Mit Arpeggiator spielen
Die Piano-Library besteht aus eigentlich drei Instrumenten. Neben dem einfachen Grundsound gibt es eine oktavierte Version und außerdem eine Arpeggiator-gesteuerte „Sequencer“-Version. Letztere hat es in sich, denn damit entfacht das Instrument sein Potenzial als rhythmisches Produktionstool.
Repetitive Elemente im Prepared-Piano-Stil, die Neo-Klassik-Pianomusik ist voll davon. Hier gilt: Je mehr individuelle Besonderheiten der Klang hat, desto besser. Und genau das bekommt man mit dem alten ED. Seiler in seinen Audio-Rechner. Der Vorteil: Wer kein akustisches Klavier besitzt oder keine Lust und Zeit für den Aufwand hat, ein echtes Klavier zu präparieren und akustisch aufzunehmen, findet mit The Muted Seiler ein praktisches Kompositionswerkzeug.
Intuitives Sequencing
Der Sequencer kann so monoton klingen wie man es sich von der Anwendung wünscht. Er bietet aber so vielseitige Einstellmöglichkeiten, dass man ständig neue Motive entwickeln möchte. Manches davon mag stark verfremdet und nach elektronischer Musik klingen, immer aber behält der Klang seine akustische Komponente. Das begründet sich durch das Round-Robin-Sampling, das vor allem auch beim Sequenzer-Einsatz für das nötige Quäntchen an natürlich wirkender Variation in den Attacks sorgt.
Um ein musikalisches Motiv weiter zu formen, kann man mit der Anzahl der Steps spielen, um etwa gegenläufige Muster zu erzielen. Lässt man noch die Step-Längen variieren, klingt es besonders in vertrackten Rhythmen (z.B. 3/4 über 4/4) sehr interessant. Da es sich ja um einen Arpeggiator handelt, ändert sich die Sequenz mit den gerade gespielten Akkorden. Das macht riesigen Spaß und ist super easy zu handhaben.