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Test: Arturia Stage 73 V2 – Electric Piano-VST

  • Das Arturia Stage 73 V2 kann als Piano-VST oder als Standalone Software-Piano auf Mac und Windows-PC gespielt werden.
  • Inklusive zahlreicher Effekte und Amp-Simulation emuliert das Stage 73 V2 die vielfältige Klangwelt des Fender Rhodes E-Pianos authentisch und detailreich.
  • Im Vergleich zur Vorgängerversion klingt die aktuelle V2 deutlich besser.

Pro und Contra

  • Authentisches Klangverhalten
  • Flexible Intonation
  • Sehr gute Vintage-Effekt-Simulationen
  • Kein Note-by-Note-Edit
Arturia Stage 73 V2
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Wer eine realistische Nachbildung des Fender Rhodes als Piano-VST haben möchte, sollte sich unbedingt mal das Arturia Stage 73 V2 installieren. Es liefert nicht nur den authentischen Sound des beliebten Vintage E-Pianos, sondern gleich auch die passenden Effekte, Amp-Simulationen und Möglichkeiten zum Intonieren und Tunen des Klangs.

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Das Arturia Stage 73 V2 ist im Klang nicht nur authentisch, sondern auch authentisch flexibel.

- Sound intonieren mit dem Stage 73 V2

Physical-Modeling-Technik wird immer noch von vielen pauschal verschmäht. Aufgrund der „synthetischen Herkunft“ werden Software-Instrumente daher heute oft unterschätzt. In den letzten Jahren aber hat diese Technik einen massiven Entwicklungssprung erfahren. Das Arturia Stage 73 V2 profitiert offensichtlich davon und klingt auch deutlich besser als die Vorgängerversion.

E-Piano Love

Wer ein echtes Fender Rhodes aus den 60er/70er-Jahren besitzt, hat über die Jahrzehnte eine innige Beziehung zu seinem Instrument aufgebaut. Nicht selten ist es eine Art Hassliebe. Denn das einzigartige und lebhafte Sound- und Spielgefühl geht eben mit diversen Schwachpunkten der mechanischen Tonerzeugung einher.

Tastatur, Hammermechanik, Dämpfer, Tines und Tone Bars brauchen Pflege – und nicht zuletzt gehört zu einem guten Rhodes ein Repair-Kit mit Ersatzteilen. Auch das zusätzlich erforderliche Equipment bedeutet Aufwand: Man braucht einen guten Preamp, Effekte und bestenfalls noch einen Röhrenverstärker, vorzugsweise einen Fender Twin Reverb.

Alles das vereint das Arturia Stage 73 V2 in einem Plug-in bzw. Standalone-Programm, inklusive Tuning-Möglichkeiten, um Rhodes-Sounds mit individuellem Klangverhalten zu bekommen. Es lohnt sich daher sehr, in die Tuning-Funktionen einzusteigen. Aber es gibt natürlich auch zahlreiche Presets für den einfachen Sofortgenuss.

Arturia Stage & Suitcase

Beide Bauformen berücksichtigt das Stage 73 V2: Mit vier Metallbeinen und Sustain-Pedal ist das Stage sicher die am meisten verbreitete Bauform. Das Suitcase wiederum steht auf einer soliden Verstärkerbox und ist so etwas wie die Deluxe-Version eines Rhodes E-Pianos. Es enthält eine 2-Band-Klangregelung, während das Stage nur einen Tone- bzw. Bass-Boost-Regler besitzt.

Das Suitcase emuliert außerdem den Preamp und den als „Vibrato“ bezeichneten Stereo-Tremolo, der auch den charakteristischen Sound des Suitcase mitbestimmt. Die Einstellungen im Hauptmenü sind schon mal erfreulich einfach – die Presets verraten aber schon, dass beim Arturia Stage 73 V2 noch mehr geht – viel mehr.

Advanced-Menü und Rhodes-Modelle

Das Arturia Stage 73 V2 ist im Klang nicht nur authentisch, sondern auch authentisch flexibel. Ob soft, rockig, perkussiv, glockig, smooth – der Rhodes-Sound ist extrem wandelbar. Wer selber das Klangverhalten gestalten möchte, findet im Advanced-Menü alle Funktionen, um den Sound zu intonieren.

Die Handhabung ist im Grunde einfach, denn bereits mit den sieben Modellen hat man die wichtigsten charakteristischen Sounds am Start. Zur weiteren Verfeinerung dreht man an den Parametern von Mechanics, Noises und Acoustics, um Einfluss auf das dynamische Klangverhalten zu nehmen.

Das Arturia Stage 73 V2 simuliert per Physical Modeling die elektromagnetische Klangerzeugung bis ins kleinste Detail: Tuning, Winkel der Klangzunge (Tine), Tone Bar, Pickup, Hammer Noise, Damper Noise, Dynamics - damit kriegt man wirklich jeden Rhodes-Sound hin.
Das Arturia Stage 73 V2 simuliert per Physical Modeling die elektromagnetische Klangerzeugung bis ins kleinste Detail: Tuning, Winkel der Klangzunge (Tine), Tone Bar, Pickup, Hammer Noise, Damper Noise, Dynamics - damit kriegt man wirklich jeden Rhodes-Sound hin.

Die schematische Darstellung beschreibt die Zusammenhänge schon recht gut. Den Grundklang bestimmen Pickup Distance und Pickup Allignment. Je kleiner der Abstand zwischen Klangzunge (Tine) und Tonabnehmer (Pickup), desto kräftiger und Oberton-reicher der Sound. Das Pickup Allignment bestimmt den Winkel der Klangzunge im Magnetfeld des Tonabnehmers, hier gilt: Je kleiner der Wert, desto weicher der Ton. Je höher der Wert, desto nasaler wird der Grundklang, bis letztendlich die Oktave im Obertonmix überwiegt.

Smooth oder Attacks mit Impact?

Die beiden Klangbeispiele beschreiben die Auswirkung der Pickup Distance. Es ist der gleiche Basis-Sound – erst mit weitem Pickup-Abstand, was einen weicheren Grundklang erzeugt. Das Hammer Noise ist etwas erhöht und lässt einen leicht holzigen Sound im Attack entstehen. Manche Mark I Rhodes aus den 60ern haben dieses Timbre.

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Im nächsten Beispiel ist nur die Pickup Distance verändert. Der Abstand zwischen Tonabnehmer und Klangzunge ist hier kleiner als im vorigen Klangbeispiel. Selbst bei den weicher gespielten Tönen gleich zu Anfang kann man hören, dass die Attacks mehr Grip haben. Stärker angeschlagene Töne werden dann aber schon fast knallig, der Ton im Ausklang verdichtet und wird etwas knarzig – ohne aber zu übersteuern.

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Dämpfer und Bell Tone

Das Dämpferverhalten lässt sich ebenfalls anpassen, wobei sowohl die Ausklingzeit als auch die Lautstärke des Damper Noise einstellbar ist. Tine Noise hingegen fügt dem Grundklang den für das Rhodes E-Piano typischen Bell Tone hinzu. Je mehr davon, desto glockiger oder drahtiger wird der Sound – je nachdem, wie die Pickup-Einstellungen vorgenommen wurden. Die Parameter beeinflussen sich gegenseitig, was ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Aber man hat den Bogen schnell raus. Und wenn man die Tone Bar Resonance erhöht, bekommt der Sound eine leicht drahtige Note. Wer den kristallklaren Dyno-Rhodes liebt, dreht diesen Parameter hoch.

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Wer die maximale Flexibilität bei der Intonation der Sounds wünscht, wird vielleicht ein Note-by-Note-Edit vermissen wie es z.B. Modartt Pianoteq oder das Rhodes V8 Pro bieten. Die Intonation des virtuellen Rhodes ist beim Stage 73 V2 aber wirklich sehr gut umgesetzt und hier steht sicher die einfache Handhabung im Vordergrund – und nicht zuletzt auch ein günstiger Preis im Vergleich mit den beiden genannten Mitbewerbern.

Die Effekt-Auswahl ist relativ klein, aber auf Vintage-E-Pianos zugeschnitten und von sehr guter Qualität ausgerichtet.
Die Effekt-Auswahl ist relativ klein, aber auf Vintage-E-Pianos zugeschnitten und von sehr guter Qualität ausgerichtet.

Authentische Effekte

Ein Rhodes-Sound lebt erst durch den Einsatz von Effekten. Die Modeling-Qualität von Arturia kommt hier voll zur Geltung: Egal, ob Chorus, Tape Delay, Analog Delay, Phaser, Flanger, Chorus oder Wah-Pedal – die Effekte klingen alle richtig gut und authentisch. Die Glitch-Effekte beim Tape-Echo sind einfach krass, und mit der Modulation des Analog-Delays bekommt man fantastische Chorus-Effekte im BBD-Style.

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Insgesamt gibt es sechs Effekt-Slots, wobei man bis zu vier Stompboxes kombinieren kann – jeweils mit einer Auswahl von 13 authentischen Effekten. Zwei weitere Effekt-Sektionen gibt es für Reverb (von Plate- bis Spring-Reverb) und Amp-Simulation. Letztere unterschiedet zwischen Twin Amp (Fender Twin Reverb) und Rotary-Speaker. Ich bin begeistert von der Amp-Simulation, die auch noch mal Tremolo und Spring-Reverb mitbringt. Mega!

Fazit: Sensationell gut!

Großartig! Arturia Stage 73 V2 liefert eine Simulation des Fender Rhodes E-Pianos in einer fantastischen Qualität. Konnte die Vorversion nicht wirklich überzeugen, so ist die Qualität hier nun um Längen besser. Das Stage 73 V2 zeigt, wie viel Potenzial in einer gut gemachten Physical-Modeling-Klangerzeugung steckt.

Das Arturia E-Piano lässt sich extrem dynamisch spielen und erzeugt einen wunderschönen warmen und fülligen Grundsound. Wer bislang von Physical-Modeling-Instrumenten weniger überzeugt war, sollte diesem Modeling-Rhodes eine Chance geben. Neben den sehr gut strukturierten Möglichkeiten der Intonierung sind das i-Tüpfelchen die exzellent gemodelten Vintage-Effekte und die Amp-Simulation dieses Piano-VSTs.

Arturia Stage 73 V2 – Überblick

Erhältlich seit: 05.2022
Plattform: Standalone, VST2/3, AU, AAX, MacOS (ab 10.13), Win 8.1 (64-Bit)
Systemvoraussetzungen: Gering
Hersteller/Vertrieb: Arturia/Tomeso

Einzeln oder im Bundle kaufen?

Der Preis von knapp 150,- Euro ist bei der gebotenen Qualität fast schon günstig – das Stage 73 V2 ist allerdings auch als Bestandteil der aktuellen Arturia V-Collection erhältlich, die als eine der wohl größten Synthesizer- und Keyboard-Sammlung sowieso ein No-Brainer ist.

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Arturia V Collection 9 Download
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Kundenbewertung:
(29)

Pro und Contra

  • Authentisches Klangverhalten
  • Flexible Intonation
  • Sehr gute Vintage-Effekt-Simulationen
  • Kein Note-by-Note-Edit

Jörg Sunderkötter

Das Arturia E-Piano lässt sich extrem dynamisch spielen und erzeugt einen wunderschönen warmen und fülligen Grundsound.

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Arturia · Fender Rhodes · Piano-VST · Software-Instrument · Vintage Piano

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