich die Piano-Sounds der App auch schon ganz anders an. Lob gibt es für die Möglichkeit, eine Dynamikkurve frei einzustellen, denn damit lässt sich das Dynamikverhalten von Korg Module an praktisch jede MIDI-Tastatur anpassen.

Über die Velocity Curve lässt sich das Anschlagverhalten von Module Pro einstellen. Die 5 vordefinierten Settings kann man weiter verfeinern, indem man den blauen Punkt in der Kurve positioniert.
Über die Velocity Curve lässt sich das Anschlagverhalten von Module Pro einstellen. Die 5 vordefinierten Settings kann man weiter verfeinern, indem man den blauen Punkt in der Kurve positioniert.

Um iOS-Geräte mit einem Masterkeyboard oder Digitalpiano zu verbinden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Instrumente mit USB-MIDI lassen sich über das Camera Connection Kit von Apple anschließen. Aber es gibt auch Adapter, die die drahtlose Verbindung über Bluetooth-MIDI erlauben. Korg Module kann mit beiden Verbindungen etwas anfangen und zeigt automatisch die verfügbaren Verbindungen an. Mehr Infos über die Anschlussmöglichkeiten von Masterkeyboard und iOS-Geräten erfährst du im Artikel „Unterwegs Klavier spielen“.

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Zwar keine Piano-Tastatur, aber eine clevere Lösung, um unterwegs Klavier spielen zu können: Korg Module mit Korg microKEY Air

Korg Module Pro: Meine kleine Welt der Keyboard-Sounds

Die Sounds werden optisch ansprechend dargestellt und übersichtlich in Kategorien sortiert: A. Piano, E.Piano, Organ, Clav, Strings, Brass, Synth – Wahnsinn: Die ganze Welt der Keyboard-Sounds in meinem Telefon!

Neben der individuell – und mit Liebe zum Detail – gestalteten Oberfläche bietet jedes Instrument spezifische Parameter, um den Sound nach Geschmack zu variieren. Beim Akustik-Piano etwa kann man den Anteil der Damper Resonance stufenlos regeln, während man beim E-Piano die mechanischen Nebengeräusche und einen Tremolo-Effekt einstellen kann.

Gute Sounds, die Spaß machen!

Respekt – für eine App klingt das alles richtig ordentlich – aber das wäre bei einem Hersteller wie Korg auch gar nicht anders zu erwarten. Schließlich schöpft man hier aus einem über Jahrzehnte hinweg optimierten Sound-Archiv der beliebten Workstation-Serien.

Das Akustik-Piano klingt brillant und hat ein schönes Stereo-Image. Den Sound findet man in den Presets gleich in verschiedenen Varianten vor, mal rockig mit spritzigem Attack, mal sanft, mal perkussiv-drahtig. Die Kategorie „E-Piano“ enthält die Geschmacksrichtungen Rhodes und FM-Piano. Auch diese Piano-Sounds stehen in vielen Varianten zur Wahl und bieten alles, was man in Rock, Pop, Jazz, Soul oder Funk braucht. 

Als Vintage-Sound kann auch das Clavinet begeistern. Dieser Funky-Sound ist sogar mit verschiedenen Pickup-Einstellungen präsent. Die weiteren Sound-Kategorien enthalten schön smoothe Vintage-Orgeln, Strings und Pads sowie jede Menge Synthi-Sounds – zu schade, dass man keine Layer-Sounds in Module erstellen kann.

Sound-Erweiterungen als In-App-Käufe

Das Installieren weiterer Sounds wird aus der App heraus über den iTunes-Store abgewickelt. Eine schnelle Internet-Verbindung vorausgesetzt, geht das komfortabel und zügig von statten. Wer unter den E-Pianos ein Wurlitzer vermisst, kann mit dem Wurli aus dem App-Store für knappe 11 Euro nachlegen. Ebenso gibt es hier weitere Sound-Collections aus den Korg Workstations. 

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Per In-App-Kauf lässt sich Korg Module mit vielen guten Sound-Sets erweitern. (Foto: Jörg Sunderkötter)

Aber auch Drittanbieter findet man im App-Store: So findet man z.B. Sound-Sets von KA Pro. Bei Pianist*innen dürfte die Aufmerksamkeit schlagartig ansteigen, sobald der Name Synthogy Ivory auftaucht. Beim Laden der Inhalte für  Synthogy Ivory Mobile Grand oder American D Mobile Grand gehen dann auch 2 GB durchs Netz. Das dauert unter Umständen etwas länger, aber das Warten wird mit einem tollen Piano-Sound belohnt. Wer auch die E-Pianos verbessern möchte, sollte sich das Scarbee Classic EP-88M einmal näher anschauen.

Fazit: Leistungsfähiges Soundmodul für iOS

Unterwegs Klavier spielen – das geht sogar mit dem Telefon. Aber taugt Korg Module Pro ernsthaft als Piano-App? Jein! Wer Module zum Klavierüben nutzen möchte, wird ein Metronom vermissen. Die internen Piano-Sounds von Module können technisch gesehen mit aktuellen Digitalpianos nicht ganz mithalten – selbst in der aktuellen unteren Preisklasse gibt es Piano-Sounds auf technisch höherem Niveau.

Insgesamt aber muss man die gebotene Qualität anerkennen. Korg Module Pro klingt gut und kann über In-App-Käufe mit vielen hochwertigen Sounds ergänzt werden. So lässt sich mit Synthogy Ivory Mobile Grand sowie American D Mobile Grand ein detailreich gesampelter Steinway-Flügel installieren. Auch das Scarbee Rhodes ist eine tolle Piano-Erweiterung. Wer mit iPhone und iPad unterwegs Klavier spielen will, wird derzeit kaum eine flexiblere Lösung finden.

Korg Module Pro – Überblick

Erhältlich seit: 11.2014
Konzept: Soundmodul-App für iOS / App-Store
Systemanforderungen: ab iOS 11, 1,4 GB Speicher
Hersteller: Korg Inc.

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Jörg Sunderkötter

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Korg · Korg App · Piano-App · Synthogy

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29. Mai 2018

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