Rhodes V8 in der Praxis
Was mich am Rhodes V8 Pro begeistert, ist der Sound und seine vielseitigen Ausdrucksmöglichkeiten. Da als Quelle das Rhodes MK8 gesampelt wurde, daarf man sich fragen, wie gut sich das Original spielen mag. Nichtsdestotrotz möchte man das Rhodes V8 nicht missen, denn es macht den gesamten Klangkosmos des Rhodes in einem Plugin verfügbar.
Im Vergleich zu anderen Rhodes-Plugins gibt es beim Rhodes V8 nicht nur einen speziellen Rhodes-Sound – dank der Profiles werden gleich mehrere ganz typische Intonationen berücksichtigt. Egal, ob im Stil von Herbie Hancock, George Duke, Joe Zawinul oder Steely Dan bzw. Donald Fagen – verbunden mit der immensen dynamischen Auflösung des Rhodes V8 vermitteln diese Profiles eine Klangtreue, die ich so noch nicht unter den Fingern hatte. Diese Sounds klingen nicht nur super authentisch, sie spielen sich auch so. Die Reproduktion selbst des Unperfekten gelingt hier auf so perfekte Weise, dass ich den Klangeindruck insgesamt als hyper-real bezeichnen würde.
Die Mehrinvestition in das Rhodes V8 Pro lohnt sich für alle, die mehr Flexibilität in der Klanggestaltung wünschen. Der Zugriff auf die Effekte gehört einfach zum „Rhodes-Spielen“ dazu, da das Ganze von der spontanen Gestaltung lebt. Die Geschwindigkeit des Phaser oder die Delay-Zeiten sind hier z.B. beliebte Tweaks.
Die Effekte klingen sehr gut und wirklich typisch vintage. Der Compressor ist schon so eingestellt, dass er extreme Ducking-Effekte für Attacks mit Punch liefern kann. Die Vari-Pan-Sektion finde ich sehr gelungen, da sie verschiedene Wellenformen bietet. Das typische Suitcase-Stereo-Tremolo mit Rechteck-LFO kommt authentisch rüber. Außerdem super, dass man die Tremolo-Geschwindigkeit in den Audiobereich ziehen kann (Pro only). Damit bekommt man gute Ringmodulator-Sounds hin – speziell, aber auch ein typischer Rhodes-Tweak.
Die Effekte bringen den richtigen Ausdruck ins Spiel und machen riesigen Spaß. Sie klingen authentisch und bieten über die Detail-Page auch die gewünschte Flexibilität. Etwas unpraktisch bei der Arbeit ist, dass man in der Detail-Page die Ein/Aus-Schalter der Effekte nicht vorfindet. So muss man beim Justieren immer zur Hauptseite wechseln.