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Test: VSL Bösendorfer Imperial – Synchron Pianos Sample-Library

  • Die Sample-Library enthält einen Bösendorfer Concert Grand 290 Imperial Konzertflügel, welcher in der Synchron Stage der VSL aufgenommen wurde.
  • Die Library wird im VSL Synchron Player geladen. Diesen gibt es sowohl als Plug-in als auch in einer Standalone-Variante.
  • Die Leistungsanforderungen der Library sind sehr hoch, eine schnell SSD-Festplatte ist absolut empfehlenswert.

Pro und Contra

  • Hohe Dynamik-Auflösung
  • Detailgetreues Klangverhalten
  • Hochwertiger Raumklang
  • Flexible Klanggestaltung
  • Hohe Systemanforderungen
VSL Bösendorfer Imperial 290 - Synchron Pianos
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Die Sampling-Instrumente aus der VSL Synchron Stage bestechen nicht nur durch ihre hohe Detailtreue. Mit diesen Libraries lädt man sich auch den fantastischen Raumklang des Wiener Aufnahmesaals in seinen Audio-Rechner. Auch der VSL Bösendorfer Imperial als Bestandteil der Synchron Pianos wurde dort aufgenommen und profitiert von all diesen Eigenschaften.

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Diese Library verspricht Großes

Wer sich gerne von technischen Superlativen beeindrucken lässt – die VSL Synchron Pianos geben wirklich jeden Anlass dazu. Die bloße Menge an Samples lässt erahnen, von wo der Detailreichtum dieser Libraries herrührt.

Dank saftigen 129GB (Download ca. 40GB) und über 100.000 Samples bekommt man mit dem VSL Bösendorfer Imperial genau die Art von High-end-Klavier-Library, die man erwartet. Neben fünf Mikrofonsignalen und ganzen acht Oktaven (97 Tasten) wurde dieser Konzertflügel offensichtlich mit viel Leibe zum Detail erschaffen.

Die Pedal-, Tasten-, und Resonanzgeräusche lassen sich individuell in der Lautstärke verändern, und mittels Half-Pedaling und dem Synchron Stage Vienna Hall wird ein extrem realistisches Spiel- und Klangerlebnis geboten.

Der Synchron Player – so nennt sich der Software-Sample-Player der Vienna Symphonic Library – stellt dabei alle Funktionen bereit, um den Bösendorfer in seinen Musikprojekten perfekt in Szene zu setzen. Aber natürlich kann man den Klavierklang einfach nur spielen und genießen – sofern man einen entsprechend leistungsstarken Musik-Computer sein eigen nennt.

Einfach und übersichtlich: Im Play-Menü bekommt man alle wichtigen Funktionen auf dem Silbertablett serviert. Mit anderen Menüs muss man sich nur selten auseinandersetzen.
Einfach und übersichtlich: Im Play-Menü bekommt man alle wichtigen Funktionen auf dem Silbertablett serviert. Mit anderen Menüs muss man sich nur selten auseinandersetzen.

Zum Klavierspielen ist die Standard-Library mehr als ausreichend. Für professionelle Musikproduktionen kann man mit der Full-Library-Version sogar noch einen Schritt weiter gehen. Diese bietet sechs weitere Mikrofonsignale und kommt mit ihren 237.000 Samples auf unglaubliche 295GB, was sich natürlich dementsprechend im Preis widerspiegelt.

VSL Bösendorfer Imperial: Alles im Blick

Auch wenn es sich hier um eine umfangreiche Library handelt, muss man sich über die Handhabung keine Gedanken machen. Dank der sechs Presets „Concert“, „Intimate“, „Player“, „Pop“, „Ambience“ und „Mighty“ ist man für die meisten Situationen gut gewappnet. Will man dann aber doch mal unter die Haube schauen, findet man in den Mix- und Edit-Sektionen alles, was man benötigt.

Der Mixer ermöglicht auch separate Audio-Ausgänge und eine Vielzahl an Effekten.
Der Mixer ermöglicht auch separate Audio-Ausgänge und eine Vielzahl an Effekten.

Der eigenständige Mixer bietet sogar für jeden Kanal einen eigenen Equalizer und Power-Pan. Letzteres ist ein kleines ausgeklügeltes Menü, das nicht nur die Position, sondern auch die Breite des Klangs im Stereo-Panorama bestimmt.

Für Klangexpert*innen und Experimentierfreudige gibt es dann auch noch das Edit-Menü. Hier kann jede einzelne Klaviertaste individuell in Lautstärke, Dynamik, Frequenzen und Stimmung bearbeitet werden. Das braucht man zwar eher seltener, doch Potential hat diese Funktion allemal.

Sieben Oktaven war gestern

Bei einem Klavier, dessen Fokus auf seinem warmen und angenehmen Klang liegt, müssen die tiefen Töne natürlich überzeugen. Da kommt es doch gelegen, dass das Bösendorfer Imperial stolze 97 Tasten hat, was die normale Klaviatur um eine Oktave nach unten erweitert.

Fairerweise sollte man hier aber keine butterweichen Engelsgesänge erwarten, denn gerade alles unter F0 hört sich zwar kräftig und interessant, aber auch rau und metallen an. Dementsprechend sind die neugewonnenen Tasten weniger für herkömmliche Lieder geeignet, den sie dienen vorwiegend als Resonanztöne, die man im Sustenuto-Pedal hält. Letzteres funktioniert leider in der aktuellen Version des Software-Instruments nicht – bei VSL arbeitet man bereits an einem Update.

VSL Bösendorfer  Imperial: Ein Allrounder im Klang

VSLs Bösendorfer Imperial zeichnet sich durch seinen ausgewogenen und eher Mitten-betonen Klang aus. Durch die etwas zurückhaltenden Höhen und den leicht hölzernen Sound entsteht eine angenehme Wärme, die aber keineswegs verwaschen klingt. Man hat hier weder einen sehr voluminösen, noch einen zu dünnen Klang, was den Bösendorfer zu einem soliden Allrounder macht.

Besonders bei ruhigeren Klavierstücken oder als Begleitinstrument gefällt mir der VSL Bösendorfer Imperial sehr gut. Denn gerade bei sanfterer Artikulation kommen die detailreichen Dynamikabstufungen exzellent zur Geltung.

Dennoch kann das Bösendorfer richtig laut und akzentstark klingen, wenn kräftiger in die Tasten haut. Aber wer einen Radio-Pop-Piano-Sound erwartet, sollte eher zu einem Klavier greifen, das sich im Klangverhalten direkter und brillanter verhält.

Was bringen verschiedene Mikrofonsignale?

Die fünf Mikrofonsignale der Standard Library verändern natürlich nicht grundlegend das gesamte Klavier, doch gerade beim Thema Raum und Hall wird hier viel Flexibilität geboten. Wenngleich manche kritisieren mögen, dass der Hall im Piano-Sampling enthalten ist, so möchte man auf diesen Raumklang nur ungern verzichten. Der Mix aus Mikrofonpositionen ermöglicht eine große Bandbreite in der Dimensionierung des Klangs – das klingt fantastisch.

Die „Condenser“- und „Mid 1“-Signale kommen direkt vom Flügel und bringen einen nahen und trockeneren Klang mit sich – perfekt, um sie mit dem Room-Mix zu kombinieren. Dieser hat einen sehr hohen Hallanteil und eignet sich exzellent um dem Klavier einen unglaublich realistischen Raumklang zu verschaffen.

Eine Alternative bieten die Decca-Tree-Signale. Diese spezielle Dreieck-Mikrofonierung kommt bei Orchester-Aufnahmen zum Einsatz und gibt dem Bösendorfer einen natürlichen und weiten Sound, der sich besonders in Kombination mit Orchesterinstrumenten in den Gesamtmix perfekt einfügt.

Die Grafik zeigt die Positionen der verschiedenen Mikrofone und welche Signale in der Standard und Full Variante enthalten sind.
Die Grafik zeigt die Positionen der verschiedenen Mikrofone und welche Signale in der Standard und Full Variante enthalten sind.

Echter Hall vs. Reverb-Effekte

Wie schon seine VSL Geschwisterlibraries, überzeugt mich auch das VSL Bösendorfer Imperial gerade in puncto Realismus. Das ist nicht nur Elementen wie den Resonanz-, Tasten- oder Pedalgeräuschen zu verdanken, sondern besonders dem unglaublichen Hall. Da die Hallsignale direkt vor Ort in den Synchron Stage Vienna aufgenommen wurden, können Reverb-Plug-ins diesem echten Raumklang nicht das Wasser reichen. Dafür kann man auf den Klang des Halls allerdings auch weniger Einfluss nehmen – ein zweischneidiges Schwert.

Nichtsdestotrotz gibt es noch einen soliden Reverb-Effekt, den man auf Wunsch benutzen kann. Wenn man die Möglichkeit hat, würde ich die Mikrofonsignale immer dem Effekt vorziehen. Die Mischung aus echtem (Mikrofonsignal) und virtuellem Raumklang (Reverb) kann auch kontraproduktiv sein. Hier sollte man immer die Einstellungen „Condenser“ oder „Mid 1“ nutzen.

Fazit: Groß, größer, Imperial 290

Ganz nach VSL Manier, handelt es sich bei dem Bösendorfer Imperial um eine qualitativ hochwertige und detailreiche Library. Um den ausgewogenen Klang dieses Bösendorfer Concert Grand 290 Imperial auch beim Spielen zu genießen, braucht man einen leistungsstarken Rechner mit schnellem SSD-Speicher.

Die Handhabung ist einfach und übersichtlich gelöst, im Vordergrund stehen kreatives Arbeiten und Spielgenuss. Der gebotene Klangrealismus und ganz speziell der fantastische Raumklang macht diese Piano-Library zu einem besonderen Erlebnis.

VSL Bösendorfer Imperial – Übersicht

Erhältlich seit: 08.2019
Plattform: VSL Synchron Player (ist enthalten für MacOS, Windows); AU, VST, AAX native, Standalone
Leistungsanforderungen: sehr hoch, 129 GB Samples, SSD empfohlen
Standard Library: € 285
Full Library: € 540
Hersteller/Vertrieb: VSL Vienna Symphonic Library/best service

Pro und Contra

  • Hohe Dynamik-Auflösung
  • Detailgetreues Klangverhalten
  • Hochwertiger Raumklang
  • Flexible Klanggestaltung
  • Hohe Systemanforderungen
Janis Theurer - Autor bei PIANOO

Janis Theurer

Ganz nach VSL Manier, handelt es sich bei dem Bösendorfer Imperial um eine qualitativ hochwertige und detailreiche Library. Der gebotene Klangrealismus und ganz speziell der fantastische Raumklang macht diese Piano-Library zu einem besonderen Erlebnis.

Bösendorfer 290 Imperial Std. :   179,00 €

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