Test: Modartt Pianoteq Bösendorfer 280VC – Piano-VST & iOS-App

Ein Bösendorfer als Piano-VST – der Sound ist vielleicht weniger stark vertreten als der Steinway-Flügel, trotzdem hoch geschätzt. Den Sound aus Wien gibt es nun sogar als Physical-Modeling-Instrument: Modartt Pianoteq Bösendorfer 280VC!

Mit dem Bösendorfer 280VC ist damit auch ein weiteres vom Klavierhersteller autorisiertes Instrument-Pack für Modartt Pianoteq erhältlich. Voraussetzung dafür ist das aktuelle Software-Update 8.3, welches Modartt kostenlos zur Verfügung stellt.

↓ Infos zu Update und Installation im Abschnitt FAQ. ↓

Der Bösendorfer-Sound

Ob Franz Liszt, Arthur Rubinstein, Victor Borge, Oscar Peterson oder Joe Sample – sie und viele andere spiel(t)en Bösendorfer. Berühmt ist der Bösendorfer Imperial, außergewöhnlich aufgrund  seines erweiterten Subbass-Bereichs. Auf diesen verzichtet der Bösendorfer 280VC, welchen der Hersteller selber als den strahlenden Konzertklang der nächsten Generation präsentiert.

Vienna Concert

Klassisch mit einer 88-Tasten-Klaviatur ausgestattet ist der Bösendorfer 280VC – Vienna Concert mit 280cm Länge und 507kg ein ganz und gar großer Konzertflügel. Der Preis: Knapp unter 200.000,- EUR. Davon können viele nur träumen, auch beim Spielen einer virtuellen Version des Originals.

Mit offenen Ohren träumen

Schön aber, dass es Piano-VSTs gibt, denn so darf man mit offenen Ohren träumen. Und über eine gute Hammermechanik-Tastatur gespielt ist auch dieses Pianoteq Instrument ein Genuss. Es gilt nicht nur für den Modartt Pianoteq Bösendorfer 280VC, sondern für alle Instrumente dieses Piano-VST: Anstelle Gigabyte-starker Sample-Libraries nutzt Pianoteq Algorithmen – physikalische Modelle, die in Echtzeit berechnet werden.

Neben hochauflösendem Klang- und Spielverhalten mit allen pianistischen Feinheiten sind außerdem weitreichende Intonationsmöglichkeiten ein großer Vorteil von Modartt Pianoteq. Mehr Facts dazu findest du in der FAQ weiter unten und in den weiteren Artikeln über die Software.

→ Weitere Artikel über Pianoteq.

Modartt Pianoteq Bösendorfer 280VC

Ich war sehr gespannt darauf, dieses neue Instrument-Pack auszuprobieren und gleich schockverliebt: Dieser Sound ist absolute Spitze und zeigt wiederum, welches Klangpotenzial in Modartt Pianoteq steckt. Denn die Presets des Bösendorfer 280VC-Moduls enthalten mehrere Varianten, die im Klangverhalten recht unterschiedlich sind und das immense Potenzial der Intonationsmöglichkeiten von Pianoteq beweisen.

Das erste Preset „Warm“ zeigt den Modartt Pianoteq Bösendorfer 280VC von seiner besten Seite – und die hat einfach diese Grandezza: Offen, warm und reich im Grundklang, elegant im Tonansatz. Besonders gefällt mir der Mittenbereich bei diesem Instrument. Ein klar definierter Tonansatz verleiht Melodien einen strahlenden Charakter, ohne aber arg perkussiv zu wirken.

Variationsreich

Wie alle Modelle von Pianoteq findet man in der Preset-Liste bestimmte Situationen wieder – jedes Preset für sich eine perfekte Simulation: Jazz Recording, Classic Recording, Player usw.  Auch zwei Felt Piano-Presets sind dabei, die wirklich toll gelungen sind. Wenn man sich mit den Intonationsmöglichkeiten der Standard- und Pro-Versionen von Modartt Pianoteq beschäftigt, dann motivieren die Presets immer wieder auch zu eigenen Ausflügen in die Edit-Funktionen und nicht zuletzt die virtuelle Mikrofonierung.

Fazit: Must-have!

Einmal mehr zeigt Modartt, welches Potenzial in der Physical-Modeling-Klangerzeugung dieses Piano-VST steckt. Die Klangqualität ist mega, vor allem aber sind es die dynamischen Zusammenhänge aller Klangdetails, die Pianoteq in einer hohen Auflösung und Präzision darstellen kann. Das spürt man beim Spielen, was eine Artikulation in vielen Nuancen zulässt.

Bislang war das Steinway-Package mein Lieblingsinstrument von Pianoteq. Mit dem Modartt Pianoteq Bösendorfer 280VC ist nun ein weiterer großer Konzertflügel da, der mit ganz eigenem Charakter die Auswahl bereichert – und nicht selten die Wahl zur Qual werden lässt😳 Ein fantastischer Klavierklang.

Modartt Pianoteq Bösendorfer 280VC – Überblick

Erhältlich seit: 06.2024
Plattformen: MacOS, Windows, iOS
Konzept: Erweiterungsmodul, kostenpflichtig
Systemvoraussetzung: Pianoteq 8.3
Website des Herstellers: www.modartt.com

FAQ – Modartt Pianoteq Bösendorfer 280VC

Welche Version von Pianoteq ist kompatibel?

Das Bösendorfer 280VC Instrument-Pack lässt sich in alle Versionen von Pianoteq integrieren: Player, Standard, Pro und Studio. Voraussetzung ist jeweils, dass man das Update auf Version 8.3 macht. Es handelt sich dabei nicht um ein Major-Update – es ist kostenlos. Das Instrument-Pack ist im Update 8.3 nicht enthalten und muss erworben werden.

Wo kann ich das Bösendorfer-Modul kaufen?

Modartt Pianoteq Bösendorfer 280VC ist über die Website von Modartt erhältlich.

Wie wird das Modul installiert?

Das Bösendorfer-Modul muss über den Webshop von Modartt erworben werden und als Lizenzschlüssel in den User-Account übertragen werden. Fortan ist das neue Instrument in der Preset-Liste aufgeführt und spielbereit. Voraussetzung ist Pianoteq 8.3 (oder höher).

Was sollte man beim Spielen von Pianoteq beachten?

Je besser die Tastatur, desto mehr profitiert man von der hohen Klanggüte und Simulationstiefe von Pianoteq. Das Software-Piano lässt sich erstaunlich gut auch über Keyboard-Tastaturen spielen, aber ein Klavier-Feeling wird erst daraus, wenn man über eine gute Hammermechanik-Tastatur spielt.

Brauche ich für Pianoteq eine Solid State Disk?

Nein. Da Pianoteq als Physical-Modeling-Instrument gar keine Samples nutzt, ist der Speicherbereich für die Software winzig im Vergleich zu Sample-basierten Instrumenten. Auch die DSP-Anforderungen der Software an den Prozessor sind als moderat zu bezeichnen.

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