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Test: Oktav – Klaviernoten per Online-Streaming

  • Oktav ist ein Streaming-Dienst für Noten. Das Premium-Abo bietet Zugriff auf ein Archiv mit derzeit ca. 20.000 Stücken.
  • Oktav gewährt eine kostenlose Probephase von 7 Tagen und kostet ansonsten 14,90 Euro/Monat, im Jahres-Abo ca. 25% günstiger.
  • Mit Oktav Learning erweitert der Internet-Dienst sein Archiv um ansprechend und sorgfältig aufbereitete Song-Tutorials.

Pro und Contra

  • Hochwertige Notation
  • Großes Archiv
  • Begleitmaterial
  • Gute Aufbereitung
  • Suchfunktion lückenhaft
Oktav Klaviernoten-Streaming
(Bildquelle: Oktav)
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Klavier spielen nach Noten – dafür gibt es doch Notenbücher? Richtig – oft aber sucht man spontan nach einem bestimmten Stück, das man vielleicht gerade im Radio gehört hat (und eigentlich immer schon mal am Klavier spielen wollte). Für diese Momente bietet Oktav Klaviernoten zum Flatrate-Tarif: Ein riesiges Archiv mit Klaviernoten, ausgearbeitet in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, dazu Videos und sogar Tutorials für Einsteiger. Das klingt nach einer genialen Lösung? Absolut!

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Schnell Klaviernoten finden…

… das ist die Idee von Oktav. Keine Frage – wer online nach Noten sucht, findet mit Suchbeigaben „Download“ & „Free“ jede Menge Internetseiten, die Notationen von fast allem anbieten. Oft entpuppt sich das Ganze als Werbung und der Download ist – zurecht – kostenpflichtig. Bei vielen kostenlosen Angeboten lässt die Qualität der Notation u.U. arg zu wünschen übrig.

Der Internetdienst Oktav bietet einen kostenpflichtigen Service an, der sich nicht nur an Noten-Junkies und Profis wendet, sondern vor allem auch an Einsteiger und Fortgeschrittene, die nach neuen Anregungen suchen. Dafür finden alle bei Oktav Klaviernoten im passenden Schwierigkeitsgrad sowie begleitend zur Notation Klangbeispiele und veranschaulichendes Material.

7 Tage kostenlos testen

Am besten legt man mit einem Probe-Account los, um sich bei Oktav umzuschauen. Für 7 Tage gewährt Oktav.com kostenlos den Zugriff auf das ansprechend aufgemachte Archiv. Im Vergleich zum Premium-Abo – erhältlich zum Preis von 14,90 Euro pro Monat – gibt es einige Einschränkungen, aber die unverbindliche Testphase bietet einen guten Überblick auf Angebot und Funktionalität.

Alles, was man dafür tun muss: Man legt einen Account an und die Testzeit beginnt. Da Oktav mehrsprachig ausgelegt ist, stellt man in den Settings gleich auch die gewünschte Sprache ein.

Von Bach bis Radiohead

Im Bereich Explore bekommt man auf Basis der persönlichen Präferenzen Musik vorgeschlagen, wobei mir prompt auch High & Dry von Radiohead und gleich daneben eine Auswahl an Klassikstücken vorgeschlagen wird. Spontan steige ich ein und versuche mich an dem Radiohead-Song.

Die Noten werden medial unterstützt durch Youtube-Videos, ich bekomme hier gleich mehrere Versionen des Radiohead-Songs geboten. Das Original-Musikvideo der Band und dann noch zwei Piano-Cover-Versionen – sehr ansprechend und inspirierend finde ich das. Aber auch praktisch und hilfreich beim Einüben des Stücks. Ansonsten liefert die Übersicht der Titel Angaben zum Erscheinungsjahr, Tempo und Spielart wie z.B. Begleitung oder Piano-Solo.

Natürlich kann man gezielt nach Klaviernoten online suchen, wobei mir auch hier die Stichwortsuche verwandte Suchbegriffe vorschlägt. Merkwürdig: „High & Dry“ wird mir hier nicht vorgeschlagen, zumindest nicht von Radiohead, sondern der gleichnamige Song von Jamie Cullum. Nächster Versuch – Suchbegriff: Adele. Ich folge dem Suchvorschlag „21 – Adele“ und bekomme als Suchergebnisse alles Mögliche mit „21“ gezeigt, aber nicht das eigentlich gesuchte Album „21“ von Adele. Mir scheint, die Suchfunktion von Oktav kann noch optimiert werden.

Keine Frage aber: Das Archiv der Oktav Klaviernoten ist breit gefächert und bietet derzeit über 20.000 Titel, dabei Klavierstücke aus Klassik, Jazz, Pop, Filmmusik.

Oktav arbeitet in Kooperation mit vielen namhaften Notenverlagen. Die Qualität der Klaviernoten bei Oktav spricht für sich selbst. (Bildquelle: Oktav)
Oktav arbeitet in Kooperation mit vielen namhaften Notenverlagen. Die Qualität der Klaviernoten bei Oktav spricht für sich selbst. (Bildquelle: Oktav)

Mit Oktav Klaviernoten streamen und drucken

Der große Vorteil von Oktav ist es, Klaviernoten schnell verfügbar zu machen. Bei der Anwendung steht die Website im Vordergrund, welche die Noten und begleitendes Material visualisiert. Pro Bildschirmseite werden die Noten als Doppelseite angezeigt. Aber die Darstellung kann man auch ändern, wenn man es möchte. Sofern ein synchronisiertes Playalong hinterlegt ist, kann man die Noten synchron zur Wiedergabe umblättern lassen, um sich ganz auf die Klaviernoten zu konzentrieren.

Nach dem Umblättern kann es vorkommen, dass die Seite einen Augenblick braucht, um die Noten vollständig darzustellen – das hängt auch von der Rechnerleistung, dem Browser und der Internet-Geschwindigkeit ab. Nicht nur deshalb steht hier der Wunsch nach der Möglichkeit, Noten auszudrucken. Grundsätzlich geht das, aber in begrenztem Maße. Drucke bzw. PDF-Dateien sind bei der Oktav-Premium-Mitgliedschaft (2 pro Monat bzw. 24 pro Jahr) inkludiert. Darüber hinaus kosten weitere Ausdrucke extra (zwischen 1,33 und 1,67 Euro pro Ausdruck).

Mit den Noten arbeiten

Oberhalb der Notendarstellung finden sich einige Optionen wie z.B. die Wiedergabe von Playalongs, die sich in der Geschwindigkeit anpassen lassen – sehr praktisch zum Mitspielen. Playlongs sind aber längst nicht bei jedem Stück hinterlegt.

Ist ein Playalong vorhanden, dann lässt sich auch ein Metronom synchron zuschalten. Ansonsten ist das Metronom aber auch unsynchronisert verfügbar, sodass man zum Üben ohne Playalong selber das Tempo bestimmen kann.

Wer regelmäßig mit Notenmaterial arbeitet, wird sich außerdem über den Bereich „Notizen“ freuen. Hier kann man freihändig per Stift und Leuchtstift ins Notenblatt malen und auch eine Texteingabe nutzen. Auch die Notendarstellung lässt sich hier anpassen.

Im richtigen Schwierigkeitsgrad loslegen

Um die Suche nach dem geeigneten Material zu erleichtern, legt man während des Anmeldevorgangs zunächst einen Schwierigkeitsgrad fest: Anfänger, Ambitioniert, Fortgeschritten oder Virtuos. Oktav möchte es genauer wissen und zeigt dann eine Notation mit der Frage, ob zu leicht, passend oder zu schwierig.

Als weitere Präferenz darf man dann Musikgenres angeben. Diese und andere Vorgaben kann man aber später in seinen Konto-Einstellungen verfeinern. Man bekommt hier reihenweise Youtube-Videos als Musikbeispiele vorgeschlagen, die man ganz einfach mit Daumen hoch oder Daumen runter bewertet: Filmausschnitte, Konzertmitschnitte oder einfach nur Audio-Aufnahmen.

Klaviernoten online spielen

Auch die Notationen selber werden mit Videomaterial unterstützt. Im oberen Bildschirmbereich sehe ich die Noten, während weiter unten mehrere Videos angeboten werden. Bei meinem Beispiel High & Dry von Radiohead kann ich die originale Klavierbegleitung anhören, aber es gibt auch eine frei von der Notation abweichende Cover-Version – sehr inspirierend! Videos kann man auch in einem Player im oberen Bildschirmbereich bei den Noten platzieren, um beim Einstudieren der Noten beispielsweise Fingersätze im Video genauer anzuschauen. Das ist sehr gut gemacht.

Mit den Song-Tutorials bietet Oktav auch Online-Klavierunterricht in Form von Video-Tutorials an. (Bildquelle: Oktav)
Mit den Song-Tutorials bietet Oktav auch Online-Klavierunterricht in Form von Video-Tutorials an. (Bildquelle: Oktav)

Oktav Learning

Eine Neuheit sind die Oktav Song Tutorials. Damit wendet sich der Online-Dienst an Anfänger*innen, die Anleitung brauchen, um neue Klavierstücke zu erschließen, was rein über das Notenmaterial einfach zu schwierig wäre.

So eine Klavierlektion ist umfangreich aufbereitet, wobei erfahrene Klavierlehrer*innen das jeweilige Stück Schritt für Schritt erklären. Außerdem gibt ein Oktav Song Tutorial den Lernenden jede Menge Material für verschiedene Schwierigkeitsgrade an die Hand:

  • Noten zum Ausdrucken,
  • Worksheets zum Vertiefen des Materials,
  • Playalong-Videos,
  • Video-Lektionen.

Die Video-Lektionen sind wirklich gut strukturiert und ansprechend aufgemacht. Hier wird alles im Detail erklärt und über die Tastaturansicht gezeigt, wie man das Stück spielt. Wie bei allen Online-Klavierschulen gilt auch hier, dass ein Tutorial den herkömmlichen Face2face-Klavierunterricht nicht vollständig ersetzen kann. Ein Vorteil aber: Das erworbene Tutorial ist zu jeder Zeit verfügbar – praktisch also für alle, für die regelmäßige Klavierstunden nicht machbar sind.

Oktav Learning wird nicht als Bestandteil des Premium-Abos geführt und kann für einen Aufpreis von ca. 10,- Euro extra gebucht werden. Ansonsten können die Song-Tutorials auch einzeln erworben werden.

Fazit: Große Auswahl hochwertiger Noten

Alle Achtung – der Online-Dienst ist noch gar nicht so lange im Netz, und doch bietet Oktav Klaviernoten im großen Stil an. Hochwertig ausgearbeitet wird hier ein breites Spektrum an Klaviernoten geboten – egal, ob Klassik, Jazz, Pop, Rock, Filmmusik oder Song-Klassiker fürs Klavier aus allen möglichen Sparten.

Die Suchfunktion des Archivs könnte verbessert werden, das wäre aber auch der einzige Kritikpunkt an dem Streaming-Dienst für Online-Noten. Ein Pluspunkt ist das liebevoll kuratierte Begleitmaterial, das Oktav neben den Klaviernoten und Noten-Downloads bereitstellt.

Oktav Klaviernoten sind für optimal Noten-Junkies. Aber auch Lernende werden mit den professionell gemachten Song Tutorials der Oktav-Learning-Sektion abgeholt. Insgesamt ein starkes Rundum-Paket.

Oktav Klaviernoten – Überblick

Konzept: Internet-Streaming für Noten
Preise: 14,90 Euro Oktav Premium + Oktav Learning: 20,75 Euro; Song-Tutorials: zwischen ca. 30,- und 40,- Euro pro Tutorial; 7 Tage kostenlose Probezeit
Internetseite: Oktav

Pro und Contra

  • Hochwertige Notation
  • Großes Archiv
  • Begleitmaterial
  • Gute Aufbereitung
  • Suchfunktion lückenhaft

Jörg Sunderkötter

Oktav Klaviernoten sind für optimal Noten-Junkies. Aber auch Lernende werden mit den professionell gemachten Song Tutorials der Oktav-Learning-Sektion abgeholt. Insgesamt ein starkes Rundum-Paket.


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