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Test: Clavia Nord Stage 3 – Stagekeyboard deluxe

  • Update: Das Nord Stage 3 wird abgelöst durch die neue Version Nord Stage 4.
  • Man bekommt hier alles in einem Instrument in Top-Qualität: Vintage-Orgeln, Akustik-Pianos, E-Pianos, Synth-Sounds und authentische Effekte.
  • Das Nord Stage 3 ist in drei Tastatur-Variationen erhältlich: 88er Graded Hammemerchanik, 73er Waterfall und 76er HP (Hammermechanik mit leichtem Gewicht).

Pro und Contra

  • Soundqualität
  • Flexible Sound-Libraries
  • Bedienkonzept
  • Robuste Verarbeitung
  • Keine Speicherung auf externe Medien
Clavia Nord Stage 3-88
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Wie viele andere Instrumente des schwedischen Herstellers Clavia ist auch das Nord Stage schon seit mehreren Gerätegenerationen extrem erfolgreich. Auf fast jeder Bühne sieht man die roten Keyboards der „Stage“-Serie.  Was hat also das Nord Stage 3 auf dem Kasten?

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… in technischer Hinsicht beeindruckend - vor allem aber klingt’s fantastisch.

Neu: Nord Stage 4

Das Nord Stage 3 wird derzeit durch die vierte Generation abgelöst. Vereinzelt sind noch 3er-Versionen im Handel zum günstigeren Preis erhältlich (Stand: 02.2023). Die ersten Infos zum Nord Stage 4 werden wir in Kürze mit einem ausführlichen Testbericht ergänzen.

Wie gehabt gibt es auch das Nord Stage 3 in gleich mehreren Ausführungen. Dabei variiert nicht nur die Tastaturgröße, sondern gleich ein Mix von Ausstattungsmerkmalen, der das Instrument jeweils für die Anforderungen eines bestimmten Anwenderkreises positioniert. Das macht absolut Sinn, da das Nord Stage immer schon als Multi-Keyboard konzipiert wurde. 

Von den Drawbars der Compact-Version mal abgesehen sind aber alle Varianten des Nord Stage 3 technisch identisch und besitzen auch das gleiche üppig ausgestattete Bedienfeld mit sogar zwei großen OLED-Displays und einer Menge Reglern und Buttons. Ganz klar: Man braucht erst einmal einen Moment, um sich bei einem so flexiblen und leistungsfähigen Stagekeyboard zurechtzufinden. Der Vorteil ist aber klar: Man hat hier direkten Zugriff auf so ziemlich alles.

Stage 3-88 & und Stage 3 Compact im Vergleich

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Mehr Informationen

Orgel, Piano, Synth, Effekte

Das Konzept des Nord Stage ist mit wenigen Worten erklärt: Es soll alle Sounds liefern, die man als Keyboarder*in braucht. In erster Instanz gilt das für den Einsatz live on stage, aber genauso soll es auch im Studio maximale Flexibilität und Klangqualität leisten. Ein hoher Einstieg, der ebenso hohe Erwartungen an die Elemente stellt, die all das möglich machen sollen. Und eben deshalb kostet das Clavia Nord Stage 3 auch eine Stange Geld.

Also – was erwarten wir von einem Stagekeyboard? Ganz sicher die klassischen Keyboard-Sounds – und dafür bietet das Nord Stage 3 diese unabhängig arbeitenden Sektionen:

  • Organ: Nicht einfach eine 9-chörige Vintage-Orgel, sondern gleich auch inklusive Transistor-Modellen aus den 60ern und Kirchenorgeln.
  • Piano: Akustische und elektrische Pianos, Vintage-Keyboards und mehr.
  • Synth: Hier kann das Nord Stage 3 aus dem Vollen schöpfen und bedient sich der Analog-Modeling-Technik der Nord Lead-Synthesizer. Außerdem enthalten sind Sampling und Wavetable-Synthese.
  • Effekte: Modulations-Effekte wie Tremolo oder Chorus beherrscht das Nord Stage wie auch Amp-Simulation, Delay, Kompressor oder Reverb.
  • Extern: Masterkeyboard-Funktionen zum Steuern externer MIDI-Geräte.

Soweit ein schneller Überblick und man staunt, sobald man die einzelnen Sektionen genauer betrachtet: In technischer Hinsicht beeindruckend – vor allem aber klingt’s fantastisch. Soviel steht mal fest.

Die Orgel-Sektion muss beim 88er-Modell ohne Drawbars auskommen. Echte Zugriegel bekommt man beim Nord Stage 3 Compact, das auch mit einer Orgel-typischen Waterfall-Tastatur ausgestattet ist.
Die Orgel-Sektion muss beim 88er-Modell ohne Drawbars auskommen. Echte Zugriegel bekommt man beim Nord Stage 3 Compact, das auch mit einer Orgel-typischen Waterfall-Tastatur ausgestattet ist.

Sound-Libraries beim Stage 3

Wer schon mal eines der Nord Keyboards unter den Fingern hatte, kennt das schon. Denn das Nord Stage 3 greift ebenso auf die Nord Sound-Libraries zu. Die Besonderheit aller Nord Instrumente ist die Möglichkeit, das Soundset im Instrument selber zu bestimmen. 

Mit Hilfe der Software Nord Sound Manager lässt sich das ganz einfach erledigen: Die Sounds von der Website des Herstellers laden und über die Software ins Instrument uploaden – fertig. Fortan ist dann die bevorzugte Auswahl im Nord Stage 3 präsent und dank Flash-ROM-Technik sogleich beim Einschalten (ohne Ladevorgang) des Geräts spielbereit. Schade nur, dass man solche Soundsets nicht per USB-Stick verwalten kann. Wer unterwegs ist mit dem Instrument, sollte also immer auch einen Laptop mit den Sounds dabei haben.

Den Mehrwert der Sound-Library kauft man bei einem Nord Instrument mit. Das sollte man nicht unterschätzen, denn die Sound-Qualität ist sehr hoch und die Library ergänzt der Hersteller kontinuierlich. Das betrifft sowohl die Sounds der Nord Piano Library als auch die Sounds der Nord Sample Library. Das Nord Stage 3 ist kompatibel mit beiden Klangbibliotheken.

Nord Piano Library: Hier enthalten sind akustische Pianos, E-Pianos sowie auch Harpsichords und Clavinets, Electric Grands bis hin zu Digitalpiano-Sounds und Mallet-Instrumenten.

Nord Sample Library: Eine breite Auswahl an Sampling-Sounds mit Synthis, Strings, Brass, Bässen bis zu sehr kultigen Vintage-Sounds aus der Mellotron-Library.

Der Hit: Aus den Libraries kann man sich selber seine Soundsets zusammenstellen und in den ROM-Speicher des Instruments laden. Die Nord Libraries werden ständig erweitert und sind kostenlos online verfügbar.
Der Hit: Aus den Libraries kann man sich selber seine Soundsets zusammenstellen und in den ROM-Speicher des Instruments laden. Die Nord Libraries werden ständig erweitert und sind kostenlos online verfügbar.

Akustikpianos beim Nord Stage 3

Ab Werk besitzt das Nord Stage 3 eine gut abgestimmte Sound-Auswahl. Man kann also sofort loslegen, nicht zuletzt auch dank der vielen professionell gemachten Presets. Die Akustikpianos sind ganz ähnlich wie beim Nord Piano in den XL-Versionen vorhanden, die den maximalen Simulationsumfang bieten. Der Detailreichtum kostet natürlich Speicher. Wer also mehr auf Klangvielfalt setzen möchte, nutzt die Downsize-Varianten der Sounds.

Die Pianos decken verschiedene Ausdruckmöglichkeiten ab. Das Royal Grand 3D klingt brillant und plastisch, das Velvet Piano hingegen eher weich und intim. Mir gefällt der charakterstarke Klang und das lebhafte Klangverhalten der gesamten Piano Library. Alle Sounds leben von individuellen Feinheiten, die beim Spielen einfach Spaß machen.

Die Akustik- und Electric-Pianos sind detailreich gesampelt und lassen sich ausdrucksstark spielen.
Die Akustik- und Electric-Pianos sind detailreich gesampelt und lassen sich ausdrucksstark spielen.

E-Pianos und Vintage Keyboards

Immer schon das Aushängeschild der Nord Instrumente: Vintage Keyboards, die in Form von Fender Rhodes, Wurlitzer, Hohner Clavinet etc. in vielseitigen Varianten vorliegen. Auch hier machen die Klangdetails und nicht zuletzt das dynamische Klangverhalten den Unterschied zu vielen Mitbewerbern aus.

Soundqualität und Spielgefühl der Vintage-Sounds sind enorm.

Auch als kritischer Kenner und Liebhaber von Vintage E-Pianos darf man hier mit Respekt den Hut ziehen. Jeder Sound ist mit Liebe zum Detail ausgewählt – Soundqualität und Spielgefühl der Vintage-Sounds sind enorm.

Piano-Sektion

Alle Sounds der Nord Piano-Library findet man in der Piano-Sektion, die spezifische Funktionen für akustische und elektronische Pianos enthält. Bei den akustischen Pianos lässt sich der Simulationsumfang bei Bedarf eingrenzen. Sofern Dinge wie Soft Release, String Resonance und Pedal Noise stören – in Live-Situationen kann das schon mal der Fall sein -, kann man sie einfach ausschalten. Neben Einstellungen wie Sustain Pedal und Pitch Stick (on/off) gibt es dann noch EQ-Settings für PIANO und CLAV. 

Mit diesem Auswahlmenü hat man schnell die Sounds im Griff, wenn man das Klangverhalten anpassen möchte. Wenn z.B. ein brillanter Grandpiano-Sound für eine Begleitung eher sanft klingen soll, dann wählt man hier eben MID oder SOFT aus. Dann gibt es noch die authentischen Clavinet-Filter BRILLIANCE, TREBLE, SOFT.

Rhodes-Experten werden sich außerdem über die „DYNO“-Filter freuen. Hier wird der „glockige“ Tines-Anteil sehr präsent und mit etwas Amp-Simulation, Chorus und Reverb bringt das Nord Stage 3 diesen brillanten E-Piano-Klassiker der 80er wirklich fett rüber.

Drei Varianten – drei Tastaturen

Mit dem Nord Stage 3 spricht Clavia gleich drei unterschiedliche User-Profile an. Die größte und mit rund 3.500,- Euro teuerste Version Nord Stage 3 88 (HA) ist die richtige Wahl für alle, die auf eine Hammermechanik Wert legen. Die 88er Version spielt sich entsprechend Piano-like, stellt aber gleichzeitig auch einen guten Kompromiss dar, denn sogar die Orgel- und Synth-Sounds lassen sich über diese Tasten recht gut spielen.

Das „Hammer Action“-Keyboard schlägt sich nicht zuletzt auch im Gewicht des Nord Stage 3 88 nieder. Als kompaktere und leichtere Variante wäre dann die 76er Version zu empfehlen, welche mit der leichteren HP-Tastatur des Nord Elektro HP ausgestattet ist.

Noch leichter ist die Compact-Version mit 73 Waterfall-Tasten. Für das Pianospiel wiederum ein Kompromiss, denn die halbgewichteten Tasten vermitteln eher bei den Hammondorgel-Sounds ein authentisches Spielgefühl. Pianos spielen sich über die Waterfall-Tasten dennoch griffiger als über herkömmliche Synthi-Tasten.

Flexible Synth-Sektion

Wer Piano-Sounds gerne mischt mit Synthis, Pads und Strings bekommt hier ein Super-Tool. Die Synth-Sektion ist dabei so hochwertig, dass sie durchaus als eigenständiger Synthesizer dienen würde. Nicht nur die Klangqualität begeistert, sondern ganz sicher die hohe Flexibilität dieser Klangerzeugung: Subtraktive Analog-Modeling Synthese, FM, Wavetable, Arpeggiator und Unisono-Mode für ultrafette Synth-Leads und -Bässe.

Zwar lassen es die Bedienelemente nicht vermuten, aber unter der Haube arbeitet hier ein ausgewachsener Modeling-Synthesizer. Man darf staunen, was man mit der reduzierten Bedienelemeten dennoch realisieren kann. Vor allem dann, wenn man live in Echtzeit an den Sounds schrauben möchte. Möglich wird das alles mit clever kombinierten Parametern und dem Smart Oscillator, der ganz unterschiedliche Funktionen ausführen kann.

Die ab Werk vorhandenen Sounds sind sehr gut und werden auf der Sampling-Seite aus der Nord Sample Library gebildet. Auch eigene Samples lassen sich – wiederum per Sample Editor – verwenden. Für die klassischen Synthesizer-Klänge werden die Samples gar nicht gebraucht, denn die Wellenformen werden per Modeling-Synthese hergestellt. Entsprechend lebhaft klingen die Synthis im Nord Stage 3.

Nord Stage 3 live on stage

Wichtig sind hier zwei Punkte: Man möchte 1. schnell seine Sounds als Presets parat, aber 2. Zugriff für schnelle Änderungen haben. Genau darin liegt die Stärke des Nord Stage-Konzepts. Im Zentrum des Bedienfelds befindet sich die Schaltzentrale des Instruments. Hier lassen sich die Presets abrufen und sogar auch tiefer liegende Einstellungen über die Displaymenüs vornehmen. 

Eine geniale Einrichtung ist der Live-Mode, der es ermöglicht, temporäre Settings festzuhalten. Optimal, um bei spontanen Sessions oder Änderungen des Live-Sets Sounds einzustellen. Bis zu 5 solcher Live-Sets lassen sich den Presets übergeordnet festhalten. 

Fazit: Platzhirsch unter den Stagepianos

Es ist kein Geheimnis und ganz und gar nicht ohne Grund ist das Nord Stage das wohl beliebteste Stagepiano. Hochwertige Sounds, eine breit aufgestellte Sound-Library, unmittelbarer Zugriff auf alle wichtigen Funktionen. Was mich immer wieder begeistert an den Sounds ist ihre Lebhaftigkeit. Die Nord-Sounds haben Charakter und berücksichtigen immer auch die kleinen Ecken und Kanten der Vintage-Instrumente. Es macht einfach nur Spaß, diese Sounds zu spielen.

Clavia Nord Stage 3 – Überblick

Erhältlich ab: Juli 2017
Konzept: Stage Keyboard mit Drawbar-Orgel, Piano- und Synth-Sektion
Tastatur: 88er Graded Hammermechanik, 73er Waterfall- (Compact), 76er HP-Tastatur
Polyfonie: 120 Stimmen (Piano), 34 Stimmen (Synth)
Besonderheit: 2 GB Sound-Speicher
Hersteller: Clavia/Nord 

Pro und Contra

  • Soundqualität
  • Flexible Sound-Libraries
  • Bedienkonzept
  • Robuste Verarbeitung
  • Keine Speicherung auf externe Medien

Jörg Sunderkötter

Was mich immer wieder begeistert an den Sounds ist ihre Lebhaftigkeit. Die Nord-Sounds haben Charakter und berücksichtigen immer auch die kleinen Ecken und Kanten der Vintage-Instrumente. Es macht einfach nur Spaß, diese Sounds zu spielen.

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Live-Gig · Nord · Stagekeyboard · Stagepiano

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