In sieben Jahren tut sich bei einem Hersteller (auch) digitaler Musikinstrumente einiges. Nach dieser Zeitspanne hat Yamaha seine beiden Piano-Keyboards der Piaggero-Serie erneuert. Das aktuelle größere, 76-Tasten-Piaggero heißt Yamaha NP-35.
Pro und Contra
In sieben Jahren tut sich bei einem Hersteller (auch) digitaler Musikinstrumente einiges. Nach dieser Zeitspanne hat Yamaha seine beiden Piano-Keyboards der Piaggero-Serie erneuert. Das aktuelle größere, 76-Tasten-Piaggero heißt Yamaha NP-35.
Leicht und stylisch sind auch die neuen Piaggeros geblieben, deren Optik gegenüber den Vorgängern kaum verändert wurde. Die Piano-Keyboards orientieren sich in ihrer Ausstattung am Homepiano, haben andererseits durch ihre Keyboard-artigen Tastaturen und einfache Verarbeitung kaum Gewicht. Optimal also überall dort, wo eigentlich kein Platz für ein richtiges Homepiano ist.
Ein Piaggero wie das sechs Kilo leichte NP-35 kann man daher einfach mal mit auf die Reise nehmen, um so in Übung zu bleiben. Da es wiederum kein adäquater Ersatz für das Piano mit 88er Hammermechanik-Klaviatur zu Hause ist, empfiehlt es sich Pianisten besonders als Zweitinstrument.
Das NP-35 wird inklusive Netzteil und Notenständer geliefert. Es ist in einer weißen und einer schwarzen Version erhältlich. Optional gibt es den zusammenklappbaren Metallständer L-2C.
Das Bedienfeld kommt ganz ohne Display aus, denn die Handhabung ist tatsächlich sehr simpel. In diesem Zusammenhang sollte man aber jetzt schon mal die die Smart Pianist-App (iOS/Android) erwähnen. Gegenüber dem Vorgängermodell finden wir zwar keine neuen Taster, das Bedienfeld wurde jedoch sinnvoll überarbeitet.
Hinter jeder Klanggruppe – „Piano“, „E-Piano“, „Organ“, Harpsi/Vib.“ und „Strings“ – verbergen sich am NP-35 drei Klänge. Jeder der Klangtaster ist dafür mit einer Diode ausgestattet, die mal weiß, mal rot oder auch blau leuchtet und so die Anwahl der Klänge 1 – 3 einer Bank unterscheidbar macht. Mit 15 Sounds liefern die neuen Piaggeros nun fünf mehr als ihre Vorgänger.
Neu ist der Stereo-Flügel in Bank 1, der in zwei weiteren Varianten – mal gedeckt, mal offen und schillernd – ertönt. Das erste Preset ist davon der am meisten dynamisch wirkende Universalableger eines Yamaha-Konzertflügels (CFIIIS) und bietet deutliche Resonanzen der Saiten und des Klangkörpers. Insgesamt hat der Klang viel von manchen in Yamahas Clavinova-Homepiano-Serie vertretenen Piano-Sounds geerbt, auch wenn deren Qualität freilich nicht ganz erreicht wird.
Die E-Piano-Klänge sind nun mit je einem Fender Rhodes, DX7-Sound und Wurlitzer zum Trio für alle Fälle geworden. Einer Kirchenorgel in zwei Registrierungen wurde eine Hammond-B3 in cleanem Jazz-Sound zur Seite gestellt und einem Cembalo mit oktavierter Alternative ein Vibrafon-Sound.
Die fünfte Bank bietet ein realistisches Streichorchester mit dynamisch steuerbarem Anstrich, einmal synthetische Slow-Strings sowie ein universelles Synth-Pad. Anteil an der Klangästhetik hat zudem noch ein Halleffekt mit sechs Typen, der sich in zehn Intensitätsstufen regeln lässt. In manchen der Klänge wie E-Pianos und Strings kommt noch ein Chorus zum Einsatz, der für mehr Fülle sorgt.
Was man vermisst, ist ein Kontra- oder E-Bass-Klang nebst der dazu passenden Split-Funktion. Das Layern zweier Sounds klappt wiederum einfach, indem man zwei der Klanggruppen-Taster gleichzeitig drückt. Daher ist so ein Dual-Sound innerhalb einer Klanggruppe aber nicht möglich. Die Polyfonie wurde zwar gegenüber den alten NP-Modellen nicht erhöht, doch mit 64 Stimmen ist das NP-35 in den meisten Situationen gut gewappnet.
Die Tastatur vom Typ „Graded Soft Touch“ bietet zwar letztlich ein Spielgefühl wie am Portable Keyboard, dennoch ist sie halbgewichtet und verfügt sogar über schwere Tastengewichte im Bass und leichtere im Diskant. Abgeleitet vom Piano als Vorbild, sind die Tasten unten geschlossen (Box-Typ). Insgesamt ergibt sich ein recht stimmiges Spielgefühl, das auch leichte dynamische Intonation erlaubt.
Die eingebauten Lautsprecher mit zwei mal sechs Watt Leistung haben ihre Grenzen, stellen die Sounds das Yamaha NP-35 präsent und auch voll aufgedreht noch ziemlich sauber in den Raum.
Eine Kopfhörerbuchse für Standardklinke befindet sich hinten links am NP. Ein weiterer Klinkenanschluss hinten rechts ist für ein Sustainpedal gemacht. Auf eine Buchse für ein Dreifach-Pedal wie an den meisten Digitalpianos vorhanden wurde verzichtet.
Mit an Bord auch der aktuellen NPs sind ein Transposer, ein Metronom und ein MIDI-Rekorder. Während das Wechseln des Metronom-Beats zum Beispiel auf einen Dreivierteltakt und das Einstellen des Tempos nach Gefühl schnell realisiert sind, ist es komplizierter, ein konkretes Tempo wie 96 BPM einzustellen, weil dazu Tasten der Klaviatur einbezogen werden.
Das Metronom kann auch zu einer MIDI-Aufnahme hinzugeschaltet werden und sein Beat wird dabei nicht mit aufgezeichnet. Ansonsten arbeitet der Rekorder rudimentär und schneidet lediglich das Live-Spiel auf der Tastatur mit. Auch kann nur ein Song gespeichert werden.
Die Verkabelung mit Mobilgeräten ist beim Yamaha NP-35 dank USB-Audio/MIDI kinderleicht. Über USB-to-Host unterstützt das Yamaha NP-35 die Yamaha-App „Smart Pianist“, die für iOS- und Android-Geräte kostenlos erhältlich ist. Aber auch andere Musik-Apps übermitteln ihren Audio-Stream via USB an das Soundsystem des NP-35. Online-Lessons, Playalongs bis hin zu DAW-Apps – alles kein Problem.
Für Apple-Geräte wird dazu die Verbindung über den Lightning-auf-USB-Kamera-Adapter favorisiert. In der Android-Welt sind derzeit offiziell nur wenige Mobilgeräte von Samsung und aus der Google-Pixel-Serie kompatibel.
Mit Smart Pianist können diverse Einstellungen deutlich bequemer als am Instrument selbst vorgenommen oder auch zahlreiche MIDI-Klavierstücke aus der App mit dem Piaggero genutzt und beidhändig einstudiert werden. Audio-Songs aus der eigenen Smartphone- oder Tablet-Bibliothek erklingen über die NP-Lautsprecher und man kann dazu spielen.
Kompatibel ist die neue NP-Serie zudem zur App „Rec’n’Share“ von Yamaha, die 2019 erschienen ist und zunächst primär für die hauseigene E-Drums-Sparte gedacht war. Die App hält eine Performance nicht nur in einer Audiospur fest, sondern synchronisiert sie mittels Kamera des Mobilgeräts auch mit einer Video-Aufnahme. Anschließend erlaubt die App ein leichtes Editing, um das komplette Werk fit für Youtube oder das Teilen über die sozialen Netzwerke zu machen.
NP-35 vs. NP-15: Der Hauptunterschied zwischen den beiden Piaggeros besteht klar in der Länge und Qualität der Tastatur. Das kleinere Modell ist noch einmal deutlich kompakter, was in Bezug auf die Portabilität ebenfalls entscheidend sein kann. Seine 61er-Tastatur ist ungewichtet. Des Weiteren bietet es eine schwächere Verstärkerleistung als der große Bruder. Dafür liegt der Listenpreis 176 Euro unter dem des 76er-Modells.
Graded Soft Touch vs. Hammermechanik: Hier kann das NP-35 eigentlich nur mit der Mobilität punkten und ist interessant für alle, die explizit eine solche halbgewichtete Tastatur wollen. Wer als Anfänger*in Wert auf einen möglichst authentischen Klavieranschlag legt, findet zum Preis des NP-35 eine große Auswahl an attraktiven Produkten. Ein Portable Piano mit 88er Hammermechanik bekommt man selbst bei Yamaha für knapp 100 Euro mehr mit dem ebenfalls neuen Modell Yamaha P-145.
Das NP-35 zeigt sich als mobiles Zweitinstrument, um auswärts nicht aufs Musikmachen verzichten zu müssen. Durch die 76 Tasten und die seitlichen Lautsprecher ist es zwar nicht so kompakt wie möglich, dabei aber noch immer handlich und vor allem leicht. Hier zeigt die halbgewichtete „Graded Soft Touch“-Tastatur Vorteile der Gewichtsersparnis gegenüber einer Hammermechanik-Tastatur.
Um es Einsteigern uneingeschränkt zu empfehlen, stört aktuell der vergleichsweise hohe Marktpreis von nur knapp unter 500 Euro. Für das Geld bekommt man auch bereits verschiedene Portable Pianos mit 88 Tasten und Hammermechanik, von Yamaha selbst beispielsweise das P-45.
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Pro und Contra
Um es Einsteigern uneingeschränkt zu empfehlen, stört aktuell der vergleichsweise hohe Marktpreis von nur knapp unter 500 Euro. Für das Geld bekommt man auch bereits verschiedene Portable Pianos mit 88 Tasten und Hammermechanik, von Yamaha selbst beispielsweise das P-45.
NP-35 Piaggero Black : 325,00 €
ZUM ANGEBOTNP-35 Piaggero White : 325,00 €
ZUM ANGEBOTL-2C Keyboard Stand : 69,00 €
ZUM ANGEBOTCasio Privia - in der Einstiegsklasse begeistern die Portable Pianos dieser erfolgreichen E-Piano-Serie nicht nur in Spielgefühl und Sound, sondern vor allem auch im modernen Design. Mit drei neuen Modellen zielt Casio nun auch auf ...
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