Preview: Clavia Nord Piano 6 – Stagepiano

Anaheim, Kalifornien – NAMM Show 2025: Clavia präsentiert neben der neuen Combo-Orgel Nord Organ 3 das neue Nord Piano 6. Bei Letzterem bleiben die Eckdaten zunächst einmal wie beim Vorgänger. Welche Möglichkeiten aber das neue Layer-Konzept und die damit erweiterte Effekt-Architektur mit sich bringen – das konnten wir schon beim Nord Grand 2 feststellen. Diesem Deluxe Stagepiano gleicht Clavia nun das Nord Piano 6 an.

Wer beim neuen Nord Piano 6 mit mehr Speicher und großen Neuerungen gerechnet hat, dürfte spontan ein wenig enttäuscht sein. Denn zumindest anhand der Eckdaten wie Speicher & Polyfonie etc. bleibt alles wie beim aktuellen Nord Piano 5.

Einen großen Move allerdings macht das Nord Piano 6 in Sachen Bedienkomfort – vor allem bei den klanglichen Details und Feinheiten. Welchen Unterschied das Layer- und Effekt-Konzept bringt, das durften wir schon im Vergleich von Nord Grand 1 & 2 bestaunen. Ähnlich verhält es sich wohl nun auch beim Nord Piano 6. Daher empfiehlt sich der Abgleich mit den neuen Features des Nord Grand 2.

Neue Layer? Nord Piano 6 vs. Gen. 5

Bereits beim Nord Piano 5 finden wir großzügige Layer-Möglichkeiten vor. Nicht nur zwei unabhängige Sound-Sektionen – Piano & Sample Synth – sind vorhanden. In jeder Sektion gibt es zwei Parts A & B, die zu Layer-Kombinationen zusammengeschweißt werden können.

Lediglich beim Handling von Lautstärken und der Effektzuweisung macht das Nord Piano 6 nun einen großen Schritt. Zunächst in den einzelnen Sektionen selbst: Hier gibt es nun LED-Fader für jeden Layer-Anteil. Praktisch, denn so hat man die Lautstärken immer gut im Blick und hat unmittelbaren Zugriff darauf, ohne – etwas lästig beim Nord Piano 5 – die Parts über die beiden Buttons umzuschalten.

Neues FX-Konzept

Diesen Game-Changer konnte man schon beim Nord Stage 4 und zuletzt beim Nord Grand 2 feiern. Pro Layer gibt es nun ein komplett eigenes Effekt-Setup – einzige Ausnahme: Die Reverb-Sektion bleibt ein Master-Effekt. Allerdings ist der Effekt anteilig pro Layer individuell einzustellen.

Beim Nord Piano 6 nun kann für jeden einzelnen Layer die Effekt-Sektionen individuell einstellen: Das Electric Grand mit nur leichtem Chorus und Delay, während ein Fender Rhodes als Layer das volle Programm mit Stereo Tremolo und Phaser bekommt? Pad-Sounds aus der Sample-Synth-Sound wiederum bekommen viel Delay, Phasing und Chorus? Alles kein Problem dank der neuen Effekt-Architektur des Nord Piano 6.

Im Vergleich zum Nord Piano 5 gelingt so ein deutlich differenzierterer Mix der vier möglichen Layer-Sounds. Aber es gibt noch andere klanglich relevante Details. So etwa die Unison-Funktion für fetteste Lead-Sounds oder auch Dynamic Compression, die gerade bei leisen und emotionalen Piano-Passagen den Sound in der Lautheit immer im Fokus hält.

Modelle, Verfügbarkeit, Preise

Bis auf die neuen Preise ändert sich hier nix: Auch das Nord Piano 6 ist in zwei Modellvarianten – mit 88 oder 73 Tasten – erhältlich. Wann es auf den Markt kommen wird, konnten wir noch nicht genau ermitteln – Monate wird es noch dauern.

Vorteilhaft ist dieser Moment für alle, die bislang vom hohen Preis überhalb der 3.000-Euro-Grenze abgeschreckt wurden: In der Übergangszeit zur neuen Generation 6 wird das Nord Piano 5 günstiger angeboten – die 88er Version fast 1.000,- Euro weniger als das Nord Piano 6.

Einen ausführlichen Testbericht werden wir liefern, sobald Testgeräte verfügbar sind.

Nord Piano 6 – Überblick

Erhältlich seit: k.A.
Tastatur: Hammermechanik mit 3-fach-Sensor
Polyphonie: 120 Stimmen
Speicher: 2 GB (Piano) 1 GB (Sample Synth)
Hersteller/Vertrieb: Clavia Nord/Sound Service

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