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Test: Yamaha CP4 stage – Stagepiano

  • Als professionelles Stagepiano der Oberklasse bietet das Yamaha CP4 stage eine umfangreiche Ausstattung inklusive Masterkeyboard-Funktionen und hochwertiger „Natural Wood Graded Hammer“-Tastatur.
  • In Klangdetails und Polyphonie-Leistung erreicht das Yamaha CP4 stage nicht die Werte aktueller Mitbewerber, dafür kann es mit einem attraktiven Preis punkten.
  • Die gebotenen Piano-Sounds sind von guter Qualität und bieten die Merkmale, welche man zum Live-Spielen wünscht: brillant, kräftig, durchsetzungsfähig.
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Das Yamaha CP4 stage von Yamaha ist ein waschechtes Stagepiano. Es ist schon einige Zeit am Markt, kann aber noch immer in Sachen Tastatur und Sound überzeugen. Als Stagepiano der Oberklasse erscheint vor allem der Preis unterhalb von 2.000 Euro günstig. Was ist also dran und kann das Yamaha CP4 stage dem Vergleich zur aktuellen Oberklasse standhalten?

Das Yamaha CP4 stage kam 2013 auf den Markt und wurde schnell zu einem der beliebtesten Stagepianos der Oberklasse. Ob es sich ebenso zu einem Dauerbrenner entwickeln wird wie das Yamaha CP300 (erhältlich seit 2006) , bleibt abzuwarten – ein Nachfolgemodell ist auf jeden Fall nicht in Sicht. Heute muss sich das Yamaha CP4 stage an den aktuelleren Stagepianos messen lassen, was in ein paar Details doch einige Unterschiede zeigt.

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Nach wie vor punktet das kompakt und funktional designte CP4 stage mit einem deutlich geringeren Gewicht als andere Stagepianos der Oberklasse. Die Gewichtsersparnis wird beim Yamaha CP4 stage durch die Verwendung von vorwiegend Kunststoff-Elementen beim Gehäuse erreicht. Es ist grundsätzlich robust gefertigt und besitzt ein Holz-Chassis, doch ist das Gehäuse recht anfällig für Kratzer und Beschädigungen.

Tastatur mit Holztasten

Hier wird nicht gespart: Das Yamaha CP4 stage besitzt keine Vollholztasten wie das Top-Stagepiano MP11SE von Kawai. Aber der Materialmix aus Kunststoff- und Holz-Elementen bei der Tastatur vermittelt dennoch eine gewisse Wertigkeit. Mir gefällt das leichtgängige Spielgefühl, was auch bei längeren Auftritten ermüdungsfreies Spielen ermöglicht. Die Tasten repetieren schnell, bieten eine gute Kontrolle und eine angenehme Haptik. Nuanciertes Spiel und perlende Läufe sind hier sehr gut möglich.

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Für die Tastatur verwendet Yamaha einen Materialmix, bestehend aus herkömmlicher Hammermechanik-Tastatur und Holzelementen. (Foto: Jörg Sunderkötter)

Hauseigene Premium-Flügel

Klanglich liefert das CP4 stage mit Sounds der Yamaha Flügel, CFX, CF und S6 sowie des legendären elektrischen Bühnenflügels CP80 nicht nur eine tolle Auswahl, sondern gute Qualität. Alle Flügelsounds liegen in unterschiedlichen Varianten von weich bis brillant und auch in mono vor. Gefallen können auch die zupackenden Clavinets und die DX7-Sektion mit abwechslungsreichen FM-Pianos auf Samplingbasis, die aber natürlich etwas statischer klingt als mit echter FM-Synthese.

Klangerzeugung nicht mehr ganz aktuell

Im Vergleich zu den Mitbewerbern muss man anmerken, dass die Sounds technisch gesehen nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit sind. Das zeigt sich schon anhand der 128fachen Polyphonie, aber auch bei den Sounds selber. So wirken länger ausklingende Töne nicht immer ganz authentisch, aktuelle Stage- und Digitalpianos sind hier durch länger gesampelte Sustain-Phasen meist im Vorteil. Auch fällt der Simulationsumfang geringer aus: Key-Off-Effekt, Fall-back Noise, Damper Noise, Sympathetic Resonance – all das findet man beim CP4 stage nicht.

Wer großen Wert auf diesen Detailrealismus legt, dürfte eher beim aktuellen Yamaha P-515 glücklich werden. Wer aber ein Stagepiano ausschließlich zum Live-Spielen sucht, für den stehen solche Feinheiten ohnehin nicht im Vordergrund. Denn auch ohne den Simulationsumfang liefert das Yamaha CP4 stage grundsolide Piano-Sounds: brillant, durchsetzungsfähig und tragend. Die Piano-Sounds des Yamaha CP4 stage wirken geradezu knallig, wenn man beherzt in die Tasten haut. Aber auch leise Passagen in Balladen lassen sich damit meistern. Die Piano-Sounds lassen sich wunderbar dynamisch und lebhaft spielen.

Breite Klangpalette

Die Sounds von Rhodes und Wurlitzer E-Pianos bilden den typischen Klangcharakter der Vintage Pianos gut ab, sind aber insgesamt nur mäßig authentisch geraten. Auch hier fehlt es ein wenig an Klangnuancen. Allerdings finden sich alle typischen Klangvarianten mit unterschiedlichen EQ-Einstellungen und Effekten.

Das große Zusatzangebot an Sounds von Streichern über Gitarren bis Synths eignet sich besonders gut für Bass-Splits oder String- und Pad-Layer. Allerdings klingen diese Sounds mit AWM-Synthese etwas gröber und statischer als Flügelsounds.

4-Zonen Masterkeyboard

Steigt man in die Untermenü-Ebenen hinab, offenbart das CP4 neben den zwei Live-Parts, die sich splitten und layern lassen, auch noch 4-Zonen. Diese lassen sich frei konfigurieren, um externes Equipment anzusteuern. Auch bei einem größeren Live-Keyboard-Setup hat man so alles zentral im Griff.  

Effekte und Sound-Bearbeitung

Der Grundsound wird schnell und effektiv mit den Schiebereglern des 5-Band-Equalizers verändert. Im Display-Menü lässt sich dieser sogar noch finetunen. Die Effekte, darunter auch Phaser, Drive und Tremolo sind zwar vielseitig und klingen gut, lassen sich aber bis auf Hall und Chorus nicht detailliert beeinflussen. Dafür sind die Presets rundum gelungen und lassen diesbezüglich wenig Wünsche offen. 

Fazit: State of the art zum günstigen Preis

Da das Yamaha CP4 stage schon einige Zeit auf dem Markt ist, zeigen sich im Vergleich mit aktuellen Stagepianos der Oberklasse in einigen Details Unterschiede, dennoch kann es als als Live-Instrument punkten. Attraktiv ist zunächst der Preis, der unterhalb von 2.000 Euro deutlich niedriger ausfällt als bei allen Mitbewerbern. Dann überzeugen die hochwertige Tastatur und das gute Spielgefühl. Die Klangerzeugung ist in Simulationsumfang und Polyphonie-Leistung nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, dennoch sind die durchsetzungsfähigen und brillanten Flügelsounds von guter Qualität und zum Live-Spielen sehr gut geeignet.

Etwas angestaubt wirken manche Zusatz-Sounds, die lange nicht so druckvoll und lebendig daherkommen wie z.B. beim Korg Grandstage. Zusätzlich punktet das Yamaha CP4 stage aber mit vielen nützlichen Zusatzfunktionen. Mit den etwas labilen Plastikseiten ist das CP4 stage leider auch nur bedingt Tour-tauglich. Wen das nicht stört, erhält mit dem CP4 stage ein ordentliches Stagepiano mit besonders guter Tastatur und charakterstarken Klängen von Flügeln aus dem Hause Yamaha.

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Yamaha CP4 stage – Überblick

Erhältlich seit: 11.2013
Tastatur: 88er Hammermechanik „Natural Wood Graded Hammer“
Klangerzeugung: 128 Stimmen, 433 Presets
Hersteller: Yamaha

Jörg Sunderkötter

Die Klangerzeugung ist in Simulationsumfang und Polyphonie-Leistung nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, dennoch sind die durchsetzungsfähigen und brillanten Flügelsounds von guter Qualität und zum Live-Spielen sehr gut geeignet.

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Digitalpiano · Stagepiano · Yamaha

Tests

10. Januar 2018

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