Test: Studiologic SL73 Studio – kompakter Piano-Controller

Der Studiologic SL73 Studio ist die verkleinerte Ausführung des SL88 Studio und insofern in eigentlich allen Ausstattungsdetails identisch. Günstig im Preis, kompakt und robust begeistert auch die 73er-Variante mit praxisorientierten Features für den Einsatz live on stage wie ebenso im MIDI-Studio.

Eine 88er Tastatur benötigt man im Live-Einsatz eher selten, da man erfahrungsgemäß seine Finger aus dem Bassbereich herauslässt, sofern die Position „Bass“ in der Band besetzt ist. Und für alle, die vorwiegend Sounds von Vintage E-Pianos und Vintage Keyboards spielen, stellt sich die Frage ohnehin nicht, ob man vielleicht doch zur 88er-Version greift. Ganz richtig: Ein Fender Rhodes hat schließlich auch nur 73 Tasten.

Da die technische Ausstattung bei allen Studiologic SL-Keyboard gleich ist, haben wir dort alle Details zusammengetragen und befassen uns hier mit den wesentlichen Features des SL 73 Studio.

Kompakt und robust

Der Unterschied von 15 Tasten klingt nicht nach viel, aber das Studiologic SL73 Studio ist deutlich kompakter und leichter zu transportieren als das SL88 Studio. Die Einsparung bei Tastenanzahl und Abmessungen machen einen Gewichtsunterschied von gut 2kg aus. Dabei verzichtet man aber ganz und gar nicht auf die gute Verarbeitungsqualität von Gehäuse und Bedienelementen.

Die schnörkellose und wirklich gelungene Optik der SL-Reihe findet sich auch beim SL73 Studio keine Ausnahme. Sehr schön ist auch die gesamte Oberfläche des Controllers, die ist nämlich ausnahmslos aus Metall. Das fühlt sich einfach besser und robuster an als Plastik. Durch die wenigen Controller-Elemente wirkt die matte Lackierung der Oberfläche umso besser.

Gutes Spielgefühl unter 400 Euro

Bezüglich des Spielgefühls ist auch hier alles wie beim  SL88 Studio, denn beide Geräte sind mit dem gleichen Tastaturmodell TP/100LR von Fatar ausgestattet. Es spielt sich kurz gesagt prima auf dieser 73er Tastatur, die mit graduierter Gewichtung, 3fach-Sensor ein gutes Spielgefühl mit Grip vermittelt.

Masterkeyboard-Eigenschaften

Hier setzt das SL-Konzept seine Akzente, denn in Abgrenzung zu DAW-Controllern mit vielen Reglern und Fadern wirkt das Studiologic SL73 Studio geradezu spartanisch ausgestattet. Auch wenn der Begriff „Studio“ in eine andere Richtung tendieren mag, die SL-Modelle sind eher auf den Bedarf von Live-Setups ausgerichtet.

Mit vier unabhängig programmierbaren MIDI-Zonen, reichlich Anschlüssen für Pedale sowie USB- und MIDI-Ports ist das SL73 dafür geschaffen, möglichst viele externe MIDI-Geräte in den Griff zu kriegen. Das gelingt auch sehr gut dank übersichtlicher Handhabung der Funktionen und Preset-Speicher für bis zu 300 Settings.

Tipp: Wer dennoch Regler und Fader haben möchte, sollte sich unbedingt den DAW-Controller SL|Mixface anschauen. Dieser lässt sich nämlich perfekt mit den SL-Keyboards kombinieren, aber auch unabhängig an der DAW nutzen. Auch hier gilt: Schöne Hardware für kleines Geld.

Fazit: Praktisch für Bühne und Studio

Wer auf viele Regler und Fader verzichten kann und auch eine 88er Klaviatur nicht zwingend für notwendig hält, bekommt mit dem Studiologic SL73 Studio einen wirklich guten Piano-Controller im kompakten 73er Format für deutlich weniger als 400,- Euro. Absolute Empfehlung.

Studiologic SL73 Studio – Überblick

Erhältlich ab: 05.2018
Tastatur: 73 Tasten Hammermechanik (Fatar TP/100LR), Aftertouch
Software: Numa Player (iOS/Win/MacOS), SL-Editor (Win/MacOS)
Hersteller/Vertrieb: Studiologic / B4 Distribution