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Test: Kawai ES110 – Portable Piano

  • Das Kawai ES110 Portable Piano ist dank geringem Gewicht eine gute Wahl für mobile Piano-Spieler.
  • Die Ausstattung konzentriert sich auf die wesentlichen Merkmale eines Digitalpianos, wobei eine gute Tastatur und gute Piano-Sounds im Vordergrund stehen.
  • Update: Das ES110 wird nicht mehr hergestellt. Als Nachfolger ist das Kawai ES-120 erhältlich.
Kawai ES110 Portable Piano
(Bildquelle: Kawai)
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Kawai-Digital-Pianos profitieren in besonderem Maße von den Tastaturen des japanischen Traditionsherstellers. Das trifft auch für das Kawai ES110 Portable Piano zu, dass sich als Leichtgewicht mit überzeugenden Spieleigenschaften zeigt. Als preiswertestes Modell der ES-Serie kann es sogar mit Bluetooth-MIDI punkten. Überzeugende Argumente, auch wenn das ES110 gegenüber den Mitbewerbern zunächst etwas teurer erscheint. 

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Update: Nachfolgemodell ES-120

Seit etwa September 2022 ist das Nachfolgemodell ES-120 erhältlich. In der Übergangszeit (Stand: Dezember 22) sind parallel noch Exemplare des Kawai ES-110 zum günstigeren Preis erhältlich. Verbesserungen des Nachfolgemodells betreffen die Tastatur, das Gehäuse- und Bedienfeld-Design, Bluetooth-Audio und die Kompatibilität zur kostenlosen Kawai PianoRemote-App für iOS und Android.

Hier den Testbericht zum Kawai ES-120 lesen.

Die gesamte Kawai ES-Serie im Überblick.

Reduktion auf das Wesentliche

Das stabil anmutende Portable Piano lässt sich problemlos in Betrieb setzen: Mitgeliefertes Netzteil und das ebenfalls beiliegende Halte-Pedal angeschlossen – schon ist das Kawai ES110 spielbereit. Über die integrierten Lautsprecher klingt das Piano aus dem Stand überzeugend und kann bedenkenlos als Klavier für Band- oder Chorproben eingesetzt werden. Kräftige Bässe muss man von den Lautsprechern nicht erwarten, aber das entspricht absolut der Preis- und Bauklasse des Kawai ES110.

Flexibles Wiedergabesystem

Wenn man das ES110 über die beiden Klinkenbuchsen mit einem Verstärker oder Mischpult verbindet, verstummen die eingebauten Lautsprecher automatisch. Wenn man möchte, kann man diese Funktion aber unterbinden, sodass die Speaker immer laufen. Ähnlich verhält sich das Instrument, wenn man vorne links einen Kopfhörer eingesteckt. Beim Kawai ES110 lassen sich sogar zwei Kopfhörer parallel betreiben – sehr praktisch für den Klavierunterricht oder vierhändiges Spiel.

Kawai ES110 - Testreihe "Digitalpiano für Anfänger"

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Die Bedienung des Kawai ES110: minimalistisch

Die Auswahl der Sounds lässt sich einigermaßen plausibel erledigen. Für die Hauptgruppen Piano und E-Piano gibt es je einen Taster, worüber man die Sounds der Reihe nach durchschaltet. Mit achtmal Drücken hat man die akustischen Klaviere, mit fünfmal die E-Pianos und zwei Orgelsounds unter den Fingern. Unter „Others“ werden die Streicher-, Bass- und Vibraphone-Sounds erreicht.

Alternativ können die Klänge auch bei gedrückt gehaltenem Knopf über die weißen Tasten angewählt werden. Will man jedoch tiefer in die Editierung eindringen, kommt man ohne Handbuch nicht zurecht. Die wichtigsten Bedienschritte sind aber einfach zu durchschauen: Lautstärke, Registrationen, Split-Einstellungen, das Einstellen der Effekte und natürlich die Auswahl der Sounds. Apropos: Wie klingt’s denn eigentlich?

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Die Bedienung der Funktionen fällt etwas minimalistisch aus, die wichtigsten Funktionen sind aber unkompliziert zu bedienen. (Bildquelle: Kawai)

Starke Klaviere

Die Kawai-eigene Tonerzeugung repräsentiert die Klänge Flügel- und Klaviere aus dem Hause Kawai: Durchsetzungsstarke, aber auch smooth klingende Piano-Sounds versprechen puren Spielspaß. Im Band-Kontext gefällt vor allem, dass die Sounds bei kräftiger Spielweise den nötigen Biss haben, um sich als Pianist neben Schlagzeug und Gitarren zu behaupten.

Die Klavierklänge sind aufgrund der guten Tastaturumsetzung dynamisch nuanciert zu spielen.

Aber auch zuhause unterm Kopfhörer zeigt das kleine Kawai ES110 seine Qualitäten. Die Klavierklänge sind aufgrund der guten Tastaturumsetzung dynamisch nuanciert zu spielen. Und auch bei klangmalerischem Spiel mit hohen Sustain-Pedal-Einsatz wirkt der Klang nie künstlich. Guter Klang ist auch bei den E-Pianos angesagt, wobei man sich hier eine größere Auswahl wünschen würde. Bei den Zusatzsounds wussten die beiden Flächensound zu gefallen – sie lassen sich prima im Layerbetrieb zu den unvermeidlichen Piano-Dream-Dahinschmelz-Sounds kombinieren.

Virtual Technician Piano-App 

Falls ein iPad zur Hand ist – Android-Systeme werden nicht unterstützt – empfiehlt sich, die kostenlose Kawai Piano-App Virtual Technician zu laden. Hier lassen sich Details der Klangerzeugung einstellen bzw. verwalten. Diesbezüglich hat Kawai eine Menge zu bieten. So lassen sich Saitenresonanz einstellen, ebenso die Dämpferresonanz bzw. Fallback-Noise, aber auch Brillanz-Parameter, Feinstimmungen und so weiter. Das geht sogar ohne App, ist aber nicht wirklich ein Vergnügen, mit der Virtual Technician App dafür umso mehr. Schade, dass die App nicht auch für das iPhone verfügbar ist.

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Die kostenlose Piano-App Virtual Technician ermöglicht die komfortable Handhabung der vielen Funktionen des ES110. (Foto: Jörg Sunderkötter)

Drahtlos Klavier spielen mit Bluetooth-MIDI

Dank Bluetooth lässt sich die Virtual Technician App kabellos mit dem Kawai ES110 verbinden. Komfortabel wird’s aber auch, wenn Musik-Programme wie Apples Garage Band oder Steinberg Cubasis am Start sind. Dies gilt natürlich auch für alle anderen Musikprogramme auf PCs und Laptops. Man hat so im Handumdrehen ein kleines, mobiles Musik-Studio eingerichtet. Oder man steuert virtuelle Soundmodule wie Korg-Module oder IK Multimedia iGrand mit dem ES110. 

Was beim ES110 nicht geht: Bluetooth Audio, also das drahtlose Streamen von Musik über die eingebauten Lautsprecher. Dies sei der Ordnung halber hier angemerkt, aber keineswegs als Kritikpunkt zu sehen.

Reichlich Bonusmaterial

Kawai bietet beim ES110 die üblichen Funktionen wie einen internen Recorder und Metronom zum Üben, auch Rhythmen und Demosongs bzw. Übungsstücke liegen parat. Ein Notenhalter zum Aufstecken gehört zum Lieferumfang, während ein optional erhältliches Stativ aus Holz das Kawai ES110 zum Home-Piano macht.

Fazit: Gute Qualität!

Gelungener Auftritt. Wer viel unterwegs ist, wird ein 12-Kilo-Leichtgewicht wie das Kawai ES110 zu schätzen wissen. Es bietet die wichtigsten Klavier- und E-Piano-Sounds mit einer gut spielbaren Tastatur, integrierter Verstärkung und eine zeitgemäße Ausstattung mit Buetooth-MIDI. Wer ein Digitalpiano unter 1000 Euro sucht, bekommt hier gute Qualität für sein Geld.

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Kawai ES110 – Übersicht

Erhältlich seit: 02.2017
Tastatur: 88 Tasten, RH-Compact, 2-Sensor-System
Ausführungen: schwarz und weiß, Holzunterbau optional
Polyphonie: 192 Stimmen, Harmonic Imaging
Piano-App: Virtual Technician (iPad only, kostenlos)
Lieferumfang: Sustain-Pedal, Netzteil, Notenhalter
Besonderheiten: Bluetooth-MIDI, Lernfunktionen, Virtual Technician App
Hersteller/Vertrieb: Kawai

Ralf Willke - Autor bei PIANOO.de

Ralf Willke

Geringes Gewicht, guter Sound, gute Tastatur - man bekommt hier viel Einsteiger-Piano für sein Geld.

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