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Test: Yamaha MODX8 – Synthesizer-Workstation mit Piano-Tasten

  • Ausgestattet mit 88er Piano-Tastatur und Hammermechanik lässt sich der Yamaha MODX8 Music Synthesizer sehr gut auch als Stagepiano einsetzen.
  • Der Yamaha MODX8 ist ein ausgewachsenes Synthesizer-System mit komplexen Möglichkeiten der Klanggestaltung. Die Handhabung setzt entsprechende Einarbeitung bzw. grundlegende Kenntnisse im Umgang mit Synthesizern und Workstations voraus.
  • Die MODX-Serie besteht aus den drei Modellen MODX6, MODX7 und MODX8. Dank integriertem Audio/MIDI-Interface und mitgelieferter DAW-Software Steinberg Cubase AI allesamt professionelle Instrumente für Live-Einsatz und Recording.
Yamaha MODX8 - Synthesizer mit Piano-Tastatur und Hammermechanik zum kleinen Preis
(Bildquelle: Yamaha)
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Ein heißer Tipp für Live-Einsatz, Songwriting, MIDI- und Audio-Recording: Nach Erscheinen der Top-Workstation Montage war auch in der Mittelklasse eine Neuerung zu erwarten. Die erfolgreiche MOXF-Serie wird durch drei neue MODX-Modelle abgelöst. Ausgestattet mit einer 88er Piano-Tastatur und Hammermechanik sowie der Technik aus Yamahas Montage-Serie ist der Yamaha MODX8 ein Stagepiano mit allen Extras.

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Die Technik der Top-Workstation zum kleineren Preis: So könnte man das Erfolgsrezept der beliebten „MO“-Serien von Yamaha einfach umschreiben. Ganz gewiss aber steht das für flexible Musikinstrumente mit komplexen Möglichkeiten – man benötigt keine hellseherischen Fähigkeiten, um auch der neuen MODX-Serie großen Erfolg vorauszusagen. 

Einfach Piano spielen, Klavier- und Flügel-Sounds mit Synthesizer-Sounds kombinieren, eine professionelle Sound-Library zum Arrangieren und Komponieren bis hin zur Integration von Hardware-Synthesizer mit Recording-Software und Plug-ins. Dazu ein geradezu klangmalerischer Umgang mit komplexesten AWM2- und FM-Sounds. Bei der Komplexität drängt sich die Frage förmlich auf: Ist das alles noch intuitiv zu handhaben?

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Der Super Know ermöglicht vielseitige Steuerungen der Klänge. Besonders für den Live-Einsatz ein effektives Sound-Tool. (Foto: Jörg Sunderkötter)

Touch-Screen und Super Knob

Der MODX8 schaut spontan aus wie eine leicht verkleinerte Montage 8 Workstation oder ein großer MX88: ein paar Regler und Taster weniger als der Montage, dafür aber ein riesiges Touch-Screen-Display in der Mitte. Kaum zu übersehen leuchtet gleich daneben der Super Knob, welcher mit komplexen dynamischen Modulationen Bewegung ins Klanggeschehen bringen soll.

Auch wenn die Bezeichnung selber etwas motzig tönt: Der Super Knob ist ein tolles Werkzeug, um Sounds ereignisreich zu morphen oder ebenso einen Basisklang mit weiteren Farbnuancen zu bereichern. Aber da geht noch mehr!

Mit dem Super Knob Sounds zu performen, ist mehr als nur Effekthascherei. Selbst die Brot- und Butter-Sounds für den Keyboarder-Alltag haben durch den Super Knob immer ein kleines Extra parat. Egal, ob man mit Arpeggiator und Patterns die Motion Control Synthesis Engine in Wallung bringt oder selber in die Tasten haut. 

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Yamahas Top-Workstation Montage 8 (Bildquelle: Yamaha)

GHS-Tastatur

Apropos in die Tasten hauen: Das macht Freude, denn beim MODX8 hat Yamaha die Graded Hammer Standard-Tastatur (GHS) verbaut, die man von etlichen anderen erfolgreichen Yamaha Instrumenten kennt – z.B. den Digitalpianos Yamaha P-45 oder P-125. Auch beim Yamaha MODX8 spielen sich die Tasten angenehm leichtgängig, exakt und griffig. Mit hochwertigen Digitalpianos oder auch der Balanced-Hammer-Effect-Tastatur des Montage 8 kann die GHS nicht ganz mithalten. Aber für ein klanglich so flexibles Keyboard eine gute Wahl, denn auch andere Sounds wie Strings, E-Pianos, Bässe, Brass etc. lassen sich darüber ebenso sicher spielen.

Yamaha MODX8 – Stagepiano mit Extras

Nicht nur die Tastatur macht da eine gute Figur. Auch sonst bietet der Yamaha MODX8 so einige Vorzüge professioneller Stagepianos. Patches lassen sich hier auf komplexeste Weise programmieren. Layer-Sounds, Split-Kombinationen, aufwendige Effekt-Settings oder externe MIDI-Geräte steuern – alles das lässt sich bis ins kleinste Detail gestalten. Für zusätzliche Sounds ist 1 Gigabyte Flash-Speicher eingebaut, um eigene Samples zu integrieren oder Sound-Libraries aus dem Angebot von yamahamusicsoft.com zu laden. Darunter befinden sich auch etliche Piano-Sounds.

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Über die Category-Search-Funktion findet man zahlreiche Piano-Sounds. Das Navigieren in der Sound-Library des Yamaha MODX8 ist dank Touch-Display sehr komfortabel. (Foto: Jörg Sunderkötter)

Piano-Sounds im Yamaha MODX8

Zur Sound-Library im MODX8 gehört auch eine breite Auswahl an Piano-Sounds. Allem voran der Sound des CFX Konzertflügels aus eigenem Hause. Ein brillanter, dynamischer Piano-Sound, der vielseitig in verschiedenen Versionen für Rock, Solo-Piano, Jazz oder Klassik zur Verfügung steht. Hochwertige Stagepianos bieten mehr Klangdetails, aber der Sound spielt sich über die GHS-Tastatur wirklich prima und bietet dank Damper Resonance und Key-off-Effect die wichtigsten Artikulationen. Für eine Synthesizer-Workstation dieser Preisklasse ist das hohes Niveau.

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E-Piano-Sounds

Ebenso können die E-Pianos gefallen, und auch hier wird ein schöner Detailrealismus geboten: Bei Fender Rhodes und Wurlitzer sind viele mechanische Geräusche im Tonansatz und beim Loslassen der Töne zu hören, weshalb diese Vintage Pianos so authentisch klingen.

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FM-Pianos zeigen sich der FM-X-Klangerzeugung von ihrer besten Seite – und gegenüber den zumeist gesampelten Sounds anderer Keyboards spielen sich die FM-Pianos beim Yamaha MODX8 schon ganz anders. Ohne Velocity-Sprünge und dabei extrem transparent und brillant – wer den Sound der 80er liebt, kommt hier voll auf seine Kosten. In vielen Performances werden FM-Sounds als Layer-Sounds genutzt und lassen einen das Potenzial dieser Syntheseform spüren. Toll gemacht!

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Yamaha MODX8 ist ein Recording-Studio

Der Yamaha MODX8 lässt sich nicht nur gut in ein Recording-Setup integrieren – das Keyboard selbst könnte man glatt als Recording-Studio bezeichnen. Über USB an einen Audio-PC oder Laptop angeschlossen arbeitet der MODX8 als Audio/MIDI-Interface und kann mit jeder DAW-Software kommunizieren. 

… ein heißer Tipp für alle, die live auf der Bühne einen Audio-Laptop mit klassischen Stagepiano-Funktionen kombinieren wollen.

Den perfekten Recording-Workflow bietet die im Lieferumfang enthaltene Vollversion der DAW-Software Steinberg Cubase AI, die auf die Integration der Yamaha Music Synthesizer optimiert ist. Die Steinberg DAW lässt sich darüber hinaus über die Controller-Elemente des Yamaha MODX8 steuern. Daher ist der MODX8 ein heißer Tipp für alle, die live auf der Bühne einen Audio-Laptop mit klassischen Stagepiano-Funktionen kombinieren wollen.

Auch ohne Sequenzer-Software und Audio-PC kann man mit dem integrierten Sequenzer Songs aufnehmen. So kann auf einfachstem Wege spontan und intuitiv das festgehalten werden, was man gerade auf dem MDX8 spielt. Ebenso ist der integrierte Sequenzer ein gutes Tool, um beim Live-Einsatz vorbereitete Backings abzuspielen. Der MODX8 ermöglicht außerdem die Wiedergabe von MIDI-Dateien sowie auch Audio-Dateien im Wav-Format von einem USB-Stick.

Yamaha MODX8 Masterkeyboard-Funktionen
Der Yamaha MODX8 bietet neben der Programmierung von Sounds und Effekten umfangreiche Masterkeyboard-Funktionen auch zur Kontrolle externer Instrumente. (Foto: Jörg Sunderkötter)

AWM2 meets FM-X

Die Basis der Motion Control Synthesis Engine des Yamaha MODX8 besteht aus zwei Teilen: einer 128fach polyphonen AWM2-Klangerzeugung und einem 64fach polyphonen FM-X-Teil. Mit letzterem lässt der MODX8 nicht nur die Sounds des legendären Yamaha DX7 aufleben. Dank erweiterter Struktur mit 8 Operatoren kann die FM-X-Klangerzeugung deutlich mehr. Und sie klingt deutlich transparenter und dynamischer als der Vintage FM-Synthesizer aus den 80ern. 

Der AWM2-Teil basiert auf Sampling-Technik. Ein Sound kann aus bis zu acht Elementen bestehen, die mit der klassischen Klangbearbeitung der subtraktiven Synthese über Filter, Hüllkurven, LFOs etc. geformt werden können. Die Polyphonie beträgt übrigens immer 128 Stimmen, ganz gleich ob man einen stereo oder mono gesampelten Sound spielt.

Für Sound-Tüftler und(!) Player

Als Sounddesigner kann man sich bei FM-X und AWM2 wirklich austoben. Wer einfach nur gute Sounds haben will: unter den ca. 2.000 Performance-Presets des MODX8 findet sich reichlich gutes Klangmaterial. Professionell programmierte Sounds, die live oder im Studio überzeugen – beim Pianospielen bis hin zum Arrangieren und Komponieren kompletter Tracks. Die vielschichtigen Performances sind eine Wucht: Die Sounds inspirieren und klingen durchweg modern. Die Klangqualität ist top!

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Eine wichtige Neuerung, die der MODX8 vom großen Bruder Yamaha Montage vererbt bekommen hat: Die Klangerzeugung arbeitet immer im Performance-Mode - egal, ob man einzelne Sounds spielt oder komplette Bankings mit dem Sequenzer, es steht immer 16 Parts zur Verfügung. (Foto: Jörg Sunderkötter)

Motion Control

Motion Control Synthesis Engine – diesen fulminanten Namen trägt die komplexe Klangerzeugung des MODX8 ganz zurecht. Ihre Stärke sind ereignisreiche und lebhaft performende Sounds. Wozu das Ganze? Gerade beim Einsatz von Patterns und Arpeggio-Motiven macht sich schnell Monotonie breit. Es ist sehr einfach, mit dem MODX8 Beats und Grooves zusammenzustellen, zu denen man spielen kann. Mit gekonntem Einsatz des Motion-Control-Systems wird daraus dann komplexe Musik.

Mittels Motion Sequenzer lassen sich komplexe Klangbewegungen gezielt steuern. So kann man sich ganz auf sein Spiel konzentrieren, während im Hintergrund die Sounds via Motion Control animiert werden. Auch dabei kann man als zentrales Steuerelement wieder den Super Knob nutzen, um spontan in die Klangmodulationen einzugreifen. Für Layer-Sounds ergeben sich unendliche Möglichkeiten, um bestimmte Klangaspekte dynamisch zu gestalten. Das kann auf wahrlich komplexe Weise geschehen, denn jedem einzelnen der acht Klang-Elemtente eines MOXD-Sounds stehen vier unabhängige Motion-Sequence-Spuren bereit. 

… und alles bewegt sich!

In Verbindung mit dem Arpeggiator kann man etwa Klangfahrten komponieren, die sich über mehrere Takte hinweg ausdehnen können. Interessant für den Live-Einsatz ist aber, dass man z.B. kombinierte Pad-Sounds parallel beim Spielen eines Piano-Sounds frei morphen lassen kann. Als Zeitbasis kann man ein Tempo eintappen, MIDI-Clock verwenden oder das von einer zugespielten Audioquelle in Echtzeit extrahierte Tempo nutzen – Wow!

Video-Teaser von Yamaha zur neuen MODX-Serie

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Da war doch noch was: Wie steht’s um die Bedienbarkeit?

Wer den Wechsel vom Vorgängermodell macht, muss sich ein wenig umgewöhnen. Denn Yamaha hat schon bei der Top-Workstation Montage die grundlegende Struktur des Instruments stark aufgebohrt. Das setzt sich natürlich auch auf den kleineren Ableger MODX fort. Die gute Nachricht für alle, die den Wechsel von einem der Vorserien-Modelle machen möchten: Die User-Daten von Motif XS, Motif XF und MOXF können in den Speicher der neuen MODX-Serie geladen werden.

… umfassendes Sounddesign-Tool mit einzigartigen Möglichkeiten der dynamischen Klanggestaltung.

Für das üppige Sound-Angebot des Yamaha MODX8 muss man ein Lob aussprechen: Die Presets überzeugen nicht nur in Auswahl und Qualität. Dabei findet sich inspirierendes und fantasievolles Klangmaterial ebenso wie die typischen Brot- und Butter-Sounds, die man als Keyboarder live oder im Studio ständig braucht. Diese Sounds sind praxisnah programmiert und können beim Erstellen von Live-Sets und beim Arrangieren und Komponieren im Homestudio sofort eingesetzt werden.

Wenn man selber die vielseitigen Möglichkeiten voll ausschöpfen möchte, braucht es Zeit und Muße. Sowohl die Motion-Control-Engine als auch die Klangsynthese sind nichts für Anfänger oder Technikmuffel. Für alle, die Spaß an der Technik haben und gerne an Sounds und Beats tüfteln, ist der Yamaha MODX8 ein umfassendes Sounddesign-Tool mit einzigartigen Möglichkeiten der dynamischen Klanggestaltung.

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Controller-Makramee: Die Steuerelemente des Yamaha MODX8 lassen sich vielfältig einsetzen. Dank großem Touch-Screen behält man trotzdem die Übersicht. (Foto: Jörg Sunderkötter)

Fazit: In Preis und Leistung nicht zu toppen!

Der Yamaha MODX8 ist ein äußerst vielseitiger Synthesizer mit vielen guten Klängen und einem klaren, transparenten Grundsound. Aufgrund der 88er Hammermechanik-Tastatur bietet sich der Vergleich zu reinen Stagepianos an. Letztere bieten mit ihrem Fokus auf Piano-Sounds mehr Detailreichtum. Nichtsdestotrotz gefallen die Piano-Sounds des MODX8. Wer den MODX8 als Stagepiano nutzen möchte, sollte bei der Anschaffung ein Sustain-Pedal mit einplanen. Ebenso ein Flightcase oder eine robuste Tasche für den Transport. Das Kunststoffgehäuse macht den MODX8 zwar erfreulich leicht, aber auch empfindlich.

Wer auf ein vielseitiges Angebot an Klängen sowie Controller- und Programmier-Funktionen Wert legt, findet beim Yamaha MODX8 wirklich alles, was man für Live-Einsatz und Recording braucht – inklusive der nahtlosen Integration eines Audio-PC oder -Laptop.  In Leistung und Qualität überragt der Yamaha MODX8 vergleichbare Instrumente der Mittelklasse. Der Korg Krome 88 ist zwar für weniger Geld zu haben, aber auch  im Vergleich zum günstigeren Yamaha MX88 ist der höhere Preis für den MODX8 gut investiert.

Yamaha MODX8 - top Sounds zum kleinen Preis (Bildquelle: Yamaha)

Yamaha MODX8 – Überblick

Erhältlich seit: 09.2018
Tastatur: Graded Hammer Standard (GHS) – Hammermechanik mit 88 Tasten
Polyphonie: 192 Stimmen – 128 AWM2 (stereo/mono) + 64 FM-X
Besonderheiten: Synthesizer mit Piano-Tasten, integriertes Audio/MIDI-Interface
Hersteller/Vertrieb: Yamaha

Jörg Sunderkötter

Wer auf ein vielseitiges Angebot an Klängen sowie Controller- und Programmier-Funktionen Wert legt, findet beim Yamaha MODX8 wirklich alles, was man für Live-Einsatz und Recording braucht - inklusive der nahtlosen Integration eines Audio-PC oder -Laptop.

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