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Test: Korg iM1 – Music Workstation für iOS

  • Korg iM1 bringt den Sound der legendären Workstation M1 auf das iPad. 
  • Die iOS-App ist eine detailgetreue Emulation des Originals, bringt aber auch moderne Features wie Easy-Edit und KAOSS-Controller. 
  • Mit Program-, Combi- und Multi-Mode enthält Korg iM1 ein riesiges Sound-Archiv mit bis zu 3.300 Presets (inkl. In-app-Käufen). 

Pro und Contra

  • Kultiger Vintage-Sound
  • Umfangreiche Sound-Library
  • Günstiger Preis
  • Gutes Edit-Konzept
Korg iM1 - Music Workstation für iOS (Bildquelle: Korg)
(Bildquelle: Korg)
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Der Begriff „Kultsound“ mag etwas abgedroschen klingen, er ist im Falle der iOS-App Korg iM1 aber absolut angebracht. Als erste Music Workstation der Welt prägte die Korg M1 den Sound der Popmusik der 1980er und 1990er massiv. Insofern darf man sich freuen, dass dieses Sound-Vermächtnis als iOS-App weiterlebt.

Da ich es damals miterleben durfte, kann ich einen Moment der Wehmut nicht verleugnen, als ich die iM1 starte und mir das „Universe“-Preset in die Ohren sprudelt. Ein merkwürdiger Mix aus gehauchtem Chor und lustigem Perkussion-Geklimper.

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Nicht nur dieser Sound, sondern einfach alle(!) Sounds der Korg iM1 ertrinken geradezu in einem schrillen Reverb-Effekt. Aber völlig authentisch: Damals war das cool. Schließlich war guter Digital-Reverb in den Achtzigern irrsinnig teuer, da wollte man zeigen: „Hallo?! Wir haben hier auch Reverb!“

Korg M1 – ein Sound geht um die Welt

Die Korg M1 ist überhaupt die erste Music Workstation. Zum ersten Mal hatte man alles in einem handlichen Keyboard: Viele realistische Sampling-Sounds und Sound-Effekte, die man mittels Sequenzer zu komplexer Musik arrangieren konnte. Damit revolutionierte die Korg M1 die Musikwelt und wurde zu dem Keyboard für Musikproduktion und Live-Einsatz. So brauchte man nur seine Memory Cards, um bei einem Gig dabei zu sein oder in einem Studio ein paar Takes einzuspielen. Das Teil stand einfach überall.

Die Preset-Übersicht der Korg iM1 erlaubt auch die Suche nach Klangkategorien.
Die Preset-Übersicht der Korg iM1 erlaubt auch die Suche nach Klangkategorien.

Die Mega-Präsenz der M1 führte konsequent dazu, dass ihr Sound allgegenwärtig war in den 1980ern. Der Trend setzte sich mit den ebenso erfolgreichen Nachfolgern der T-Serie in den 1990ern fort bis in die aktuellen Geräte Kronos oder Nautilus, sodass man mit Fug und Recht sagen kann: Korg prägte den Begriff „Music Workstation“ und ist auch heute auf diesem Gebiet tonangebend.

Das Editieren der Sounds ist dank übersichtlicher Menüs komfortabel und einfach. Mithilfe der KAOSS Pad-Controller kann man die Sounds intuitiv steuern.
Das Editieren der Sounds ist dank übersichtlicher Menüs komfortabel und einfach. Mithilfe der KAOSS Pad-Controller kann man die Sounds intuitiv steuern.

Korg iM1 als Piano-App?

Der Begriff „Piano-App“ trifft es nicht ganz, da es sich bei der M1 um eine Music Workstation handelt – insofern also eine Art „Multi-Keyboard“ mit einem breiten Sound-Mix. Allerdings gibt es hier ein paar sehr spezielle Piano-Sounds und Layer-Presets, die schlichtweg Kultstatus haben.

Geradezu inflationär wurde damals das akustische Piano-Sample eingesetzt. Ziemlich hart und drahtig im Klang setzte sich das „M1-Piano“ auf jeder Bühne durch und war außerdem gerade richtig, um House-Tracks ihren typischen rhythmischen Drive zu verpassen. Dann noch die M1-Orgel als Bass dazu – das war die Kombi der Dance-Hits der 80s und 90s.

Alle Instrumente – eine App

Die Korg iM1 ist eine regelrechte Sound-Schleuder – bis zu 3.300 Sounds kann man hier bekommen, sofern man die beiden optional angebotenen Card Packs hinzunimmt. Als In-App-Kauf kosten diese jeweils günstige 4,99 Euro. Aber selbst die Basis-App hat schon unglaublich viele Sounds zu bieten. Es gibt hier Bässe, A- und E- Gitarren, Strings, Synthis und Sound-Effekte, Flute, Brass – als Ensemble- und als Lead-Instrumente.

Damals war man absolut geflasht vom natürlichen Klang der M1-Sounds, sodass sich der Begriff „Natur-Sounds“ für eine ganze Weile festsetzte. Heute hat man eine andere Idee davon, und die Sounds haben im besten Sinne nostalgischen Charme. Trotzdem haben die Sounds auch heute noch Power, das bringt die iM1 App sehr gut rüber.

Mobiles Sound-Studio…

Vor allem für den Live-Einsatz ist Korg iM1 eine sehr interessant Möglichkeit, um möglichst viele Sounds parat zu haben. Vor allem sollte man da sicher auch die Kombination mit anderen guten Apps von Korg nicht aus den Augen verlieren – Korg Module Pro z.B. sowie auch z.B. die virtuell-analogen Synthis wie Korg Mono/Poly und Polysix. Damit kann man tatsächlich die Zeiten der 80er nachempfinden und bekommt fantastische Sound-Kombinationen aus seinem iPad.

… perfekt dazu nanoKEY Studio

Mein Tipp zu den Korg Apps ist das nanoKEY Studio, welches von den meisten Korg Apps nativ unterstützt wird. Einfach per Bluetooth verbinden und man hat unterwegs sein kleines Studio immer dabei. Die „Tastatur“ des nanoKEY Studio ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber so viel Funktionalität auf der kleinen Fläche – das ist einfach grandios.

Korg iM1 und Memory Cards

Das ist wirklich der Hit an der Korg iM1. Die Sounds sind in Memory Cards organisiert. Diese Speicherkarten gab es damals wirklich. Ein bisschen größer und dicker als eine Kreditkarte war so eine Card, mit der man vom Hersteller neue Presets bekam. Ebenso konnte man auf solchen Karten seine eigenen Sounds speichern und so mit anderen austauschen. Ganz schön praktisch eigentlich, zumal damals Dinge wie Internet und Email noch nicht verfügbar waren.

Per in-App-Kauf werden zu je 4,99 Euro optional die Presets der M1 Memory Cards und der Korg T1-Serie angeboten. Insgesamt kommt man so auf 3.300 Sounds.
Per in-App-Kauf werden zu je 4,99 Euro optional die Presets der M1 Memory Cards und der Korg T1-Serie angeboten. Insgesamt kommt man so auf 3.300 Sounds.

Workstation Museum

Die Memory Cards lassen es bereits erkennen: Hier wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet, um die Zeiten von damals nachzuempfinden. Mit dem T1-Modell kam der Switch zur Floppy-Disk als zeitgemäßeres Speichermedium. Entsprechend werden diese „Cards“ in der Preset-Galerie anders dargestellt.

Das Schöne an diesem kleinen Museum ist, dass man es spielen kann. Dabei klingt es so authentisch und bringt gleichzeitig das Workstation-Konzept in die heutige Zeit. Wer damals mit den Digital-Synthesizern der 80er selber Sounds editierte, hätte sich so ein komfortables Menü gewünscht wie man es jetzt in der Korg iM1 vorfindet.

Sounds editieren leicht gemacht

Alle Sounds lassen sich auf eigene Bedürfnisse anpassen – z.B. weniger Hall. Dafür gibt es eine Easy-Page, dann übersichtliche Menüs für Oszillatoren, Filter (VDF), Amplifier (VDA), Controller-Einstellungen und Effekte. Außerdem unterscheidet die Korg iM1 natürlich zwischen PROGRAMs, MULTIs und COMBIs. Letztere erlauben die Kombination von acht unterschiedlichen Sounds, die dann entweder als Layer/Split-Kombinationen (Combis) gespielt oder als acht multitimbrale Parts individuell angesteuert werden können.

Multis kann man z.B. aus Gadget heraus spielen – eine weitere echt geniale DAW-App von Korg. Dazu nutzt man dann das Gadget-Modul „Taipei“. Man kann aber auch die Korg iM1 selber als Gadget-Modul namens „Darwin“ nutzen, die dann selbstverständlich nur im PROGRAM-Mode arbeitet (und das Original Display der alten M1 darstellt – Mega-Kult!).

Korg iM1 & Korg Gadget
Korg iM1 & Korg Gadget

Fazit: Mega Krass!

Die Korg iM1 zeigt mal wieder – eigentlich doch wie alle Apps von Korg -, dass man hier nicht etwa eine nostalgische Spielkiste bekommt, sondern ein vollwertiges Software-Instrument. Es ist ein tolles mobiles Sound-Studio, das man sehr gut auch in Kombination mit seinem Digitalpiano daheim nutzen kann. Außerdem aber wird daraus im Zusammenspiel mit anderen Apps wie Korg Gadget und Korg Module eine ausgewachsene ultrakompakte Workstation daraus, die auch im Live-Einsatz mit dem iPad einen super Job macht.

Für Sound-Enthusiasten wie mich stellt sich gar nicht die Frage – Korg iM1 ist ein Must-Have. Die Sounds hatten damals einen solchen Impact, allein deshalb lohnt es sich, diese als App parat zu haben. Die App klingt unglaublich authentisch – man könnte auch sagen schrill und knallig. Aber es ist kaum zu glauben: Viele der Sounds haben immer noch so ein gewisses inspirierendes Momentum – das ist eben auch echter Kult und Trash zugleich.

Korg iM1 im Überblick

Erhältlich seit: 2015
Formate: App für iOS; Plugin für Win & Mac (Korg Legacy Collection)
Hersteller/Vertrieb: Korg

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Pro und Contra

  • Kultiger Vintage-Sound
  • Umfangreiche Sound-Library
  • Günstiger Preis
  • Gutes Edit-Konzept

Jörg Sunderkötter

Für Sound-Enthusiasten wie mich stellt sich gar nicht die Frage - Korg iM1 ist ein Must-Have. Die Sounds hatten damals einen solchen Impact, allein deshalb lohnt es sich, diese als App parat zu haben. Die App klingt unglaublich authentisch...


Korg iM1 :   29,99 €

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8. April 2022

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