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Test: AAS Chromaphone – Acoustic Object Synthesizer

  • AAS Chromaphone 2 ist ein Software-Synthesizer, der ausschließlich per Physical Modeling Klänge erzeugt.
  • Die Spezialität von Chromaphone ist die Emulation schwingender Objekte wie Metallplatten, Saiten, Membranen oder Trommelfelle. 
  • Chromaphone erlaubt interessante experimentelle Sounds, die sehr gut auch in das weite Spektrum von Prepared-Piano-Klängen passen.
AAS Chromaphone 2 - Acoustic Object Synthesizer
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Synthesizer sind zugegebenermaßen selten gesehene Objekte auf PIANOO.de. Dennoch passt der AAS Chromaphone ein wenig hierher. Mit seiner Modeling-Technik kann der Software-Synth sehr spezielle Sounds erzeugen, die ein wenig auch an Prepared Piano erinnern.

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Insofern ist AAS Chromaphone als Ergänzung der Instrumente-Sammlung ein Tipp für alle, die gerne mit dem Klavierklang im erweiterten Sinne arbeiten. Das Schöne und zugleich Bemerkenswerte an Chromaphone ist das Konzept seiner Klangerzeugung: akustisch schwingende Objekte, die sich in Form zweier Resonatoren kombinieren lassen. 

Akustische Objekte – what? 

Anstelle also abstrakter Synthesizer-Funktionen wie OSC, VCF & Co. schrauben wir hier an Resonanzröhren, Trommelfellen und auch Saiten. Alles virtuell natürlich – nichts kann dabei kaputt gehen. Und wer mit Synthesizern ansonsten nichts am Hut hat, kann mit AAS Chromaphone eigentlich ohne Probleme Sounds basteln, die nützlich beim Komponieren sind und einfach auch verrückt klingen können.

Das Prinzip der Klangerzeugung beruht auf vier Komponenten: Resonator A und B, die man dynamisch überblenden kann. Damit die Resonatoren einen Klang erzeugen können, müssen sie in Schwingung versetzt werden. Dazu ist nicht mehr als ein kurzer Impuls notwendig, in etwas so, wie ein Drumstick, der auf ein Trommelfell knallt. Impulse erzeugt Chromaphone in einer großen Bandbreite mithilfe der beiden Elemente Mallet und Noise. Damit formt man virtuell seinen Drumstick oder Vibrafon-Schlägel.

Mit Chromaphone nach tollen Sounds zu suchen, ist wirklich einfach. Denn man wählt eine Charakteristik für einen Resonator (Mallet, Tube, Drumhead etc.) und experimentiert ein wenig mit den Impuls-Tönen, und schon geht die Reise los. Außerdem gibt es natürlich zahlreiche Presets, mit denen man sofort loslegen kann.

Sounds editieren ist mit AAS Chromaphone sehr einfach. Und doch kommt man schnell zu sogar sehr komplexen und ungewöhnlichen Sounds.
Sounds editieren ist mit AAS Chromaphone sehr einfach. Und doch kommt man schnell zu sogar sehr komplexen und ungewöhnlichen Sounds.

Chromaphones Spezialität: Chromatische Percussion 

Der Name ist hier tatsächlich Programm: Vibrafone, Marimba, Xylofon & Co. kann dieser Software-Synthesizer in einer tollen Qualität liefern. Da die Sounds in Echtzeit erzeugt werden, klingt alles auch noch dynamischer und lebendiger als es bei gesampelten Sounds der Fall ist. Es ist Geschmackssache, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass die Sounds zu perfekt oder glatt klingen. Nichtsdestotrotz: Die Klangqualität ist top.

Es gibt etliche Percussion-Sounds in AAS Chromaphone, aber auch Saiteninstrumente, die wie Nylongitarre oder ein japanisches Koto klingen können, ebenso Bässe in verschiedenen Zupf- und Anschlagtechniken. 

Prepared Piano-Sounds mit AAS Chromaphone

Höchst interessant klingt Chromaphone bei inharmonisch schwingenden Objekten. Dies sind die Resonatoren Beam, Membrane und Drumhead. Oder man nimmt den Resonator namens Manual, bei welchem sich vier Partialschwingungen individuell in der Frequenz einstellen lassen. Diese perkussiven Klänge erinnern stark an die Prepared-Sounds, wo mit Münzen oder Schrauben zwischen den Saitenchören Teilschwingungen betont werden.

Interessante Artikulationsmöglichkeiten lassen sich dann erreichen, wenn man die Resonatoren verschieden einstellt und mit einem Schieberegler überblendet. Noch verrückter klingt das alles aber, sobald man von der Coupled-Funktion Gebrauch macht. Dann beeinflussen sich die Resonatoren gegenseitig. Es entstehen auf diese Weise wirklich sehr abgefahrene und experimentelle Sounds, die aber auch das Gebiet der gewohnten Tonalität verlassen.

Fazit: Akustisch oder synthetisch?

Manchmal fällt es schwer, die Klänge von AAS Chromaphone einzuordnen, denn sie besitzen eine spezielle Ästhetik. Auch wenn man spontan manche Sounds als „synthetisch“ bezeichnen würde, so haben selbst diese eine „akustische“ Anmutung. Dabei bedient Chromaphone eine große Bandbreite an Sounds zwischen Metallophonen, Percussions, schwingenden Membranen, Trommelfellen, Klangstäben und Saiten.

Bemerkenswert ist die einfache Handhabung, die sich mithilfe zweier Resonatoren zumeist am Klangverhalten konkreter akustischer Objekte orientiert. Bei kaum einem anderen Synthesizer kann man auf so spielerische, explorative Weise Sounds (er)finden. Mit Chromaphone kann man Klänge schaffen, bei denen harmonische und und inharmonische Klangspektren sehr nuanciert changieren können. Oft erinnern diese Sounds ein wenig an Extended Piano Techniken und Prepared Piano. Chromaphone kann diese Sounds nicht ersetzen, eigentlich sich aber gut als Erweiterung zu Piano-Libraries und Piano-VSTs. Mit integriertem Arpeggiator ist Chromaphone außerdem ein interessantes Kompositionstool.

AAS Chromaphone – Überblick

Erhältlich seit: 06.2017
Plattform: VST2/AU/RTAS/AAXnative (Win/MacOS)
Konzept: Software-Synthesizer mit Physical-Modeling-Technik
Hersteller/Vertrieb: Applied Acoustics Systems / Sonic Sales

Jörg Sunderkötter

Bei kaum einem anderen Synthesizer kann man auf so spielerische, explorative Weise Sounds (er)finden.

Chromaphone 3 :   89,00 €

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